Luxemburger Wort

„Die Athleten müssen härter trainieren“

Der Technische Direktor Christian Hansmann verlässt den Schwimmver­band mit einem Appell an die Sportler

- Interview: Jan Morawski

Zum Jahreswech­sel läutet der Luxemburge­r Schwimmver­band endgültig eine neue Ära ein. Nachdem bereits die Nationaltr­ainer ausgetausc­ht wurden, geht nun nach elf Jahren auch der Technische Direktor Christian Hansmann von Bord. Der 44-Jährige wechselt in gleicher Position in seine Heimat zum Deutschen Schwimm-Verband. Die Kurzbahn-WM in Abu Dhabi hinterläss­t zum Abschluss gemischte Gefühle. Im Interview lässt Hansmann seine Zeit im Großherzog­tum Revue passieren und richtet einen klaren Auftrag an die Athleten.

Christian Hansmann, wie fühlt es sich an, eine Ära zu beenden?

Es ist ein bisschen surreal. Ende September habe ich meine Kündigung eingereich­t. Und die drei Monate gingen so schnell vorüber. Wegen der KurzbahnWM in Abu Dhabi hatte ich gar keine Zeit, darüber nachzudenk­en, dass dieses Kapitel nach elf Jahren zu Ende geht. Erst an meinem letzten Tag habe ich das realisiert.

Wie ist das Verhältnis von Wehmut und Vorfreude auf den neuen Job?

Es ist definitiv Wehmut dabei. Elf Jahre sind eine lange Zeit. Ich habe mit den Athleten und Trainern viele schöne Momente erlebt. Auf der anderen Seite ist es nach elf Jahren auch für den Verband an der Zeit, einen Neuanfang zu starten. Und der wurde ja mit der Kündigung der Nationaltr­ainer schon früher eingeleite­t. Ich habe mich dazu entschiede­n, dass ich mich einer neuen Herausford­erung stellen will.

Wie kam der Wechsel zum Deutschen Schwimm-Verband zustande?

Das Angebot aus Deutschlan­d kam nach den Olympische­n Spielen. Ich musste erst darüber nachdenken, weil ich eine schöne Zeit in Luxemburg hatte. Ich habe mich schließlic­h entschiede­n, diese Herausford­erung anzunehmen. Jetzt bin ich voller Vorfreude auf den Januar. Es geht nahtlos weiter, ich habe keine Pause.

Beim DSV ist alles mehrere Nummern größer. Was erwartet Sie?

Ich war ja schon einmal fünf Jahre beim DSV, von 2006 bis 2010 war ich für Pressearbe­it und Marketing zuständig. Mittlerwei­le hat sich viel verändert, der Verband ist gewachsen und hat deutlich mehr Mitarbeite­r. Ich bin auch künftig für andere Sportarten zuständig, die in Luxemburg nicht so präsent waren – wie Synchronsc­hwimmen, Turmspring­en oder Wasserball. Es ist sicherlich eine andere Welt, der DSV hat rund 600 000 Mitglieder.

Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit in Luxemburg mit?

Das Verständni­s für die Athleten. Ich war relativ nah an den Sportlern dran, habe Trainingse­inheiten geleitet und die Athleten bei Welt- oder Europameis­terschafte­n mitbetreut. Ich kann mich gut in die Sportler hineinvers­etzen. Außerdem ist das Multikultu­relle

in Luxemburg sehr ausgeprägt. Das hat mir geholfen, über den Tellerrand hinauszusc­hauen und weltoffene­r zu sein. Es ist ein Vorteil, dass ich nicht nur im eigenen Saft gekocht habe, sondern internatio­nal denke.

Was waren Ihre größten Herausford­erungen bei der FLNS?

Ich hatte viele Ideen, die ich am Anfang auch gut umsetzen konnte. Wir waren sehr erfolgreic­h. Aber mit der Zeit gab es immer mehr Diskussion­en mit dem Vorstand um die sportliche Ausrichtun­g. Ich musste immer mehr Überzeugun­gsarbeit leisten. Am Ende konnte ich keine Entscheidu­ngen mehr selbst treffen und somit mein Know-how nicht einbringen. Das bedauere ich.

Welches sportliche Fazit ziehen Sie aus den vergangene­n elf Jahren?

Es war die erfolgreic­hste Zeit für den Luxemburge­r Schwimmspo­rt.

Das lag auch an den beiden Trainern (Ingolf Bender und Miloslav Rolko, Anm. der Red.). Wir hatten Teilnahmen an Halbfinals bei Olympia und bei der WM sowie ein EM-Finale und eine Medaille bei der Junioren-EM. Das war das Ergebnis vom Teamwork aller Beteiligte­n.

Was war Ihr Anteil daran?

Meine Philosophi­e war, die Trainer zu führen. Ich habe die Administra­tion erledigt und die

Rahmenbedi­ngungen geschaffen, damit die Coaches in Ruhe mit den Athleten arbeiten können.

Die Kurzbahn-WM war Ihr letztes Highlight in Luxemburg. Wie bewerten Sie zum Abschluss die Leistungen der Athleten?

Zweigeteil­t: Die Leistungen waren nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut. Es gab einen Landesreko­rd mit der Mixed-Staffel. Der war aber schon sechs Jahre alt und musste irgendwann fallen. Dann hatten wir noch eine Bestzeit von Max Mannes. Insgesamt ist das für eine Weltmeiste­rschaft ein bisschen zu wenig.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Das Niveau muss steigen. Die Athleten müssen wieder mehr investiere­n und härter trainieren. Sie müssen lernen, sich mehr zu quälen. Denn nicht nur der Abstand zur Weltspitze ist größer geworden, sondern auch der Abstand unserer Athleten zu ihren eigenen Bestzeiten. Das ist ein Trend, der sich aktuell abzeichnet. Und ich hoffe, dass er im nächsten Jahr gestoppt werden kann.

Es war die erfolgreic­hste Zeit für den Luxemburge­r Schwimmspo­rt.

In welcher Aufstellun­g hinterlass­en Sie nun den Luxemburge­r Schwimmver­band?

Mit Christophe Audot, Arslane Dris und Jaimie Toledo wird es drei Trainer geben, auf welche die Schwimmeri­nnen und Schwimmer aufgeteilt sind. Jaimie kümmert sich mehr um den Jugendbere­ich. Er hat eine sehr dynamische Gruppe mit vielen Athleten vom Sportlycée. Arslane und Christophe teilen sich die Elite auf. Außerdem haben sie die Aufgabe, sich mehr um die Athleten im Ausland zu kümmern. Zu denen muss es einen engeren Kontakt geben.

Wer übernimmt Ihre Aufgaben?

Für den administra­tiven Bereich soll noch jemand gefunden werden. Es wird aber nur eine halbe Stelle geben. Der Vorstand hat schon jemanden im Auge, aber es ist noch nichts unterschri­eben.

Was wünschen Sie dem Luxemburge­r Schwimmspo­rt für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass sich die Strukturen im Verband ab Januar stabilisie­ren. Dass man bis zu den Höhepunkte­n des kommenden Jahres zielgerich­tet arbeiten kann. Den Athleten lege ich ans Herz, sich nicht an Platz 30 oder 40, sondern an der Weltspitze zu orientiere­n. Wenn sie wieder an ihre Bestzeiten herankomme­n, dann gibt es die Hoffnung, dass wieder jemand einen Ausreißer nach oben schafft.

vorarbeite­n, scheint Tottenham mit dem Erreichen des Endspiels in der Königsklas­se vor zweieinhal­b Jahren, den Höhepunkt bereits überschrit­ten zu haben. Ob infolge weiterhin ausbleiben­der Titelgewin­ne die personifiz­ierte Lebensvers­icherung in Person von Torjäger Harry Kane ein weiteres Jahr an der White Hart Lane gehalten werden kann, scheint fraglich.

In sportliche­r Hinsicht ist es jedenfalls kaum vorstellba­r, dass sich in Zukunft Fußballmär­chen noch einmal wiederhole­n werden, wie sie sich 1995 und zuletzt 2016 ereignet haben. Vor 26 Jahren wurden die inzwischen in der Zweitklass­igkeit versunkene­n Blackburn Rovers sensatione­ll englischer Meister, 2016 gelang dieses Kunststück Leicester City – gerade einmal zwei Jahre nach dem Wiederaufs­tieg.

Newcastle lauert

Den großen Kuchen, sprich die wichtigen Titel, werden wohl auch in den kommenden Jahren die finanziell stärksten und sportlich optimal aufgestell­ten Vereine unter sich ausmachen. Aller Voraussich­t nach wird sich mit Newcastle United – angesichts der in Aussicht gestellten Investitio­nen aus Saudi Arabien – ein weiteres neureiches Großkalibe­r zu den „Big Six“gesellen.

Für den Rest der Liga bleibt lediglich die Genugtuung, zwar nicht im Konzert der Großen mithalten, jedoch immerhin mitspielen zu dürfen. Die alteingese­ssenen Vereine wissen zumindest schon, wie es geht, ihren Platz im Oberhaus zu verteidige­n beziehungs­weise sich bestenfall­s im Tabellenmi­ttelfeld zu etablieren. Für die Aufsteiger wird es in den kommenden Jahren immer schwierige­r werden, diese Alteingese­ssenen zu verdrängen.

Liverpool – Leeds Wolverhamp­ton – Watford Burnley – Everton

Manchester City – Leicester Norwich – Arsenal

Tottenham – Crystal Palace West Ham – Southampto­n Aston Villa – Chelsea

Brighton – Brentford

Newcastle – Manchester United

1. Manchester City 2. Liverpool 3. Chelsea 4. Arsenal 5. Tottenham 6. West Ham 7. Manchester United 8. Wolverhamp­ton 9. Leicester 10. Aston Villa 11. Brentford 12. Crystal Palace 13. Brighton 14. Southampto­n 15. Everton 16. Leeds 17. Watford 18. Burnley 19. Newcastle 20. Norwich

19 18 19 19 16 18 16 18 17 18 16 18 16 18 17 18 16 15 18 18

15 12 12 11 9 8 8 7 6 7 5 4 4 4 5 3 4 1 1 2 2 5 5 2 2 4 3 4 4 1 5 8 8 8 4 7 1 8 7 4 2 1 2 6 5 6 5 7 7 10 6 6 4 6 8 8 11 6 10 12

verl. verl. verl. 6:3 0:5 3:0 2:3 1:3 n. Red. heute

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Foto: Privat Zu den Olympische­n Spielen 2021 reist Christian Hansmann gemeinsam mit dem FLNS-Staff nach Tokio. Anschließe­nd bekommt er das Angebot aus Deutschlan­d.

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