Médecins du monde in Luxemburg
771 Patienten haben die ehrenamtlichen Mediziner und Helfer von Médecins du Monde Luxembourg (MDM) im Jahr 2020 kostenlos behandelt, wie aus dem aktuellen Jahresbericht der Organisation hervorgeht.
– Alter: Der jüngste Patient war 6 Monate alt, der älteste 78. Die Hälfte der Patienten war zwischen 36 und 54 Jahre alt. 20 minderjährige Personen sind 2020 von den Ärzten behandelt worden.
– Geschlecht: 78 Prozent der Patienten waren Männer. Während in der Zweigstelle in Esch rund 40 Prozent der Patienten Frauen waren, ist diese Zahl in der Hauptstadt mit 22 Prozent deutlich geringer.
– Wohnsituation: 73 Prozent der Patienten lebten in LuxemburgStadt. Weit mehr als Dreiviertel (86 Prozent) betrachteten ihre Wohnsituation als vorübergehend, zehn Prozent hatten ein Dach über dem Kopf.
– Einkommen: 87 Prozent übten keinerlei Tätigkeit aus, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. 95 Prozent lebten unterhalb der Armutsgrenze.
– Soziale Situation/Familie: Ein Drittel der Menschen war allein und hatte niemanden, auf den er sich verlassen konnte. 34 Prozent hatten Kinder, jedoch lebten 82 Prozent nicht mit ihren Kindern zusammen. – Herkunft: Die Patienten, die zu 2020 zu MDM gingen, kamen aus 68 Ländern. Etwas mehr als die Hälfte (58 Prozent) kamen aus einem EU-Land (meist Osteuropa). 23 Prozent waren afrikanischer Herkunft. Neun Prozent hatten die luxemburgische Nationalität.
– Krankenschutz: 15 Prozent waren durch die CNS krankenversichert. 78 Prozent profitierten von keiner Kostenübernahme ihrer Gesundheitsfürsorge.
– Beschwerden: Jeder zweite Patient kam wegen Zahnproblemen in die Sprechstunde. Viele Patienten hatten chronische Krankheiten, Diabetes oder Asthma und kommen immer wieder.
– Wie alles begann: Bei der Massenflucht vietnamesischer Boat People Ende der 1970er-Jahre lenkten 15 Ärzte den Blick der Weltöffentlichkeit auf die humanitäre Tragödie auf hoher See. Gemeinsam mit Journalisten retteten sie in einer spektakulären Aktion viele der vom sicheren Ertrinkungstod bedrohten Flüchtlinge. Im März 1980 gründete die Gruppe Médecins du Monde. Das internationale Netzwerk Ärzte der Welt arbeitet im Verbund und ist in 17 Ländern vertreten: Argentinien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei, USA.
Wer spenden will, kann das über die Internetseite der Organisation oder über den herkömmlichen Weg einer Überweisung machen:
Médecins du monde, IBAN LU75 0020 0100 0005 0700, BIC: BILLULL. Mehr Informationen dazu unter der Nummer 28 89 23 71 oder unter der E-Mail-Adresse info@ medecinsdumonde.lu