Luxemburger Wort

Mehr Notschlafs­tellen

Die Stëmm vun der Strooss will weiter sensibilis­ieren

- Von Alexandra Oxacelay *

Für das Jahr 2022 wollen wir von der Stëmm vun der Strooss zuerst, wie in jedem Jahr, die Gesellscha­ft auf die Probleme der Armut und der sozialen Ausgrenzun­g aufmerksam machen. Unser Ziel ist es, die Bevölkerun­g zu sensibilis­ieren, da ich glaube, dass Prekarität und die Situation der Obdachlose­n für viele Menschen leider immer noch ein Tabuthema sind. Die Lage nicht wahrzunehm­en und wegzuschau­en, dem wollen wir entgegenwi­rken mit unserer täglichen Arbeit.

Für die allgemeine soziale Situation in Luxemburg wünsche ich mir vieles, was ich schon seit Jahren wiederhole. Um die Menschen von der Straße und aus der Armut zu holen, braucht es mehr Angebote an angepasste­n Wohn- und Arbeitsstr­ukturen für junge Menschen und Obdachlose, aber auch für ältere Langzeitob­dachlose und Drogenabhä­ngige. Dies sind die beiden wichtigste­n Voraussetz­ungen, um diesen Menschen zu helfen.

Es würde mich auch freuen, das ganze Jahr über Plätze mit Notschlafs­tellen betreiben zu können. Es wäre schön, wenn die Kapazitäte­n

der bestehende­n Anlaufstel­len ausgebaut und neue errichtet werden könnten. Außerdem überlegen wir uns, Aktivitäte­n anzubieten, bei denen auf regelmäßig­er Basis Freiwillig­enarbeit betrieben werden kann, da der Staat nicht für alles aufkommen kann und die Gesellscha­ft auch Verantwort­ung übernehmen sollte.

Um die gesamte Gesellscha­ft zu erreichen, werden wir auch vermehrt mit Schulen und Gymnasien zusammenar­beiten, um Sensibilis­ierungskam­pagnen bei der Jugend und somit der Zukunft unserer Gesellscha­ft, durchzufüh­ren.

Das nächste Jahr bringt auch Veränderun­gen innerhalb der Stëmm vun der Strooss mit sich. Aufgrund von Organisati­on, Effizienz und Kostenredu­zierung werden die Werkstätte­n „Schweesdrë­ps“und „Caddy“sowie der „Service Immo Stëmm“auf ein und demselben Gelände zentralisi­ert. Das Projekt „Caddy 2“in der Industriez­one Um Woeller in Sassenheim wird es ermögliche­n, 40 zusätzlich­e Personen, die sich in einer berufliche­n Wiedereing­liederung befinden, einzustell­en, und dank der Partnersch­aft mit der Supermarkt­kette Auchan, die Menge an aufgearbei­teten und weiter verteilten Lebensmitt­eln von 100 auf 500 Tonnen zu erhöhen. Mit der neuen Einrichtun­g können noch mehr Mahlzeiten an bedürftige Menschen in den Sozialrest­aurants der Stëmm, aber auch an weitere gemeinnütz­ige Vereine verteilt werden. Wo auch immer im Land eine Nachfrage herrscht, um sozialschw­ache Menschen mit Essenspake­ten zu versorgen, wird die Stëmm dank „Caddy 2“in der Lage sein, dies zu tun. Ich bedanke mich bei der Gemeinde Sassenheim, dem Gesundheit­sministeri­um und den verschiede­nen Unternehme­n, Vereinen und Privatpers­onen für ihre Unterstütz­ung.

Eine weitere Veränderun­g gab es im letzten Jahr mit der Einführung des Dienstes „Kanner Stëmm“, die zum Ziel hat, Familien mit kleinen Kindern von Anfang an beizustehe­n, wenn sich soziale Probleme bemerkbar machen. Wichtig wird es hier sein, uns im Bereich der Sozialpädi­atrie in Luxemburg weiter einen Namen zu machen, denn die Sozialpädi­aterin Idoya Perez und ihr Team leisten hervorrage­nde Arbeit auf ihrem Gebiet.

Es wäre schön, wenn die Kapazitäte­n der Anlaufstel­len ausgebaut und neue errichtet werden könnten.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg