Housing-First für obdachlose Frauen
Familienministerium baut Hilfen für 2022 aus
Luxemburg. Noch im Laufe dieses Jahres soll ein Housing-First-Projekt speziell für Frauen umgesetzt werden. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage zum Thema Hilfen für obdachlose Menschen an Familienministerin Corinne Cahen (DP) hervor, die der Abgeordnete Marc Goergen (Piraten) stellte.
Housing-First setzt auf Wohnen ohne Bedingungen und soll obdachlose Menschen ohne Umwege – beispielsweise ohne erzwungene Alkoholentziehungskuren – von der Straße holen. Die erste Einrichtung, die sich ausschließlich an obdachlose Frauen richtet, ist im Mai vergangenen Jahres mit der Halte de nuit pour femmes in Bahnhofsnähe in der Rue Michel Welter eröffnet worden und wird von der Caritas betrieben. Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Familienministerium. Maximal zehn Frauen können hier übernachten. Nun arbeite man allerdings an der Errichtung
einer dauerhaften Lösung, damit obdachlose Frauen langfristig eine Wohnung beziehen und parallel sozial betreut werden können.
Außerdem sei eine Struktur geplant, in der ältere obdachlose Menschen untergebracht werden, denn diese benötigen eine intensivere Betreuung. Wie es weiter heißt, soll die genaue Zahl der obdachlosen Menschen in Luxemburg zukünftig erfasst werden, um zielgerichteter handeln zu können. Wie aus der Antwort auf die parlamentarische Anfrage weiter hervorgeht, haben zwischen Mitte November 2020 und Ende März 2021 818 Menschen in der Wanteraktioun in Findel übernachtet. In der covidbedingten Verlängerung zwischen dem 1. April und 30. Juni 2021 waren es 643 Personen.
Was sozialen und bezahlbaren Wohnraum angeht, seien im Jahr 2020 4 278 Menschen in entsprechende Strukturen untergebracht worden. fjä