Gründer der Deutschen Bank Luxembourg verstorben
Ekkehard Storck war eine der prägenden Figuren in der Geschichte des Finanzplatzes
Luxemburg/Berlin. Die Deutsche Bank trauert um Ekkehard Storck, der am ersten Weihnachtsfeiertag im Alter von 88 Jahren in Berlin verstarb. Als das deutsche Geldhaus im Jahr 1970 in Luxemburg die erste Auslandstochter gründete, wurde Storck im Alter von 37 Jahren zum geschäftsführenden Verwaltungsratsmitglied des neuen Instituts ernannt. 28 Jahre lang leitete er die Geschicke der Deutschen Bank im Großherzogtum, bis er im Juni 1998 von Ernst Wilhelm Contzen an der Spitze des Finanzhauses abgelöst wurde. Storck blieb der Bank in Luxemburg weitere vier Jahre als Mitglied des Verwaltungsrates erhalten.
Zum Zeitpunkt ihrer Gründung hatte das „Compagnie Financière de la Deutsche Bank“genannte Institut mit elf Mitarbeitern ihren Sitz in der Rue de Strasbourg nahe dem hauptstädtischen Zentralbahnhof. Nach der Umfirmierung in „Deutsche Bank Luxembourg SA“zog sie als erste Bank in das damals neue Hauptstadtviertel
Kirchberg, das bis dahin nur EUBehörden beherbergte. Damit legten Storck und die Deutsche Bank den Grundstein, um das Viertel als die Herzkammer der Finanzindustrie des Landes zu etablieren. 1991 bezog die Bank das vom Kirchenbauer
Gottfried Böhm entworfene Gebäude, das bis heute aufgrund seiner Gestaltung und besonderen Akustik als eines der Glanzlichter der Luxemburger Büroarchitektur gilt. Kunstinteressiert hatte Storck auch den Bildhauer A.R. Penck mit der Bronzeskulptur „Delphi Heliotroph“beauftragt, die die Eingangshalle des imposanten Bankgebäudes ziert.
Euromarkt-Experte
Der im deutschen Hameln geborene und in Berlin aufgewachsene promovierte Jurist Storck war einer der wichtigsten Experten des Euromarktes. Seine Veröffentlichung „Globale Drehscheibe Euromarkt“gilt in der Branche als Standardwerk. Zudem publizierte er Aufsätze zu Finanzthemen und förderte den gesellschaftlichen und kulturellen Austausch. Unter anderem rief er das Luxemburger Finanzmarkt-Forum ins Leben. Auf die Initiative von Storck geht auch die anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Bank gegründete Stiftung zur Förderung der deutsch-luxemburgischen Zusammenarbeit zurück. Diese hatte es sich zum Ziel gesetzt, das Zusammenwachsen Europas durch die Unterstützung wissenschaftlicher Projekte zu untermauern. ThK