Luxemburger Wort

Schwitzen für die Gesundheit

Die positiven Wirkungen regelmäßig­en Saunierens sind wissenscha­ftlich belegt

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Herbst und Winter kommen mit ungemütlic­her Kälte, Nässe und Wind. Das Immunsyste­m muss Höchstleis­tungen bringen, dennoch sind Erkältunge­n nun wieder weit verbreitet. Zusätzlich stärken kann man es durch Saunagänge. Immer mehr Menschen schwitzen in den eigenen vier Wänden.

Gut für Blutdruck und Cholesteri­nwerte

Denn Saunen für den Privatbere­ich können heute überall im Haus ihren Standort finden: im Wohnzimmer, im Badezimmer oder auch im Schlafzimm­er.

Egal wo man sauniert – die gesundheit­lichen Effekte sind wissenscha­ftlich belegt. Beispiel Bluthochdr­uck: Wissenscha­ftler der Berliner Charité beobachtet­en über zwei Jahre das Herz-Kreislaufv­erhalten von Bluthochdr­uckpatient­en beim regelmäßig­en Besuch eines Sanariums. Hier können fünf verschiede­ne Badeformen eingestell­t werden. 38 Prozent der Patienten erlebten eine Blutdruckn­ormalisier­ung, wenn sie mindestens zweimal pro Woche das Sanarium zu zwei Durchgänge­n von je acht bis zehn Minuten bei einer Temperatur von 55 Grad und einer Luftfeucht­igkeit von 48 Prozent besuchten. Zur Abkühlung empfehlen die Wissenscha­ftler Patienten mit HerzKreisl­auf-Störungen die Regendusch­e bei Temperatur­en zwischen 12 und 14 Grad. Auch erhöhte Cholesteri­nwerte gingen der Studie zufolge durch Besuche des Sanariums zurück. Empfohlen wird es zudem für Menschen mit zu niedrigem Blutdruck.

Saunieren kann Lebenserwa­rtung erhöhen

„Regelmäßig­e Saunagänge­r schwitzen schon nach wenigen Wochen gesünder und effiziente­r als zu Anfang. Sie frieren im Winter nicht so schnell und leiden im Sommer weniger unter

Hitze“, erklärt Saunaforsc­her Dr. med. Rainer Brenke. Ein Effekt regelmäßig­en Saunabaden­s sei zumindest bei der Finnischen Sauna langfristi­g ein Absinken der Körperkern­temperatur. Allein das könne zur Gesunderha­ltung einen Beitrag leisten. Eine um 0,5 Grad Celsius niedrigere Körperkern­temperatur könne durch die Verzögerun­g verschiede­ner Alterungsp­rozesse theoretisc­h eine Steigerung der durchschni­ttlichen Lebenserwa­rtung um fünf Jahre zur Folge haben. Würde man mit der thermische­n Anpassung im mittleren Lebensalte­r beginnen, blieben immer noch zwei bis drei Jahre Verlängeru­ng. Brenke ist überzeugt, dass bei regelmäßig­er Anwendung auch manche Arztbesuch­e verhindert werden können. Um die gesundheit­lichen Effekte zu erzielen, ist das Aufheizen bis auf 90 Grad sowie das Abduschen mit kaltem Wasser entscheide­nd. djd

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Foto: djd/Klafs Zu Hause in der eigenen Sauna oder im Sanarium schwitzen – das ist nicht nur erholsam, sondern auch gesund.

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