Katzenkorb
In der Vergangenheit habe ich an dieser Stelle bereits erklärt, und ich wiederhole es immer wieder gerne, dass ich Hunde nicht mag und Katzen bevorzuge, auch wenn ich selbst keine besitze. Dass ich mit dieser Haltung zumindest in meiner Familie nicht ganz alleine bin, ist mir rund um die Feiertage am Ende des vergangenen Jahres noch einmal deutlich bewusst geworden. Wobei die possierlichen Fellknäuel teilweise die Persönlichkeit respektive den Lebensstil ihrer Besitzer widerspiegeln. So sind die beiden Katzen meines Onkels Carlo ziemlich menschenscheu, was wohl in erster Linie daran liegt, dass er ein ähnlich zurückgezogenes Leben wie ein Eremit führt. Charly, der Kater meiner Tante Mich, ist im Vergleich dazu ziemlich umgänglich. Auch deswegen habe ich mich bereit erklärt, ihn zu füttern, während meine Tante einen kleinen Trip nach Paris unternommen hat und dort über die Seine geschippert ist. Auffällig war dabei, dass Charly mich zunächst anfauchte und erst netter wurde, nachdem ich
Meine Schwester ist das schwarze Schaf der Familie.
ihn gefüttert hatte. Parallelen zur Besitzerin sind unverkennbar. Auch meine Cousins Pascal, Philippe und Sven sowie meine Tante Viviane beherbergen einen oder mehrere Mäusefresser. Wobei die Katze meiner Tante ironischerweise den Namen Mausi trägt. Ich bin allerdings noch immer nicht gänzlich von deren Existenz überzeugt, weil sie sich ziemlich rar macht, wenn ich zu Besuch bin. Meine Schwester ist indes das schwarze Schaf der Familie, denn sie ist Hundebesitzerin. Obwohl der Begriff Hund zu hoch gegriffen ist, es handelt sich nämlich um einen Dackel namens Lennox. Wobei ich noch immer nicht verstehe, warum eine Hündin einen männlichen Namen trägt. Dieser geht übrigens auf das gälische Wort Leamhnachd zurück und bedeutet „Feld des glatten Stroms“, womit die Region um den Fluss Leamhn gemeint ist. Angesichts der Tatsache, dass mir Lennox bereits in zwei Wohnungen auf den Fußboden gepinkelt hat, passt der Name wohl doch ganz gut ... Marc H.