Fortschritte trotz Verzögerung
2026 sollen die Arbeiten an der neuen Zugverbindung zwischen Bettemburg und Luxemburg-Stadt abgeschlossen sein
Luxemburg. Für Autofahrer, die regelmäßig auf der Autobahn A 3 pendeln, sind sie kaum zu übersehen: die Bauarbeiten rund um die geplante Zugverbindung zwischen Luxemburg-Stadt und Bettemburg. Der zuständige Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) sowie Vertreter der Bahngesellschaft CFL informierten die Mitglieder der Mobilitätskommission der Chamber gestern über den aktuellen Stand der Arbeiten.
Demnach sind weite Teile der Arbeiten bereits abgeschlossen. Dazu zählen neben Vorbereitungen auch vier der insgesamt acht Großarbeiten entlang der Strecke, beispielsweise der Bau mehrerer Brücken über die A 3 hinweg.
Zwei weitere Bauprojekte befinden sich aktuell in der Umsetzungsphase. Eines davon ist die Konstruktion der neuen Bogenbrücke, welche aktuell zunächst neben der Autobahn zusammengestellt wird, bevor sie dann später auf ihren endgültigen Platz gehoben wird. Nach Fertigstellung, die noch für dieses Jahr geplant ist, wird sie zu den größten Brücken ihrer Art in Europa zählen.
Pandemie verursacht Verzögerungen
Trotz aller Fortschritte gab es jedoch auch bereits einige Verzögerungen. Dies habe einerseits daran gelegen, dass nicht alle benötigten Grundstücke rechtzeitig in den Besitz der öffentlichen Hand übergehen konnten. Seit Juni des vergangenen Jahres verfügt der Staat jedoch über alle benötigten Parzellen,
wie es aus dem Ministerium heißt.
Auch die Folgen der Pandemie, allen voran die Engpässe bei der Beschaffung mehrerer Baumaterialien, haben sich negativ auf die Umsetzung des Vorhabens ausgewirkt und für weitere Verzögerungen gesorgt. Aktuell ist vorgesehen, dass die neue Verbindung 2026 für den Bahnverkehr öffnen soll.
Neben dem Bau der eigentlichen Zugstrecke sind jedoch auch weitere Arbeiten Teil des Gesamtprojekts, so auch der Ausbau des Hauptbahnhofes in LuxemburgStadt, welcher der zentrale Knotenpunkt
des Bahnverkehres im Land ist. Hier wurden bereits Mitte Dezember zwei neue Bahnsteige eingeweiht. Nach Abschluss aller Arbeiten soll dann jede Bahnlinie über ihr eigenes Gleis verfügen. Somit sollen Verspätungen vermieden werden. Bis die entsprechenden Arbeiten abgeschlossen sind, wird es jedoch noch dauern. Auch bei diesem Vorhaben gilt nämlich 2026 als Enddatum.
Zusätzlich steht entlang der geplanten Verbindung zwischen Bettemburg und Luxemburg-Stadt die zweite Phase der Bauarbeiten am Bahnhof in Howald an. Dort soll noch ein weiterer Bahnsteig mit zwei zusätzlichen Gleisen entstehen.
Aktuelle Kapazitäten reichen nicht mehr aus
Ziel der neuen Verbindung ist vor allem, die bestehenden Kapazitäten auf der Linie, die aktuell kaum noch ausreichen, zu erweitern. So geht aus den Daten des Mobilitätsministeriums hervor, dass das Passagieraufkommen auf der Bahnlinie zwischen 2003 und 2019 um 85 Prozent zugenommen hat. Lediglich im Zuge der Coronakrise haben die Passagierzahlen abgenommen. Ebenfalls hat sich das Frachtaufkommen auf der Strecke in diesem Zeitraum deutlich erhöht. Für die kommenden Jahre ist derweil mit einer weiteren Zunahme des Verkehrs zu rechnen.
Neben der geplanten Bahnstrecke zwischen Bettemburg und Luxemburg-Stadt befinden sich demnach noch weitere Infrastrukturprojekte in der Umsetzungsphase, unter anderem die Ausbaumaßnahmen an den Bahnhöfen in Ettelbrück und in Mersch, welche in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen.
Zudem erwartet die CFL in den kommenden Jahren 34 neue Züge. Diese sollen eine höhere Pünktlichkeitsrate ermöglichen, wie es von offizieller Seite heißt.