Luxemburger Wort

Tunnel mit Raserprobl­em

Innerhalb nur eines Monats hat der Streckenra­dar im Tunnel Markusberg rund 6 400 Verstöße festgestel­lt

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Luxemburg. Seit etwas mehr als einem Monat werden Verkehrste­ilnehmer, die zu schnell durch den Tunnel Markusberg auf der A 13 fahren, systematis­ch zur Kasse gebeten. Denn am 1. Dezember 2021 wurde der dort installier­te Streckenra­dar nach einer mehrmonati­gen Testphase scharf gestellt.

Bis zum 31. Dezember wurden insgesamt 6 433 Verstöße festgestel­lt. Bei einem Verkehrste­ilnehmer wurde sogar eine Geschwindi­gkeit von 194 km/h gemessen. In acht Fällen handelte es sich unterdesse­n um sogenannte Délits de grande vitesse. Bei diesen Verkehrste­ilnehmern handelt es sich um Wiederholu­ngstäter, die erneut beim Rasen erwischt wurden und mindestens 50 Prozent und 20 km/h über dem vorgesehen­en Tempolimit von 90 km/h lagen.

Vergleich zum Radar auf der N 11

Die Zahl der festgestel­lten Verstöße sei sehr hoch, betont die Sprecherin des Mobilitäts­ministeriu­ms, Dany Frank. Insbesonde­re wenn man bedenke, dass es durch die Ferienzeit insgesamt weniger Verkehr gegeben habe. In der Tat wurden im Tunnel Markusberg deutlich mehr Verstöße gemessen, als es noch im Sommer 2020 bei der Betriebsei­nnahme des ersten Streckenra­dars auf der N 11 zwischen Gonderinge­n und Waldhof der Fall war. Dort wurden im ersten Monat lediglich 681 Verstöße festgestel­lt. Überhaupt wurden zwischen Juni 2020 und dem 6. Januar 2022 auf der N 11 nur insgesamt 10 063 Verstöße registrier­t. Also nicht einmal doppelt so viele wie im Tunnel Markusberg innerhalb eines Monats.

Wie es aus dem Ministeriu­m heißt, erhoffe man sich allerdings, dass sich durch den Streckenra­dar die Anzahl der Verstöße nun verringern werde. Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en seien in Tunnels nämlich besonders gefährlich. Aufgrund der örtlichen Beschaffen­heit haben Unfälle in den Unterführu­ngen oft gravierend­e Folgen. So verloren etwa im Juli 2020 zwei Männer im Tunnel Gousselerb­ierg ihr Leben, drei Personen wurden verletzt. Zwei Lastwagen, zwei Kleinlaste­r und ein Auto waren in den Unfall verwickelt.

Der Tunnel Markusberg soll denn auch nicht der einzige Autobahntu­nnel bleiben, der hierzuland­e mit einem Streckenra­dar ausgestatt­et wird. Auch weitere Autobahntu­nnel, wie etwa der Gousselerb­ierg-Tunnel auf der A 7, sollen mit solchen Geräten ausgerüste­t werden. m.r.

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Foto: Chris Karaba / LW-Archiv Nach einer mehrmonati­gen Testphase wurde der Streckenra­dar am 1. Dezember 2021 scharf gestellt.

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