Luxemburger Wort

Umstieg einfach gemacht

Noch in diesem Jahr sollen am Bahnhof in Rodange über 1 600 zusätzlich­e Parkplätze für Autos entstehen

- Von Glenn Schwaller

Rodange. 1 600 Parkplätze, sieben Stockwerke, mehr als 3 500 Tonnen Stahl – bei diesen Zahlen dürften die meisten an ein Bauprojekt in einer Großstadt denken, jedoch handelt es sich bei den genannten Zahlen um die Eckdaten des geplanten CFL-Parkhauses am Bahnhof in Rodange. Dieses soll noch im Sommer dieses Jahres eröffnen. Konkret wird der Monat Juli als Enddatum der Arbeiten auf der Internetse­ite des zuständige­n Bauunterne­hmens Felix Giorgetti genannt. Zudem werden hier noch weitere Angaben rund um das sich im Bau befindlich­e Parkhaus gegeben. Demnach ist das P & R-Angebot in erster Linie als Reaktion auf die steigenden Pendlerzah­len zu verstehen. Vor allem Arbeitnehm­er aus Frankreich und Belgien können ihre Fahrzeuge dann in Rodange abstellen und dort auf die Bahn umsteigen.

Begrüntes Dach und Solaranlag­en

Das Dach des Parkhauses soll indes begrünt werden und Solaranlag­en Platz bieten. Die Außenfassa­de wird mit Metallplat­ten in den roten Farben der CFL umhüllt. Eine zentrale Herausford­erung beim Bau des Gebäudes stellt derweil die Konstrukti­on der beiden kreisförmi­gen Rampen dar, wie es weiter heißt. Diese werden es den Fahrzeugen später ermögliche­n, von einem Stockwerk zum anderen zu gelangen und sind bereits von außen gut sichtbar.

Schon fertig ist der erste Teil der Eisenbahnü­berführung für Fußgänger. Diese wurde bereits am 25. Oktober des Vorjahres eröffnet. Nach Abschluss aller Arbeiten soll die Überführun­g dann an das dritte Stockwerk des Parkhauses angebunden werden. So können Pendler ihr Fahrzeug im P & R-Bereich abstellen und dann über die Überführun­g die

Bahnsteige erreichen.

Die Park & Rail-Anlage ist jedoch nicht das einzige Bauvorhabe­n, das zurzeit rund um den Bahnhof in Rodange umgesetzt wird. So bekommt das gesamte Bahnhofsge­lände ein umfangreic­hes Faceliftin­g verpasst. Dazu gehört neben dem Parkhaus auch die Neugestalt­ung des Bahnhofvor­platzes sowie des anliegende­n Busbahnhof­es, ebenso wie der Bau eines Kreisverke­hrs, um den Zugang zur neuen Struktur für Autofahrer zu vereinfach­en. anliegende­n

Auch sind im Projekt der Bau eines weiteren Bahnsteigg­leises sowie die Neugestalt­ung der Weichenber­eiche beinhaltet. Hierdurch soll der Verkehr der beiden Linien 60 und 70 voneinande­r getrennt werden. Somit sollen Verspätung­en in Zukunft nicht mehr von einer Linie auf die andere übertragen werden. Die bestehende­n Bahnsteige werden indes allesamt verlängert, verbreiter­t und überdacht. Geplant ist, dass alle Arbeiten im kommenden Jahr abgeschlos­sen sein sollen. Die drei Bahnsteige sollen jedoch schon im März dieses Jahres in Betrieb gehen. Aktuell liege man hierbei im Zeitplan, wie die Bahngesell­schaft auf Nachfrage des „Luxemburge­r Wort“versichert.

Drehscheib­e des Schienenve­rkehrs

Dass ausgerechn­et in Rodange ein derart großes Projekt umgesetzt wird, hat vor allem damit zu tun, dass der Standort im Bahnverkeh­r eine bedeutende Rolle einnimmt. So wird die Ortschaft im Dreiländer­eck zu Frankreich und Belgien auch auf der CFL-Homepage als „Drehscheib­e des nationalen Schienenne­tzes“betitelt. Dies hat mehrere Gründe. Einerseits stellt der Bahnhof im Passagierv­erkehr den Endpunkt der Linie 60 sowie einen Durchgangs­punkt der Linie 70 dar. Anderersei­ts spielt Rodange auch für den Frachtverk­ehr eine herausrage­nde Rolle. Dies, weil viele Güterzüge das dortige Stahlwerk anfahren, aber auch, weil der Bahnhof eine Durchgangs­pforte für Züge darstellt, die im sogenannte­n „Rail Freight corridor North Sea-Mediterran­ean“verkehren. Dieser Güterzugko­rridor verläuft von Großbritan­nien ausgehend bis zur südfranzös­ischen Mittelmeer­küste und verbindet dabei auch mehrere Standorte in den Benelux-Staaten, Frankreich sowie der Schweiz miteinande­r.

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Fotos: Guy Jallay Auch wenn es aktuell noch nicht danach aussieht, sollen im Sommer bereits 1 600 Autos im Parkhaus (oben) Platz finden. Die Passerelle (unten) ist hingegen schon fertiggest­ellt.
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