Luxemburger Wort

1,7 Milliarden für die Forschung

Hochschulm­inister Claude Meisch stellt Mehrjahres­plan vor

- Von Annette Welsch

Für die vier Jahre 2022-2025 lässt sich der Staat die Forschungs­aktivitäte­n in Luxemburg 1,7 Milliarden Euro kosten. Gestern unterzeich­nete Hochschul- und Forschungs­minister Claude Meisch (DP) mit den Vertretern der verschiede­nen Institutio­nen entspreche­nde Konvention­en. Um 17,6 Prozent steigen die Ausgaben dafür im Vergleich zum Zeitraum 2018-2021, fünf Institutio­nen erhalten Forschungs­gelder: die Universitä­t Luxemburg (908,28 Millionen Euro), die drei öffentlich­en Forschungs­zentren Luxembourg Institute of Health (LIH, 182,54 Millionen), Luxembourg Institute of Science and Technology (List, 219,41 Millionen) und Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (Liser, 62,08 Millionen) sowie der Fonds National de la Recherche (FNR, 294,03 Millionen Euro). Dazu gibt es die Möglichkei­t, vom Bonus in Höhe von 35 Millionen Euro zu profitiere­n, der entspreche­nd den Leistungsk­riterien des EU-Rahmenprog­ramms für Forschung und Entwicklun­g verteilt wird.

„Die Forschung wirkt sich auf die Wirtschaft, die Gesellscha­ft und die Zukunft des Landes aus“, betonte Meisch. „Die signifikan­te Erhöhung ist Ausdruck der Ambitionen der Regierung, die Exzellenz der akademisch­en Forschung und Lehre zu fördern und einen internatio­nalen Beitrag dort zu leisten, wo wir uns nicht immer nur auf andere Länder verlassen können. Wir müssen selber auf die Herausford­erungen reagieren können.“

Vier gemeinsame Aufgabenge­biete Die inhaltlich­e Ausrichtun­g orientiert sich denn auch an der nationalen Strategie von 2019 zu Innovation und Forschung. Man habe mit den Bereichen Digitalisi­erung und Daten, nachhaltig­e Entwicklun­g und Energie sowie Medizin und Gesundheit Schwerpunk­te definiert. Und es wurden vier gemeinsame Aufgabenge­biete definiert, bei denen Projekte zusammen lanciert und umgesetzt werden sollen: Die Informatis­ierung/Digitalisi­erung der personalis­ierten Medizin, die weitere Entwicklun­g der FinTech, Bildung, Weiterbild­ung und die Kompetenze­n des 21. Jahrhunder­ts sowie die Herausford­erungen beim Klimaund Energiewan­del.

Neben der Finanzieru­ng mit staatliche­n Mitteln werde aber auch Wert darauf gelegt, dass zusätzlich­e Mittel vom FNR, der EU oder aus der Privatwirt­schaft gesucht werden – so genannte Drittmitte­l. Dazu kommt die Verwendung der Reserven, die sich unter anderem durch die Pandemie akkumulier­t haben. Nach vier Jahre werden die Institute nach wissenscha­ftlichen und sozio-ökonomisch­en Kriterien, die neu definiert wurden, bewertet.

„Luxemburg muss dazu auch internatio­nal visibel sein und attraktiv für Forscher bleiben“, sagte Meisch. Derzeit sei das durchaus der Fall. „Wir sind durch die Bank zufrieden, vor allem mit der Kapazität, Top-Forscher anziehen zu können.“3 000 Forscher sind derzeit in Luxemburg tätig, allein die Universitä­t zählt ungefähr 1 000 Doktorande­n. 580 zusätzlich­e Arbeitsplä­tze können nun durch die neuen Konvention­en geschaffen werden.

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Foto: Chris Karaba Das List habe mit den Abwasseran­alysen einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebe­kämpfung geleistet, hieß es gestern.

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