Zurück zum Alltag
Sechs Monate nach dem Hochwasser an der Sauer kehrt bei den Betroffenen Normalität ein
Echternach/Steinheim. Heftige Regenfälle, die Anfang Januar über Luxemburg niedergegangen waren, haben bei Viktor Wittal wieder unangenehme Erinnerungen geweckt. „Das ist die Folge von dem, was ich während des Hochwassers im Sommer erlebt habe“, sagt der Wahl-Echternacher. Seine Stimme klingt plötzlich traurig. „Ich kann jetzt nicht mehr einfach so ruhig dem Wasser zuschauen.“
Mitte Juli hatte die Flut in seinem Haus in der Rue du Chemin de Fer in Echternach hohe Schäden angerichtet: Der Keller seines dreistöckigen Hauses war bis zur Decke überflutet, im Erdgeschoss stand das Wasser 70 bis 80 Zentimeter hoch. „Das Wasser wäre fast bis zu unseren Fenstern gekommen“, erinnert sich Wittal an die dramatischen Ereignisse. Als Folge stand bei der Familie eine umfassende Renovierung des Hauses an, die sie eigentlich nicht geplant hatte. „Bis Ende August hat bei uns eine Firma die Räume im Haus getrocknet“, erzählt Viktor Wittal. „Ich musste jeden Tag circa 200 Liter Wasser entsorgen, die sich durch die Kondensierung und professionelle Trocknungsgeräte ansammelten.“Auch sei der Energieverbrauch zu der Zeit im Haus enorm gestiegen.
Stressige Zeit im Sommer
Von der Versicherung hat Wittal Geld zurückbekommen: „Der Betrag entspricht ungefähr unseren Vorstellungen, allerdings ist es schwierig, die genaue Summe der Schäden auszurechnen“, gibt der 51-Jährige zu. In manchen Fällen sei die Einschätzung durch die von der Versicherung eingestellten Experten
für ihn „nicht logisch“gewesen: „Sie haben zum Beispiel für unsere Waschmaschine, die durch das Hochwasser beschädigt wurde und vier Jahre auf dem Buckel hatte, viel weniger berechnet, als für den Staubsauger, der zweimal älter war.“
Die unmittelbare Zeit nach dem Hochwasser bezeichnet Wittal als sehr „stressbeladen“. Aufgrund des Sommerkollektivurlaubs im Baugewerbe konnte er keinen Handwerker für die Reparaturarbeiten finden, anschließend erwiesen sich die Dienstleistungen einer Baufirma als „problematisch“. Mitte November waren die Reparaturarbeiten in Wittals Haus abgeschlossen.
Mehrere Tausend Euro hat der studierte Informatiker ebenfalls in die Ausstattung im Haus investiert, um sich in Zukunft besser vor Hochwasser zu schützen. „Wir haben drei Rückstauklappen in der Kanalisation, den Regenwasserleitungen und den Leitungen unter dem Haus installiert.“Wittal hofft, dass dies im Falle eines erneuten Hochwassers helfen wird: „Das Wasser wird dann nicht so stark in das Haus eindringen.“Auch hat er alte Kellerfenster mit einigen Holzbalken, die durch das Wasser zunichte gegangen sind, ersetzen lassen.
Jetzt sei er schlauer: „Ich bewahre alles im Keller in Plastikschachteln auf, um diese so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen“, meint Wittal. Damals waren viele Sachen im Keller stark beschädigt worden. „Das Wasser war sehr schnell gekommen und wir hatten nicht viel Zeit, zu räumen.“
Sehnsucht nach alten Möbeln
Viktor Wittal ist sechs Monate nach den dramatischen Über