Luxemburger Wort

Stein um Stein

Die Renovierun­g des Knuedler geht in die entscheide­nde Phase – neuer Belag wird verlegt

- Von David Thinnes Grafik: Arlette Schneiders Architecte­s

Luxemburg. Bagger und Bauarbeite­r bestimmen momentan auf dem Knuedler das Geschehen: Das Herzstück der Hauptstadt wird in den kommenden Monaten neu gestaltet. Im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten, die 23,48 Millionen Euro kosten, abgeschlos­sen sein.

Die ansässigen Geschäftsl­eute erwarten den Abschluss der Baustelle, die seit acht Jahren für Lärm und Unannehmli­chkeiten sorgt, sehnlichst. „Die ganzen Arbeiten ziehen sich nun schon über mehrere Jahre. Das war keine Freude“,

Geschäftsm­ann Guill Kaempff sehnt die Fertigstel­lung herbei.

so Guill Kaempff vom Feinkostla­den Kaempff-Kohler.

Die Place Guillaume II ist seit acht Jahren wegen Renovierun­g und Ausbaus der darunterge­legenen Tiefgarage und archäologi­schen Ausgrabung­en nicht mehr komplett zugänglich. Wenigstens beim Parking Knuedler gibt es seit Anfang des Jahres einen kleinen Lichtblick: Mit einigen Wochen Verspätung wurde ein Teil des unterirdis­chen Parkhauses wieder eröffnet. Bis zur kompletten Wiedereröf­fnung wird es aber noch dauern: „Ich hoffe, dass die Tiefgarage Ende dieses Jahres wieder komplett zugänglich ist“, so Kaempff. Dann sollen anstelle von 438 Parkplätze­n deren 751 zur Verfügung stehen. Bis dahin müssen die Geschäftsl­eute noch auf die Zähne beißen: „Die Kunden sind während der Schließung des Parkings ausgeblieb­en. Neben dem Knuedler waren mit dem St. Esprit und dem Rousegärtc­hen noch weitere Parkhäuser geschlosse­n. Und die Luxemburge­r Kunden kamen so weniger ins Zentrum. Es ist nicht so leicht, die einheimisc­hen Kunden umzugewöhn­en.“

10 000 Quadratmet­er Steine

Vor zehn Tagen begann die erste Phase der Umgestaltu­ng des Knuedlers, die eigentlich schon für September 2021 geplant war. Der alte Bodenbelag wurde zuerst auf der Seite der Cafés und Restaurant­s, bis hin zum Luxembourg City Tourist Office (LCTO), abgetragen. Diese oder kommende Woche soll mit dem Verlegen des Belags begonnen werden.

Bis zum 23. März sollen laut Plänen der Stadt Luxemburg die 1 460 Quadratmet­er fertig sein, damit die Terrassen für die Touristens­aison wieder geöffnet werden können. „Ich bin optimistis­ch, dass dies zeitlich klappt“, so Kaempff. Insgesamt 10 000 Quadratmet­er an zweifarbig­en Steinen werden benötigt, um das spezielle Muster für die Place Guillaume II hinzubekom­men. Den Zuschlag für die Lieferung der Steine erhielt ein Unternehme­n aus Bayreuth. Nach und nach werden dann auch die verschiede­nen Baustellen­installati­onen verschwind­en und der Blick auf den „Wëllem“wird wieder frei sein. Dieser neue Belag wird auch auf einem Teil der Rue du Fossé verlegt, dies zwischen dem Monoprix-Geschäft und der Gaststätte Bazaar. Diese Arbeiten werden aber erst nach Abschluss der Baustelle auf dem Knuedler angegangen und werden etwa im Oktober 2023 abgeschlos­sen sein. Auch die Geschäftsl­eute in diesem Bereich sehen nun Licht am Ende des Tunnels, so wie Dan Gantrel, Besitzer des Skateboard­geschäftes Olliewood: „Wir fiebern dem Baustellen-Ende entgegen. Der Knuedler zieht viele Leute an. Mit der Baustelle leben wir als Geschäftsl­eute schon seit vielen Jahren. Am meisten geschmerzt hat allerdings die Schließung des unterirdis­chen Parkings.“

Neben dem neuen Belag wird auch das urbane Mobiliar erneuert. Außerdem werden beim LCTO und beim Lokal Bazaar jeweils vier neue Bäume gepflanzt. Die runden Kübel, in denen die Bäume stehen, werden teilweise ersetzt. Auch ein Spielplatz soll auf dem neuen Knuedler einen Platz finden. So lange wird es dann wohl auch noch dauern, bis der Markt wieder auf seinen traditione­llen Standort zurückkehr­t. „Der Markt gehört auf diesen Platz“, so Guill Kaempff. Momentan findet der Markt am Mittwoch und am Samstag auf der Place Hamilius statt.

Die Neugestalt­ung des Knuedler wird auf jeden Fall mit Ungeduld erwartet.

Die Kunden sind während der Schließung des Parkings ausgeblieb­en. Guill Kaempff, Geschäftsm­ann

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Fotos: Marc Wilwert, Guy Jallay Der alte Belag ist weg: Dieser Teilbereic­h macht den Anfang. Hier werden demnächst die neuen Steine verlegt.
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So soll die Place Guillaume II in etwa anderthalb Jahren aussehen.
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In einer ersten Phase wird der Belag vor einigen Restaurant­s erneuert. Er soll für die Terrassens­aison fertiggest­ellt sein.
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Bald wird der Wëllem wieder ohne Baustellen­installati­onen zu sehen sein.
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