Stein um Stein
Die Renovierung des Knuedler geht in die entscheidende Phase – neuer Belag wird verlegt
Luxemburg. Bagger und Bauarbeiter bestimmen momentan auf dem Knuedler das Geschehen: Das Herzstück der Hauptstadt wird in den kommenden Monaten neu gestaltet. Im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten, die 23,48 Millionen Euro kosten, abgeschlossen sein.
Die ansässigen Geschäftsleute erwarten den Abschluss der Baustelle, die seit acht Jahren für Lärm und Unannehmlichkeiten sorgt, sehnlichst. „Die ganzen Arbeiten ziehen sich nun schon über mehrere Jahre. Das war keine Freude“,
Geschäftsmann Guill Kaempff sehnt die Fertigstellung herbei.
so Guill Kaempff vom Feinkostladen Kaempff-Kohler.
Die Place Guillaume II ist seit acht Jahren wegen Renovierung und Ausbaus der daruntergelegenen Tiefgarage und archäologischen Ausgrabungen nicht mehr komplett zugänglich. Wenigstens beim Parking Knuedler gibt es seit Anfang des Jahres einen kleinen Lichtblick: Mit einigen Wochen Verspätung wurde ein Teil des unterirdischen Parkhauses wieder eröffnet. Bis zur kompletten Wiedereröffnung wird es aber noch dauern: „Ich hoffe, dass die Tiefgarage Ende dieses Jahres wieder komplett zugänglich ist“, so Kaempff. Dann sollen anstelle von 438 Parkplätzen deren 751 zur Verfügung stehen. Bis dahin müssen die Geschäftsleute noch auf die Zähne beißen: „Die Kunden sind während der Schließung des Parkings ausgeblieben. Neben dem Knuedler waren mit dem St. Esprit und dem Rousegärtchen noch weitere Parkhäuser geschlossen. Und die Luxemburger Kunden kamen so weniger ins Zentrum. Es ist nicht so leicht, die einheimischen Kunden umzugewöhnen.“
10 000 Quadratmeter Steine
Vor zehn Tagen begann die erste Phase der Umgestaltung des Knuedlers, die eigentlich schon für September 2021 geplant war. Der alte Bodenbelag wurde zuerst auf der Seite der Cafés und Restaurants, bis hin zum Luxembourg City Tourist Office (LCTO), abgetragen. Diese oder kommende Woche soll mit dem Verlegen des Belags begonnen werden.
Bis zum 23. März sollen laut Plänen der Stadt Luxemburg die 1 460 Quadratmeter fertig sein, damit die Terrassen für die Touristensaison wieder geöffnet werden können. „Ich bin optimistisch, dass dies zeitlich klappt“, so Kaempff. Insgesamt 10 000 Quadratmeter an zweifarbigen Steinen werden benötigt, um das spezielle Muster für die Place Guillaume II hinzubekommen. Den Zuschlag für die Lieferung der Steine erhielt ein Unternehmen aus Bayreuth. Nach und nach werden dann auch die verschiedenen Baustelleninstallationen verschwinden und der Blick auf den „Wëllem“wird wieder frei sein. Dieser neue Belag wird auch auf einem Teil der Rue du Fossé verlegt, dies zwischen dem Monoprix-Geschäft und der Gaststätte Bazaar. Diese Arbeiten werden aber erst nach Abschluss der Baustelle auf dem Knuedler angegangen und werden etwa im Oktober 2023 abgeschlossen sein. Auch die Geschäftsleute in diesem Bereich sehen nun Licht am Ende des Tunnels, so wie Dan Gantrel, Besitzer des Skateboardgeschäftes Olliewood: „Wir fiebern dem Baustellen-Ende entgegen. Der Knuedler zieht viele Leute an. Mit der Baustelle leben wir als Geschäftsleute schon seit vielen Jahren. Am meisten geschmerzt hat allerdings die Schließung des unterirdischen Parkings.“
Neben dem neuen Belag wird auch das urbane Mobiliar erneuert. Außerdem werden beim LCTO und beim Lokal Bazaar jeweils vier neue Bäume gepflanzt. Die runden Kübel, in denen die Bäume stehen, werden teilweise ersetzt. Auch ein Spielplatz soll auf dem neuen Knuedler einen Platz finden. So lange wird es dann wohl auch noch dauern, bis der Markt wieder auf seinen traditionellen Standort zurückkehrt. „Der Markt gehört auf diesen Platz“, so Guill Kaempff. Momentan findet der Markt am Mittwoch und am Samstag auf der Place Hamilius statt.
Die Neugestaltung des Knuedler wird auf jeden Fall mit Ungeduld erwartet.
Die Kunden sind während der Schließung des Parkings ausgeblieben. Guill Kaempff, Geschäftsmann