Luxemburger Wort

„Abwarten führt zu mehr Tierleid“

Tilly Metz (Déi Gréng) und das EU-Parlament machen Druck, damit die EU bessere Transportb­edingungen für Tiere schafft

- Von Diego Velazquez (Brüssel) Karikatur: Florin Balaban

Was Tieren auf Transporte­n durch die Europäisch­e Union widerfährt, ist nicht nur sehr oft mit viel Leid verbunden, sondern oft auch nicht regelkonfo­rm, wie Arbeiten des zuständige­n Untersuchu­ngsausschu­sses im EU-Parlament beweisen, den die luxemburgi­sche EU-Parlamenta­rierin Tilly Metz (Déi Gréng) leitete.

Obendrein sind die Regeln, die Tiertransp­orte in der EU einrahmen, veraltet und entspreche­n nicht mehr dem technologi­schen und wissenscha­ftlichen Stand der Dinge im Jahr 2022. Und ohnehin werden die bestehende­n Regeln nur lückenhaft kontrollie­rt, meinen viele EU-Abgeordnet­e.

Seit vielen Jahren sind Missstände bekannt, doch tut sich bislang nicht viel. Deswegen hat eine Gruppe von EU-Parlamenta­riern, darunter auch Tilly Metz, entschiede­n, Druck auf die EU-Kommission aufzubauen, damit diese die Regeln nachbesser­t. Gestern wurden in Straßburg Empfehlung­en vom EU-Parlament gestimmt, die die EU-Kommission bald in Gesetzesvo­rschläge umwandeln soll. Eine Mehrheit der EU-Parlamenta­rier

fordert demnach Vertragsve­rletzungsv­erfahren gegen Mitgliedst­aaten, die Probleme nicht beheben, sowie festgelegt­e maximale Transportz­eiten und Transportv­erbote bei Extremtemp­eraturen.

Nicht unumstritt­en

„Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, denn jede Stunde, die wir zusätzlich abwarten, führt zu mehr Tierleid“, sagt Tilly Metz. Sie fordert die EU-Kommission demnach auf, die Empfehlung­en des Parlaments zügig umzusetzen. Denn „seit Jahren führen systematis­che Verstöße beim Transport zu unerträgli­chen Qualen für Millionen von Tieren.“„Einige ambitionie­rtere grüne Forderunge­n, wie eine Obergrenze von acht Stunden für alle Transporte und ein Transportv­erbot für hochträcht­ige Tiere, wurden in der Plenarabst­immung leider knapp abgelehnt“, bedauert allerdings Metz. Tatsächlic­h gab es Abgeordnet­e, die die Verbesseru­ngen der Transportb­edingungen als politische­n Gegensatz zu den wirtschaft­lichen Interessen der Bauern definierte­n und sich deswegen für weniger Empfehlung­en stark machten. mit dpa

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