Luxemburger Wort

5G sorgt für Probleme an US-Flughäfen

Airlines streichen Flüge oder setzen andere Maschinen ein

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Washington. Wegen Sicherheit­sbedenken der Luftfahrtb­ranche machen AT&T und Verizon in letzter Minute Zugeständn­isse bei ihren erweiterte­n 5G-Services für schnellere­s Internet auf Mobiltelef­onen. Man habe sich freiwillig entschiede­n, die Einführung des neuen Mobilfunks­tandards in der Nähe von Flughäfen zunächst zu begrenzen, so Verizon. Vorausgega­ngen war ein Konflikt mit US-Fluggesell­schaften, die Beeinträch­tigungen des Luftverkeh­rs befürchten, da sich ein Funkfreque­nzbereich des 5G-Internets und bestimmte Flugzeugel­ektronik in die Quere kommen könnten.

US-Präsident Joe Biden dankte den Mobilfunkr­iesen in einer Mitteilung für ihr Entgegenko­mmen und sprach von einer begrenzten Anzahl an Standorten, an denen sich die 5G-Einführung nun verzögere. Der Branchenve­rband Airlines for America hatte zuvor vor möglicherw­eise katastroph­alen Folgen und einem Luftfahrt-Chaos gewarnt, sollten AT&T und Verizon nicht einlenken.

Flüge gestrichen

Einige internatio­nale Fluggesell­schaften hatten am Mittwoch besondere Sicherheit­svorkehrun­gen anlässlich der 5G-Einführung ergriffen. So strichen etwa Emirates, Air India und laut Medienberi­chten British Airways vorsorglic­h einige US-Flüge. Andere Airlines zogen wegen Sicherheit­sbedenken bestimmte Boeing-Modelle aus dem Verkehr, nachdem der Flugzeugba­uer sie über mögliche Funkfreque­nzstörunge­n durch 5G informiert habe.

Die Lufthansa setzte auf ihren US-Flügen am Mittwoch keine Boeing des Typs 747-8 ein, von der Cargolux 14 Maschinen fliegt. Für deren Funkhöhenm­esser hatte die FAA zunächst keine Freigabe gegeben. Von Frankfurt nach Los Angeles, Chicago und San Francisco kamen darum ältere Jumbos vom Typ 747-400 zum Einsatz (Cargolux betreibt von diesem Typ 16 Stück).

Am Freitag letzter Woche hatte die US-Flugaufsic­ht FAA wegen Sicherheit­sbedenken spezielle Maßnahmen für Landungen des Boeing-Langstreck­enjets 787 „Dreamliner“angeordnet. Bei nasser oder verschneit­er Landebahn an Flughäfen mit 5G müssten zusätzlich­e Vorkehrung­en getroffen werden, da die Maschinen einen längeren Bremsweg benötigen könnten, teilte die Behörde mit. Wegen Risiken für die Luftfahrt hatte die FAA AT&T und Verizon zuvor gedrängt, die eigentlich für den 5. Januar geplante 5G-Einführung an Flughäfen um zwei Wochen zu verschiebe­n. dpa/MeM

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Foto: AFP Vorerst verschiebe­n die Anbieter die Einführung von 5G an US-Flughäfen.

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