Modeketten müssen sich warm anziehen
Onlineriese Amazon will erstes Ladengeschäft für Kleidung eröffnen
Seattle. Der Online-Riese Amazon dringt mit seinem ersten Ladengeschäft für Kleidung weiter in den klassischen Einzelhandel vor.
Das Unternehmen kündigte am gestrigen Donnerstag die Eröffnung einer ersten Filiale der Marke „Amazon Style“an, die in diesem Jahr in einem Einkaufszentrum nahe Los Angeles an den Start gehen soll. Kunden sollen über Amazons App Kaufempfehlungen erhalten und durch den Scan von QR-Codes auf den Artikeln Produktdetails sowie verfügbare Größen, Farben und Bewertungen angezeigt bekommen. Der Onlineriese will stationär ein breites Sortiment an Kleidung anbieten. „Sie werden alles finden – von der 10Dollar-Jeans bis zum DesignerModell“, sagte Managerin Simoina Vasen dem US-Sender CNBC. Amazon wolle jedes Budget bedienen.
Laut CNBC soll das Geschäft mit einer Fläche von knapp 2 800 Quadratmetern
deutlich größer sein als Amazons bisherige Läden.
Das US-Unternehmen ist zwar als Allesverkäufer im Internet groß geworden, mischt aber schon seit einigen Jahren auch den klassischen Einzelhandel immer stärker auf. Auf der Jagd nach weiterem Wachstum, nachdem Amazon in vielen Kategorien des Online-Einzelhandels eine beherrschende Stellung erlangt hat, hat das Unternehmen in den letzten Jahren eine beträchtliche Anzahl von stationären Geschäften aufgebaut, angefangen mit einer Kette von Buchläden, die 2015 in einem gehobenen Einkaufszentrum in Seattle eröffnet wurde. Amazon Go, ein kassenloses Geschäft, das Kameras und andere Sensoren nutzt, um zu verfolgen, was die Kunden aus dem Regal nehmen, wurde 2018 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Gleiche gilt für Amazon 4-Star, einen Basar für Elektronik, Haushaltswaren und Spielzeug, in dem ein Potpourri von hoch bewerteten und meistverkauften Artikeln verkauft wird.
Der 1994 von Jeff Bezos gegründete Konzern betreibt unter Marken wie Amazon Fresh eine Kette für Lebensmittel. Außerdem gehört Amazon die Supermarktkette Whole Foods. Laut US-Medien plant der Konzern auch größere Ladengeschäfte im Stil von Kaufhäusern, um sein Produktangebot stärker außerhalb des Internets zu platzieren. dpa/MeM