Gescheiterte Friedensmüh
Vor 100 Jahren starb Papst Benedikt XV., ein Spross aus dem italienischen Hochadel
Vatikanstadt. Als Giacomo della Chiesa am 3. September 1914 zum Papst gewählt wurde, zeigte sich wieder einmal: Die Kardinäle der so traditionsfesten römischen Kirche sind durchaus zu Kursänderungen fähig. Auf sehr konservative Päpste wie Pius IX. und X. folgte ein politisch wie gesellschaftlich aufgeschlossenerer Pontifex. Und auf den aus kleinbürgerlichem Milieu stammenden Pius X. ein Spross aus europäischem Hochadel.
Geboren 1854 in Genua, musste der junge Giacomo erst Rechtswissenschaften studieren, bevor ihm sein Vater den Priesterberuf erlaubte. Nach der Priesterweihe 1878 arbeitete della Chiesa längere Zeit im vatikanischen Staatssekretariat und wurde 1907 zum Erzbischof von Bologna ernannt. Erst im Mai 1914 erhielt er die Kardinalswürde.
Die größte Herausforderung
Als Kardinal della Chiesa sich gut drei Monate später auf der Benediktionsloggia des Petersdomes als neuer Papst präsentierte, nannte er sich Benedikt XV., in Reverenz an den 14. Benedikt (1740-1758), einen seiner Vorgänger in Bologna. Während er sich in sein neues Amt einarbeitete, kam in Frankreich der Einmarsch der deutschen Truppen zum Erliegen. Das Gemetzel in den Schützengräben begann und wurde zur größten Herausforderung des neuen Papstes.
Nur fünf Tage nach seiner Wahl schrieb Benedikt XV. einen Mahnbrief an Katholiken und speziell die Machthaber. In beschwörendem Ton verlangte er ein Ende des Blutvergießens. Dass man gut vier Jahre später rund 17 Millionen Tote des „Großen Krieges“beklagen würde, wie er damals genannt wurde,
Eine Staute des Papstes im Petersdom.
war da noch nicht absehbar. Im Juli 1915 bekannte Benedikt XV. in einem weiteren Mahnschreiben, er habe es sich „fest vorgenommen, unsere ganze Tätigkeit und unsere ganze Autorität für die Versöhnung der kriegführenden Völker einzusetzen“.
Sorgfältiger Friedensplan
Doch die Kriegstreiber beeindruckte das ebenso wenig wie eindringliche päpstliche Beschwörungen und Mahnungen vor dem „höchsten Richter, welchem auch
ihr Rechenschaft ablegen müsst“. Zum dritten Jahrestag des Kriegsbeginns präsentierte Benedikt XV. gar einen sorgfältig ausgearbeiteten Friedensplan.
In seiner Ausgewogenheit sollte er allen Seiten gerecht werden. Vorgesehen waren: sofortige Abrüstung, Verzicht auf Reparationszahlungen, Rückgabe besetzter Gebiete und die Einrichtung einer übernationalen Schiedsstelle, um Streitigkeiten zu schlichten.
Doch jede Kriegspartei meinte, sie müsse politisch oder militärisch zu viele Zugeständnisse machen.
Und die Kirchen vor Ort? Die hatten in allen Ländern den Krieg als gottgewollt gerechtfertigt. Und nun nannte der Papst ihn ein „unnützes Blutvergießen“. Millionenfacher Tod der jeweiligen „Helden des Vaterlandes“sollte sinnlos gewesen sein ...? Immerhin wurde eine päpstliche Anregung, die einer Art internationaler Schiedsstelle, aufgegriffen. Den 1920 gegründeten Völkerbund begrüßte das Kirchenoberhaupt.
Auch innerkirchlich sorgte der Adlige auf dem Stuhl Petri für Entspannung und Öffnung. Er förderte in den außereuropäischen Missionsgebieten die Ausbildung einheimischer Priester und Ordensleute und an der Kurie eine eigene Behörde für die mit dem Papst unierten Ostkirchen.
Als Joseph Ratzinger 2005 zum Papst gewählt wurde, wählte er den Namen Benedikt XVI. auch in Würdigung seines Vorgängers, der sich mit seiner friedensfreundlichen Haltung von den meisten anderen Monarchen und Staatsführern seiner Zeit deutlich unterschied. Am 22. Januar 1922 starb Benedikt XV. 67-jährig an einer Lungenentzündung. KNA
Nur fünf Tage nach seiner Wahl schrieb Benedikt XV. einen Mahnbrief an Katholiken und speziell die Machthaber.
damals: Wer der Größte unter Euch sein will, soll der Diener aller sein. Paulus vergleicht Christus mit seinem Bild vom Leib mit den vielen Gliedern und spricht so jedem Getauften die Mitgliedschaft am Leib Christi zu.
Kirche braucht Vielfalt
Daraus nun aber konkrete Reformideen für die Kirche abzuleiten, ist gar nicht so einfach. Ohne eine Struktur, die Kontinuität garantiert, geht es nicht. Vieles, was unsere Kirche bis heute ausmacht, gehört zum Grundgerüst christlichen Glaubens und Lebens. Daneben gibt es aber auch vieles, was keinen Bestand mehr hat, sinnentleert ist und von der Basis nicht mehr unterstützt wird.
Von den Beauftragten des synodalen Prozesses wird nun erwartet, dass sie das eine vom anderen unterscheiden. Die größte Herausforderung dürfte darin bestehen, der Verschiedenheit gelebten Christentums weltweit Rechnung zu tragen.
Es braucht Toleranz und die Bereitschaft zu inklusivem Denken, damit die Vielfalt in der Einheit gesund und erhalten bleibt, so wie der Leib nur bestehen kann, wenn es allen Gliedern darin gut geht.
Paulus Anliegen von damals sind denen von heute erstaunlich ähnlich.
heilen? Reden alle in Zungen? Können alle übersetzen? Strebt aber nach den höheren Gnadengaben!
Evangelium vum 3. Sonndeg am Joreskrees (Joer C / Lk 1, 1-4;4, 14-21)
Well der schon en etlech et ënnerholl hunn, e Bericht ze schreiwen iwwer dat, wat sech zougedroen huet, wat bei äis an Erfëllung gaang ass – esou wéi déi äis et iwwerliwwert hunn, déi vun der éischter Stonn un Aenzeie waren an Dénger vum Wuert gi sinn – esou hunn och ech et fir gutt fonnt, nodeems ech allem vun Ufank u genee nogaang sinn, dir, héichveréiertem Theophilus, alles der Rei no opzeschreiwen, fir datt s du dech vun der Zouverléissegkeet vun deem, wat s du geléiert gi bass, iwwerzeege kanns. An der Kraaft vum Geescht ass de Jesus hannescht a Galiläa gaang. Säi Ruff huet sech an der ganzer Ëmgéigend verbreet. Hien huet an hire Synagogen geléiert an hien ass vun alle Leit geéiert ginn. Hien ass och op Nazareth gaang, duer, wou hien opgewuess war. Esou wéi et um Sabbat seng Gewunnecht war, ass hien an d’Synagog gaang, an do ass hien opgestan, fir virzeliesen. Hie krut d’Buch vum Prophéit Isaias gereecht. Hien huet d’Buch opgemaach an déi Plaz fonnt, wou geschriwwe steet: Dem Här säi Geescht ass op mir, well hien huet mech gesaleft. Fir deenen Aarmen eng gutt Noriicht ze verkënnegen, huet hie mech geschéckt, fir deene Gefaangenen ze verkënnegen, datt si fräikommen, an deene Blannen, datt si nees gesinn, fir déi Gebrachen an d’Fräiheet ze schécken an e Gnodejoer vum Här auszeruffen. Nodeems hien d’Buch zougemaach an et dem Dénger hanneschtginn hat, huet hie sech gesat. All déi, déi an der Synagog waren, hu gespaant op hie gekuckt. Dunn huet hien ugefaang, hinnen z’erklären: „Haut ass dëst Wuert aus der Schrëft bei iech zou an Erfëllung gaang.“
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