Der Apostel Paulus und der synodale Prozess
„Kosmos, Leib und Seele“von Hildegard von Bingen aus dem „Liber Divinorum Operum“. müssen besondere Beachtung finden. Wenn ein Mitglied der Gemeinschaft leidet, leiden automatisch alle mit ihm.
Wird aber ein Mitglied der Gemeinschaft besonders geehrt, freuen sich alle mit ihm. Nur wenn jedes Mitglied auf die Anliegen und Bedürfnisse der anderen hört und entsprechend reagiert, um ihm zu helfen, bleibt die Gemeinschaft unbeschadet. Hier ist von Respekt, Solidarität und Teamgeist die Rede.
Dies alles sind Anliegen, die Papst Franziskus mit dem synodalen Prozess der katholischen Christenheit für den Umgang miteinander und mit allen Menschen aufgetragen hat.
Eine epochale Reformchance
Paul Michael Zulehner bezeichnet in seinem neusten Buch den synodalen Prozess als epochale Reformchance. Wer Reformen voranbringen möchte, muss einfach nur an den Anfang der Jesusbewegung gehen, sagt Stefan Jürgens in seinem Buch mit dem Titel „Ausgeheuchelt“über seine Vision, wie es mit der Kirche wieder aufwärtsgehen kann: „Der Reformer geht zurück bis zum Anfang. Er versucht daran anzuknüpfen, wie es einmal begonnen haben mag. Begeistert ruft er: Wir müssen auf Jesus hören. Der Traditionalist geht zurück in seine Kindheit. Er macht aus seiner Wehmut eine allgemeinverbindliche Lehre. Beleidigt behauptet er: Es war schon immer so.“
Paulus ist ebenfalls ein Reformer. Seine Anliegen von damals sind denen von heute erstaunlich ähnlich. Es geht um die Fragen, die schon die ersten Jünger Jesus stellten: Wer hat welche Stellung in der Gemeinschaft, wer übt welches Amt aus und wozu ist er oder sie gesandt? Jesus antwortete