SUV ganz in elektrisch
Bisher ging es bei Škoda und Elektroautos nur um eine Geschichte über einen kleinen, eher unbekannten Kleinwagen. Mit dem Enyaq stürzt sich der tschechische Zweig des VW-Riesen nun in das Becken der führenden Elektroautos.
Dieses neue Modell im ŠkodaKatalog basiert natürlich auf der gemeinsamen MEB-Plattform des VW-Konzerns. Der SUV wird letztendlich eine vielfältige Palette umfassen: zwischen fünf Leistungsstufen (150 bis 306 PS), 4x2 oder 4x4. Und drei Batteriekapazitäten, 55, 62 oder 82 kW, je nach gewünschter Reichweite, die bis zu 520 km betragen kann!
Sollten Sie im Profil einen Hauch des Volkswagen ID.4 entdecken, ist das nicht weiter verwunderlich, denn es handelt sich um zwei Cousins mit weitgehend gemeinsamen Elementen. Uns scheint, dass der Škoda ein wenig klassischer ist. Das wird aber jeder selbst beurteilen.
Im Inneren überrascht auch das Design des Armaturenbretts. Aufgrund des Elektroantriebs und der damit verbundenen Jagd nach überflüssigen Kilos ist das Design luftiger, und die meisten physischen Bedienelemente sind zugunsten des Touchscreens verschwunden. Der Fahrer profitiert von einem 5,3-Zoll-VirtualCockpit (kaum veränderbar) und einem großen 13-Zoll-Bildschirm in der Mitte. Hübsch, aber manchmal auf Kosten der Ergonomie.
Getreu den Gewohnheiten der Marke bietet das neue Modell viel Platz an Bord. Fünf Erwachsene können bequem Platz nehmen, und selbst große Menschen werden die Kniefreiheit im Fond zu schätzen wissen. Und auch im Kofferraum beweist der Enyaq mit 585 Litern für das Gepäck, dass er für Familienreisen wie geschaffen ist.
Und schließlich gibt es in der tschechischen Tradition noch eine Menge praktischer Gadgets, wie den versteckten Eiskratzer in der Heckklappe, den großen Behälter für Ladekabel oder ... den Regenschirm in der Fahrertür.
Kleinliche Optionen Unsere Testfahrt fand an Bord der Topversion „80“statt. Tatsächlich weist die Batterie eine Bruttoleistung von 82 kWh und eine Nettoleistung von 77 kWh auf. Sei's drum! Schon auf den ersten Metern schätzen wir die Laufruhe, die eines Elektroautos würdig ist. Auch wenn die Beschleunigung
bei stehendem Start sehr direkt ist, lädt das Gewicht des Fahrzeugs (rund zwei Tonnen!) dennoch nicht zu sportlichem Fahren ein. Außerdem geht es hier vor allem darum, die Reichweite zu verlängern. Auf dem Speiseplan steht also die Regeneration beim Entschleunigen und Bremsen.
Bei unserer Testfahrt haben wir festgestellt, dass wir bis zu 300 km auf der Autobahn und mindestens 400 km im Stadt- und Landverkehr fahren konnten. Das Aufladen einer Batterie mit dieser Kapazität erfordert eine Wallbox zu Hause, wenn man nicht das ganze Wochenende damit verbringen möchte. Weniger Probleme gibt es an Schnellladestationen (DC) mit 50 kWh und vor allem mit 100 kWh und mehr. Hier ist jedoch ein optionales integriertes Ladegerät mit höherer Leistung erforderlich.