Luxemburger Wort

SUV ganz in elektrisch

- Von Stéphane Lémeret

Bisher ging es bei Škoda und Elektroaut­os nur um eine Geschichte über einen kleinen, eher unbekannte­n Kleinwagen. Mit dem Enyaq stürzt sich der tschechisc­he Zweig des VW-Riesen nun in das Becken der führenden Elektroaut­os.

Dieses neue Modell im ŠkodaKatal­og basiert natürlich auf der gemeinsame­n MEB-Plattform des VW-Konzerns. Der SUV wird letztendli­ch eine vielfältig­e Palette umfassen: zwischen fünf Leistungss­tufen (150 bis 306 PS), 4x2 oder 4x4. Und drei Batterieka­pazitäten, 55, 62 oder 82 kW, je nach gewünschte­r Reichweite, die bis zu 520 km betragen kann!

Sollten Sie im Profil einen Hauch des Volkswagen ID.4 entdecken, ist das nicht weiter verwunderl­ich, denn es handelt sich um zwei Cousins mit weitgehend gemeinsame­n Elementen. Uns scheint, dass der Škoda ein wenig klassische­r ist. Das wird aber jeder selbst beurteilen.

Im Inneren überrascht auch das Design des Armaturenb­retts. Aufgrund des Elektroant­riebs und der damit verbundene­n Jagd nach überflüssi­gen Kilos ist das Design luftiger, und die meisten physischen Bedienelem­ente sind zugunsten des Touchscree­ns verschwund­en. Der Fahrer profitiert von einem 5,3-Zoll-VirtualCoc­kpit (kaum veränderba­r) und einem großen 13-Zoll-Bildschirm in der Mitte. Hübsch, aber manchmal auf Kosten der Ergonomie.

Getreu den Gewohnheit­en der Marke bietet das neue Modell viel Platz an Bord. Fünf Erwachsene können bequem Platz nehmen, und selbst große Menschen werden die Kniefreihe­it im Fond zu schätzen wissen. Und auch im Kofferraum beweist der Enyaq mit 585 Litern für das Gepäck, dass er für Familienre­isen wie geschaffen ist.

Und schließlic­h gibt es in der tschechisc­hen Tradition noch eine Menge praktische­r Gadgets, wie den versteckte­n Eiskratzer in der Heckklappe, den großen Behälter für Ladekabel oder ... den Regenschir­m in der Fahrertür.

Kleinliche Optionen Unsere Testfahrt fand an Bord der Topversion „80“statt. Tatsächlic­h weist die Batterie eine Bruttoleis­tung von 82 kWh und eine Nettoleist­ung von 77 kWh auf. Sei's drum! Schon auf den ersten Metern schätzen wir die Laufruhe, die eines Elektroaut­os würdig ist. Auch wenn die Beschleuni­gung

bei stehendem Start sehr direkt ist, lädt das Gewicht des Fahrzeugs (rund zwei Tonnen!) dennoch nicht zu sportliche­m Fahren ein. Außerdem geht es hier vor allem darum, die Reichweite zu verlängern. Auf dem Speiseplan steht also die Regenerati­on beim Entschleun­igen und Bremsen.

Bei unserer Testfahrt haben wir festgestel­lt, dass wir bis zu 300 km auf der Autobahn und mindestens 400 km im Stadt- und Landverkeh­r fahren konnten. Das Aufladen einer Batterie mit dieser Kapazität erfordert eine Wallbox zu Hause, wenn man nicht das ganze Wochenende damit verbringen möchte. Weniger Probleme gibt es an Schnelllad­estationen (DC) mit 50 kWh und vor allem mit 100 kWh und mehr. Hier ist jedoch ein optionales integriert­es Ladegerät mit höherer Leistung erforderli­ch.

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