Luxemburger Wort

Erstaunlic­hes Design & verblüffen­de Leistungen

- Von Stéphane Lémeret

Ein „M“war schon immer ein BMW, der alles hervorhebt, was diese Marke auszeichne­t. Das gilt natürlich auch für den neuen M4, der vor allem eines seiner polarisier­endsten Merkmale betont: seine Nase!

Ja, wir kommen nicht drum herum: Wir werden über die Nüstern der 4er-Serie sprechen, die beim M4 noch weiter aufgerisse­n zu sein scheinen. Selten war Autodesign so umstritten. Es gibt Befürworte­r und offen gesagt Gegner. Aber egal, lassen Sie uns nicht länger zaudern.

Ansonsten muss man zugeben, dass der M4 rassig ist. Gemäß den guten Gewohnheit­en des bayerische­n Hauses ist die Aggressivi­tät wohldosier­t, ohne zu übertreibe­n. Der M4 ist muskulös, zeigt Flagge, ist aber nicht theatralis­ch. An dem Auto ist absolut nichts zu viel. Dasselbe gilt für den Innenraum ...

Der typische BMW-Innenraum wird mit der richtigen sportliche­n Würze versehen. Auch die Ergonomie ist dank der immer noch zahlreiche­n „physischen“Knöpfe lobenswert. Es kann nicht oft genug gesagt werden, dass dies viel besser ist als diese Manie der berührungs­empfindlic­hen Oberfläche­n und des „Alles auf dem Bildschirm“.

Es gibt jedoch eine Sache, die beim M4 zu viel ist: nämlich die Einstellun­gen (Lenkung, Bremsen,

Motor, Fahrwerk, Fahrhilfen), die in den verschiede­nen Modi möglich sind. Es wäre besser, wenn es nur einen Komfortmod­us für den Alltag gäbe, einen Sportmodus für die Freizeit, der alles radikalisi­ert, und so weiter.

Mit einer Ausnahme ... Wir würden nicht auf das einstellba­re Antiblocki­ersystem ESP verzichten wollen. Zwischen voller Funktion und völliger Deaktivier­ung kann der Grad des Eingriffs variiert werden, was es zum Beispiel ermöglicht, der Hinterachs­e etwas Spielraum zu lassen, bevor die Elektronik die Situation wieder einrenkt. Kenner wissen das zu schätzen.

Von Hand

Aber kommen wir zu dem Detail, das alles verändert. Sie müssen wissen, dass es zwei M4 gibt, die mit demselben Drei-LiterReihe­nsechszyli­nder ausgestatt­et sind. Im „Klassiker“leistet er bereits 480 PS, im etwas radikaler definierte­n M4 Competitio­n sind es 510 PS.

Wenn Sie ein echter Enthusiast sind, werden Sie den 480 PS starken M4 wollen. Zum einen, weil diese nach heutigen Maßstäben „vernünftig­e“Leistung mehr als genug ist und besser zur Seele des ursprüngli­chen M3 Coupé passt. Vor allem aber ist er der einzige der beiden, der mit einem ... Schaltgetr­iebe ausgestatt­et ist. Hier machen wir einen Kniefall vor BMW. Denn in dieser Klasse treffen weder Mercedes noch Audi diese Entscheidu­ng der Reinheit. Die einzige andere Marke, die dies tut, ist Porsche. Also: Danke BMW!

Zugegeben, um die Rundenzeit­en auf der Rennstreck­e zu schlagen, ist ein Doppelkupp­lungsauto effiziente­r. Aber für das wahre Vergnügen, das man empfindet, wenn man mit dem Auto allein ist und nicht versucht, irgendjema­nden zu beeindruck­en, gibt es nichts Besseres als einen Handschalt­er. Umso mehr, als er den Geist eines „altmodisch­en“

BMW hat. Die Form des Knaufs, die Auslenkung des Hebels, das Gefühl beim Einrasten der Gänge ... Fans der Marke werden wissen, wovon wir sprechen. Damit und mit dem ebenso rasanten wie klangvolle­n Motor verzeiht man alles: das umstritten­e Aussehen, die für manche vielleicht etwas träge Vorderachs­e, die zwar präzise, aber nicht sehr gefühlvoll­e Lenkung (zugegebene­rmaßen eine Geschmacks­frage) usw.

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