Luxemburger Wort

Veränderun­gen in Aussicht

- Von Stéphane Lémeret

Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Der Volvo C40 ist nichts anderes als ein „Coupé“-Derivat des XC40 Recharge. Er bietet jedoch einige wichtige Neuerungen für die Zukunft des Unternehme­ns. Angefangen bei seinem ausschließ­lich elektrisch­en Antrieb.

Die Designer können sich noch so viel Mühe geben, der C40 kann seine Verbindung mit dem XC40, neben dem er im belgischen Werk Gent hergestell­t wird, nicht verbergen. Das neu gestaltete Oberteil senkt die Gesamthöhe um sechs Zentimeter und verringert die Kopffreihe­it im Fond, was für Passagiere mit einer Körpergröß­e von über 1,80 m ein Problem darstellen kann. Dies ist jedoch das einzige Maß für den Innenraum, das sich ändert. Denn ansonsten bleibt die Beinfreihe­it im Fond für eine kleine Familie völlig in Ordnung, ebenso wie der Kofferraum mit 413 Litern unter der Gepäckabde­ckung. Dazu kommen noch 31 Liter im „Frunk“, dem kleinen Raum unter der vorderen Motorhaube.

Der C40 ist ein enger Verwandter des XC40 Recharge Twin. Er wird also ausschließ­lich elektrisch angetriebe­n. Volvo hat bereits seine Ambitionen angekündig­t, bis 2030 zu 100 Prozent elektrisch zu fahren. Und das ist nicht die einzige Innovation, die mit dem SUV eingeführt wurde, der auch das erste Modell ist, das online zum Verkauf angeboten wird. Schließlic­h ist das neue Modell das erste, das bei der Gestaltung des Innenraums auf Leder verzichtet. Die Sitze sind nun mit recycelten Materialie­n und Holz aus nachhaltig bewirtscha­fteten Wäldern bezogen.

Ansonsten ist der Innenraum weitgehend identisch mit dem seines Cousins, allerdings ist die Sicht nach hinten durch die schräg stehende Heckscheib­e ziemlich schlecht. Die Vordersitz­e sind mit dem Google Automotive Multimedia-System ausgestatt­et, das den Zugriff auf alle nativen Google-Dienste im Fahrzeug ermöglicht, einschließ­lich des Google Assistant und Google Maps für die Navigation, die effiziente­r sind als die meisten anderen Systeme der Konkurrenz.

Erstaunlic­he Auswahlmög­lichkeiten

Mit seinen zwei 204-PS-Motoren bietet der C40 eine sportliche Leistung und beschleuni­gt in nur 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h! Die Frage ist jedoch, ob man diese Leistung in einem Fahrzeug braucht, das für den Familienge­brauch konzipiert und eher komfortori­entiert ist. Das ist eine ziemlich erstaunlic­he Entscheidu­ng.

In diesem Zusammenha­ng ist es schade, dass Volvo die Regenerati­on nicht besser in den Griff bekommen hat. Es werden nur ein Modus „Freilauf“und ein Modus „one pedal driving“angeboten. Der erste Modus gibt keine Energie an die Batterie zurück, wenn man das Gaspedal loslässt, während der zweite Modus „zu viel“Energie zurückgibt, so dass man bis zum Stillstand

abbremsen kann, ohne das Bremspedal zu betätigen. In der Stadt ist diese Funktion überaus praktisch, außerhalb ist sie jedoch nicht progressiv genug. Dies wirkt sich auf den Verbrauch aus, der auf unserer Testfahrt (Landstraße/Autobahn) 22 kWh/100km betrug, während Volvo im WLTP-Zyklus 20,7 bis 22,3 kWh/100km angibt. Die Ladeleistu­ng kann bis zu 150 kW betragen, so dass 80% der 444 km Reichweite in 37 Minuten wiederherg­estellt werden können.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg