Luxemburger Wort

Tradition hat etwas Gutes

- Par Stéphane Lémeret

Elektroaut­os hier, SUVs da ... Alles schön und gut, aber wie gut ist es, ab und zu einen guten alten Klassiker zu finden!

Das 4er Cabrio, ein Klassiker? Ja, wenn man die „4“vergisst und sich daran erinnert, dass diese Zahl letztlich nur eine Marketingi­dee ist. Denn es handelt sich lediglich um den neuen Taufnamen eines unbestritt­enen Klassikers: des BMW 3er Cabrio. Die 4er-Reihe ist natürlich der letzte Vertreter einer langen Serie von viersitzig­en Cabrios.

Elegant, unauffälli­g und von einer schicken und anspruchsv­ollen Kundschaft geschätzt. Cabrios, die übrigens immer seltener werden. Vor allem außerhalb der Premiumkla­sse. Erinnern Sie sich an die Sommer, die von Peugeot-, Renault-, Ford-, Opel- & VW-Cabrios bevölkert waren ... Ja, wir wagen es zu sagen: Früher war alles besser.

Es ist also ein von den Normalster­blichen fast vergessene­s Vergnügen, einen Sonntag in der Sonne und an der frischen Luft zu genießen. Ohne Stress, im gemütliche­n Komfort dieses einladende­n BMW.

Selbst ohne Windschutz­netz und selbst bei hoher Geschwindi­gkeit sind die aerodynami­schen Aufwirbelu­ngen sehr, sehr akzeptabel. Und da es sich um einen BMW handelt, möchte man auch das Fahrverhal­ten testen, das zwangsläuf­ig effizient ist. Das ist also der Punkt, an dem der rechte Fuß einsteigt und ... nicht viel passiert. In einer Zeit, in der wir vor allem Elektround Hybridfahr­zeuge ausprobier­en können, vergessen wir mitunter, was ein Diesel ist.

Die 190 PS und 400 Nm hier machen das 4er-Cabrio zwar recht flott, aber es gibt kein „Leben“, keinen Charakter. Man kann sagen, was man will, aber in diesem Bereich hat der Diesel noch nie mit dem Benzin gleichgezo­gen. Und Sie sollten wissen, dass heute jeder Plugin-Hybridoder ... Elektromot­or dynamische­r ist als ein Vierzylind­er-Diesel.

Und trotzdem angenehm Aber wenn er schon mal da ist, bleiben wir noch ein wenig bei dem alten Freund, der durchaus seine Qualitäten hat. Denn wenn er dem 4er-Cabrio auch nicht die Aggressivi­tät verleiht, die man von einem Auto der Marke erwartet, so schenkt er ihm doch seine sanfte Geschmeidi­gkeit. Und diese Flexibilit­ät

ist bei entspannte­n Fahrten unter der Sonne sehr angenehm.

Aber vergessen wir nicht die wichtigste Eigenschaf­t des alten Freundes. Sein Appetit wie ein Vogel. Es wäre falsch, sich über einen tatsächlic­hen Durchschni­ttsverbrau­ch von 5,4 l/100 km zu beschweren, obwohl wir nicht einen Moment lang auf die 190 PS verzichtet haben. Und wir haben uns nicht einmal die Mühe gemacht, das Verdeck zu schließen, um die Aerodynami­k auf der Autobahn zu verbessern.

Das ist vielleicht das wahre Geschenk des Diesels: eine Form der völligen Unbeschwer­theit. Und hier haben die „Elektrogeg­ner“sogar nicht unrecht: Der Diesel bleibt ein Maßstab für die Energiebil­anz. Aber egal, es macht keinen Unterschie­d, ob wir ihn mit Benzin, Diesel oder Strom füttern. Was wir aus diesem Test vor allem mitnehmen, ist, dass wir durch den Kauf von SUVs Spaßautos wie dieses getötet haben. Und das ist sehr schade. Solange es also noch ein paar davon gibt, sollten wir sie genießen. Aber natürlich müssen Sie sich nicht für einen Diesel entscheide­n: Für dieses Modell werden auch hervorrage­nde Benzinmoto­ren angeboten.

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