Groß und kräftig
Eine ausgedehnte Testfahrt mit dem Subaru XV e-Boxer 2.0i auf den Straßen des Großherzogtums
Crossover, SUV oder doch eine Limousine? So ganz sicher ist man sich offenbar selbst bei Subaru nicht. Denn wenn der japanische Automobilhersteller vom XV spricht, braucht er allerhand Vokabeln, spricht vom robusten Allrounder oder von der sportlicheleganten Reiselimousine.
Von außen ist der XV jedoch vor allem eines: ein SUV. Nach dem neuen Facelift unterscheidet sich der Wagen optisch nur wenig von der Konkurrenz – was sowohl seine Vor- als auch seine Nachteile hat. Verstecken muss sich der große Japaner aber keineswegs: eine markante Frontpartie, dazu kraftvolle Linien und flotte Felgen – ein Subaru, der vor allem in farbenfrohen Lackierungen für Aufsehen auf den Straßen sorgen kann.
Ein Raumwunder
Spätestens beim – äußerst bequemen – Einstieg merkt man, dass der XV auch im Inneren voll und ganz SUV ist. Fahrer und Beifahrer haben jede Menge Platz. Selbst hinter dem Fahrersitz scheint man mit mehr als 1,85 Metern noch genug Beinfreiheit zu haben. Ein Pluspunkt für alle, die nicht nur kleine Kinder als Mitreisende haben, sondern auch großgewachsene Teenager und Erwachsene.
Der Kofferraum lässt mit 340 Litern im geschlossenen Zustand nicht unbedingt aufjubeln – doch bei umgeklappten Rücksitzen sind immerhin 1 173 Liter drin. Der Wagen ist insgesamt extrem lang: 4 465 Millimeter – gefühlt noch länger –, was sich vor allem in Parklücken bemerkbar macht.
Das Interieur wirkt sportlichfunktional, kommt ohne Schnickschnack aus. Es wird dominiert vom Acht-Zoll-Touchscreen, über den auch die Front- und Rückkameraaufnahmen angezeigt werden. Konnektivität (Apple CarPlay und Android Auto) ist natürlich selbstverständlich. Zudem gibt es eine Anzeige für den Fahrer sowie auch noch ein 6,3 Zoll großes LCD-Multifunktionsdisplay oberhalb des Armaturenbretts, das auch Richtungsanweisungen des Navigationssystems, Zeit, Temperatur und Verbrauch anzeigt.
Die Sicherheitssysteme sind auf der Höhe der Zeit: Neben dem Eyesight-System (Kameras mit Abstandsmessung und Winkelerkennung, Erfassung von anderen Verkehrsteilnehmern, Notbremssystem mit Kollisionswarner, Spurhalteund Spurleitassistent, adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung) verfügt der Wagen unter anderem auch über einen Spurwechsel-, Totwinkel- und Querverkehrsassistenten.
150 PS plus E-Motor
Neu im Angebot ist neben dem klassischen 1,6-Liter-Boxermotor nun ein e-Boxer: Er kombiniert einen 150 PS starken 2,0-Liter-Benzinermotor mit einem kleinen Elektromotor. Die Bestandteile des Elektroantriebs sind laut Subaru – wie auch der permanente Allradantrieb – symmetrisch angeordnet, der Schwerpunkt bleibt niedrig ... und der Wagen bei der ausgedehnten Testfahrt auch stabil auf der Straße. Der aus anderen Modellen bekannte SI-Drive ermöglicht es, die Motorcharakteristik an die persönlichen Wünsche anzupassen – das merkt man dann auch beim Kurvenverhalten.
In Sachen Fahrvergnügen gibt es insgesamt nur wenig zu bemängeln. Hat der Wagen erst einmal eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht, gleitet er sanft und ruhig dahin. Der Weg dahin kann aber etwas länger dauern – und auch ein wenig lauter werden, denn ganz leise geht es beim Beschleunigen leider nicht zu.
Und wie sieht es mit dem Durst des SUV aus? Subaru gibt für die von uns getestete Premium-Ausstattungsvariante einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 7,9 Litern an. Auf den rund 600 beim Test zurückgelegten Kilometern verbrauchte der Wagen aber dann doch 8,3 Liter.
600 Milliliter weniger Benzin
In den E-Modus schaltete der XV beinahe nur innerorts. Das System zeigte uns eine Ersparnis von etwa 600 Millilitern für die insgesamt zurückgelegte Strecke an. Keine große Menge – aber wenn man dies auf alle Fahrzeuge, die auf den Straßen unterwegs sind, hochrechnen würde ... Emissionsfrei ist der Wagen laut Subaru auf bis zu 1,6 Kilometern unterwegs, bei maximal 40 Stundenkilometern. Der Boxer schaltet sich bei mittlerem Tempo hinzu, bei hohen Geschwindigkeiten sorgt er für den alleinigen Vortrieb und lädt auch die Hybridbatterie auf.
Der Mild-Hybrid in der getesteten Premium-Ausstattung ist zum Preis von 35 675 Euro erhältlich, Startpreis für diese Motorvariante ist 33 455 Euro. Der 1,6-Liter-Benziner mit 114 PS ist ab 25 135 Euro erhältlich.