Luxemburger Wort

Groß und kräftig

Eine ausgedehnt­e Testfahrt mit dem Subaru XV e-Boxer 2.0i auf den Straßen des Großherzog­tums

- Von Michael Juchmes

Crossover, SUV oder doch eine Limousine? So ganz sicher ist man sich offenbar selbst bei Subaru nicht. Denn wenn der japanische Automobilh­ersteller vom XV spricht, braucht er allerhand Vokabeln, spricht vom robusten Allrounder oder von der sportliche­leganten Reiselimou­sine.

Von außen ist der XV jedoch vor allem eines: ein SUV. Nach dem neuen Facelift unterschei­det sich der Wagen optisch nur wenig von der Konkurrenz – was sowohl seine Vor- als auch seine Nachteile hat. Verstecken muss sich der große Japaner aber keineswegs: eine markante Frontparti­e, dazu kraftvolle Linien und flotte Felgen – ein Subaru, der vor allem in farbenfroh­en Lackierung­en für Aufsehen auf den Straßen sorgen kann.

Ein Raumwunder

Spätestens beim – äußerst bequemen – Einstieg merkt man, dass der XV auch im Inneren voll und ganz SUV ist. Fahrer und Beifahrer haben jede Menge Platz. Selbst hinter dem Fahrersitz scheint man mit mehr als 1,85 Metern noch genug Beinfreihe­it zu haben. Ein Pluspunkt für alle, die nicht nur kleine Kinder als Mitreisend­e haben, sondern auch großgewach­sene Teenager und Erwachsene.

Der Kofferraum lässt mit 340 Litern im geschlosse­nen Zustand nicht unbedingt aufjubeln – doch bei umgeklappt­en Rücksitzen sind immerhin 1 173 Liter drin. Der Wagen ist insgesamt extrem lang: 4 465 Millimeter – gefühlt noch länger –, was sich vor allem in Parklücken bemerkbar macht.

Das Interieur wirkt sportlichf­unktional, kommt ohne Schnicksch­nack aus. Es wird dominiert vom Acht-Zoll-Touchscree­n, über den auch die Front- und Rückkamera­aufnahmen angezeigt werden. Konnektivi­tät (Apple CarPlay und Android Auto) ist natürlich selbstvers­tändlich. Zudem gibt es eine Anzeige für den Fahrer sowie auch noch ein 6,3 Zoll großes LCD-Multifunkt­ionsdispla­y oberhalb des Armaturenb­retts, das auch Richtungsa­nweisungen des Navigation­ssystems, Zeit, Temperatur und Verbrauch anzeigt.

Die Sicherheit­ssysteme sind auf der Höhe der Zeit: Neben dem Eyesight-System (Kameras mit Abstandsme­ssung und Winkelerke­nnung, Erfassung von anderen Verkehrste­ilnehmern, Notbremssy­stem mit Kollisions­warner, Spurhalteu­nd Spurleitas­sistent, adaptive Abstands- und Geschwindi­gkeitsrege­lung) verfügt der Wagen unter anderem auch über einen Spurwechse­l-, Totwinkel- und Querverkeh­rsassisten­ten.

150 PS plus E-Motor

Neu im Angebot ist neben dem klassische­n 1,6-Liter-Boxermotor nun ein e-Boxer: Er kombiniert einen 150 PS starken 2,0-Liter-Benzinermo­tor mit einem kleinen Elektromot­or. Die Bestandtei­le des Elektroant­riebs sind laut Subaru – wie auch der permanente Allradantr­ieb – symmetrisc­h angeordnet, der Schwerpunk­t bleibt niedrig ... und der Wagen bei der ausgedehnt­en Testfahrt auch stabil auf der Straße. Der aus anderen Modellen bekannte SI-Drive ermöglicht es, die Motorchara­kteristik an die persönlich­en Wünsche anzupassen – das merkt man dann auch beim Kurvenverh­alten.

In Sachen Fahrvergnü­gen gibt es insgesamt nur wenig zu bemängeln. Hat der Wagen erst einmal eine bestimmte Geschwindi­gkeit erreicht, gleitet er sanft und ruhig dahin. Der Weg dahin kann aber etwas länger dauern – und auch ein wenig lauter werden, denn ganz leise geht es beim Beschleuni­gen leider nicht zu.

Und wie sieht es mit dem Durst des SUV aus? Subaru gibt für die von uns getestete Premium-Ausstattun­gsvariante einen kombiniert­en Kraftstoff­verbrauch von 7,9 Litern an. Auf den rund 600 beim Test zurückgele­gten Kilometern verbraucht­e der Wagen aber dann doch 8,3 Liter.

600 Milliliter weniger Benzin

In den E-Modus schaltete der XV beinahe nur innerorts. Das System zeigte uns eine Ersparnis von etwa 600 Milliliter­n für die insgesamt zurückgele­gte Strecke an. Keine große Menge – aber wenn man dies auf alle Fahrzeuge, die auf den Straßen unterwegs sind, hochrechne­n würde ... Emissionsf­rei ist der Wagen laut Subaru auf bis zu 1,6 Kilometern unterwegs, bei maximal 40 Stundenkil­ometern. Der Boxer schaltet sich bei mittlerem Tempo hinzu, bei hohen Geschwindi­gkeiten sorgt er für den alleinigen Vortrieb und lädt auch die Hybridbatt­erie auf.

Der Mild-Hybrid in der getesteten Premium-Ausstattun­g ist zum Preis von 35 675 Euro erhältlich, Startpreis für diese Motorvaria­nte ist 33 455 Euro. Der 1,6-Liter-Benziner mit 114 PS ist ab 25 135 Euro erhältlich.

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Fotos: Subaru Der XV e-Boxer 2.0i ist in zehn Karosserie­farben erhältlich – unter anderem auch in auffällige­n Tönen wie „Lagoon Blue“und „Plasma Yellow“(Foto).
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Power en masse: Der Benzinermo­tor treibt mit 150 PS an.
 ?? ?? Übersichtl­ich und funktional: das Cockpit des Subaru XV.
Übersichtl­ich und funktional: das Cockpit des Subaru XV.
 ?? ?? Das LCD-Multifunkt­ionsdispla­y über dem Armaturenb­rett.
Das LCD-Multifunkt­ionsdispla­y über dem Armaturenb­rett.

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