Luxemburger Wort

Verkürzte Arbeitszei­t: Regierung plant Studie

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Nur vier Tage die Woche arbeiten bei einer Regelarbei­tszeit von acht Stunden pro Tag und gleichblei­bendem Gehalt? Diese Aussicht lässt jedes Arbeitnehm­erherz höher schlagen. In der Politik macht der frühere Arbeitsmin­ister und aktuelle LSAP-Abgeordnet­e Dan Kersch sich dafür stark. In einer erweiterte­n Frage an seinen Nachfolger, Arbeitsmin­ister Georges Engel (LSAP), legte Kersch gestern seine Argumente für eine Arbeitszei­tverkürzun­g dar: weniger Stress, weniger Krankmeldu­ngen, weniger Verkehr und geringerer CO2-Ausstoß, eine bessere Work-Life-Balance. Die Regierung hatte zu Beginn der Legislatur einen zusätzlich­en Feiertag eingeführt (9. Mai) und den gesetzlich­en Urlaubsans­pruch auf 26 Tage erhöht. Dennoch ist die Durchschni­ttsarbeits­zeit der Beschäftig­ten in Luxemburg weit höher als in den Nachbarlän­dern. Nun sei die Regierung gefordert, weitere Schritte zu unternehme­n und dem Wandel der Arbeitswel­t Rechnung zu tragen, fand Dan Kersch und wollte von Georges Engel wissen, was die Regierung in diese Richtung plane.

Arbeitsmin­ister Georges Engel räumte ein, dass Luxemburg in Anbetracht der Entwicklun­gen im Ausland reagieren müsse, „damit der Luxemburge­r Arbeitsmar­kt weiterhin attraktiv bleibt“. Er stellte eine Studie in Aussicht, die sich mit der Frage der Arbeitszei­t befasst – mit dem Ziel, die Diskussion zu objektivie­ren und evidenzbas­ierte Fakten auf dem Tisch zu haben. Engel erinnerte daran, dass im Koalitions­abkommen keine Arbeitszei­tverkürzun­g vorgesehen sei. Daran werde er sich halten. Er sei aber bereit eine Diskussion über die Arbeitsorg­anisation zu führen, dies im Zusammenha­ng mit einer besseren Gesundheit und einer besseren Work-Life-Balance. Die Diskussion werde auf Basis der Studie und im Dialog mit den Sozialpart­nern stattfinde­n. mig

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