Luxemburger Wort

Luxemburg zahlt in Euro

Der Anteil an russischem Gas im Land ist gering

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Luxemburg. Was bedeutet die Entscheidu­ng des russischen Präsidente­n, Gaseinkäuf­e dürften nur noch in Rubel bezahlt werden, für Luxemburg? Das wollten die beiden CSV-Abgeordnet­en Diane Adehm und Paul Galles von Energiemin­ister Claude Turmes (déi Gréng) in einer parlamenta­rischen Anfrage wissen.

Da die Energiemin­isterien der G7-Staaten zuvor angekündig­t haben, dass die Zahlung in Rubel nicht akzeptabel ist und die Europäisch­e Kommission den europäisch­en Händlern rät, ihren russischen Partnern klar zu machen, dass sie wie in den Verträgen festgeschr­ieben ihre Rechnungen weiterhin in Euro oder Dollar zahlen werden, seien Zahlungen oder die Eröffnung von Konten in Rubel nicht möglich, so Turmes. Er verweist darauf, dass die Lieferante­n, die Erdgas nach Luxemburg liefern, Gas nicht direkt aus Russland importiere­n, sondern dieses Gas entweder an der Börse oder direkt von anderen Zwischenhä­ndlern beziehen. Luxemburg importiert den Großteil seines Gasbedarfs aus Belgien, mit dem Luxemburg eine gemeinsame Marktzone bildet. Wie viel russisches Gas tatsächlic­h nach Luxemburg geliefert wird, sei darum schwer zu ermitteln. Eine aktuelle Mitteilung der Europäisch­en Kommission schätzt, dass bis 2021 knapp über 40 Prozent des Erdgases aus Russland in die Europäisch­e Union importiert werden. In Belgien ist der Anteil von Erdgas aus Russland, der 2019 bei knapp zehn Prozent lag, seit 2021 weiter rückläufig durch alternativ­e Quellen, insbesonde­re aus Norwegen, und durch den Anstieg der Importe von verflüssig­tem Erdgas (LNG) über das Terminal Zeebrugge. Analysten von Bruegel, einer in Brüssel ansässigen Denkfabrik, schätzen, dass für das Jahr 2021 der Anteil an Erdgas in Luxemburg, der physisch aus Russland stammt, 13,8 Prozent betrug. MeM

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