Im Sinne des heiligen Franziskus
Die Niederlassung der Luxemburger Franziskanerinnen in Rom will ihre Türen für ukrainische Geflüchtete öffnen
Rom. In Italien sind mittlerweile mehr Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen, als im ganzen Jahr 2021 Migranten auf dem Seeweg landeten. Im vergangenen Jahr kamen 67 000 Migranten übers Mittelmeer nach Italien; seit Kriegsbeginn in der Ukraine sind bereits fast 100 000 Menschen aus der Ukraine nach Italien geflohen.
Zu wenig Platz für alle Ankommenden
Da jedoch schon vor dem Krieg bereits fast eine halbe Million Ukrainerinnen und Ukrainer als Arbeitskräfte in Italien gelebt haben und diese jetzt viele Familienangehörige als Flüchtlinge nachholen, rechnet Italien mit einer Gesamtzahl von etwa einer Million Flüchtlingen aus der Ukraine, sagte Fabio Prevedello, der Vorsitzende der italienisch-ukrainischen Maidan Vereinigung, der Nachrichtenagentur ANSA.
Bei der Auswahl von Notunterkünften sind die italienischen Behörden nicht zimperlich, einige sollen bereits auf von russischen Oligarchen beschlagnahmten Yachten und Wohnungen oder in von der Mafia illegal erbauten Häusern untergebracht worden sein. Aber für den großen Ansturm wird das alles nicht reichen.
Aus diesem Grunde hat auch der Papst in seinen Ansprachen zum Krieg in der Ukraine bereits mehrfach auch die Ordenshäuser Italiens aufgefordert, sich für die Flüchtige zu öffnen.
Unterkunft für jüdische Flüchtlinge im Krieg
Diesem Wunsch entsprochen hat die Niederlassung der Luxemburger Franziskanerinnen in der Via Poggio Moiano an der Via Salaria im Norden Roms, wo bereits während der deutschen Besetzung Roms 1943/44 etwa 50 zumeist jüdische Flüchtlinge eine Unterkunft gefunden hatten. In dem 1940 eröffneten Haus, wo sich zunächst eine Krankenstation befand, wurde nach dem Krieg ab 1947 die Grundschule des neuen Viertels eröffnet. Als die Schule zu klein wurde und die Pfarrei eine neue Schule in der Nähe baute, blieb nur die Vorschule übrig. Diese besuchte 1985 Papst Johannes-Paul II. bei einem Pastoralbesuch in der Pfarrei, wo er auch die letzte Luxemburger Schwester, Sr. Françoise Meyers, begrüßte, die 1998 verstorben ist. Seitdem sind keine Luxemburger
Schwestern mehr in dem Hause. Heute bewohnen es drei aus Italien stammende Schwestern, zwei Südtirolerinnen und eine Italienerin.
1994 erhielten die Franziskanerinnen zusammen mit anderen Kongregationen aus der Hand des Bürgermeisters von Rom einer Urkunde, als Ausdruck der Anerkennung und des Dankes für ihren selbstlosen Dienst im Einsatz für die jüdischen Flüchtlinge. Damals trafen sie auch einige ihrer ehemaligen Schutzbefohlenen wieder, die den Schwestern oft unter Tränen ihre Erlebnisse aus der Verfolgungszeit berichteten.
Urkunde der jüdischen Gemeinschaft
Auch von der jüdischen Gemeinde Roms erhielten die Schwestern eine Urkunde, aus der hervorgeht, dass sie „während der nazifaschistischen Herrschaft bei Gefahr für ihr eigenes Leben, das Leben von Juden gerettet haben“. Einer von ihnen, Lello DellAriccia, der als Kind in dem Haus den Krieg überlebt hatte, berichtet heute als Zeitzeuge in Schulen über seine Erlebnisse
im Haus der Luxemburger Schwestern. Zum letzten Mal von sich reden machte das Kloster, als im Jahre 2004 zwei fremdenfeindliche Brandanschläge gegen die Vorschule verübt wurden. Damals ging das Gerücht um, dass die Schwestern die Schule schließen würden und im Hause eine Einrichtung für Drogenabhängige unterkommen sollte.
Die Schwestern schlossen daraufhin die Vorschule und überließen die obere Etage, in der während des Krieges die Juden versteckt waren, der Gemeinschaft von San’Egidio, die dort 15 Wohneinrichtungen für „Frauen in Not“unterhält. In den unteren Räumen hat in den Räumen der ehemaligen Vorschule eine Privatschule für Hörgeschädigte ihren Betrieb aufgenommen.
In den drei dazwischenliegenden Etagen befinden sich Gästezimmer und die Unterkünfte der Schwestern. In dem Bereich der Gästezimmer sollen jetzt ukrainische Flüchtlinge aufgenommen werden, wie Schwester Pia Meyer gegenüber dem „Luxemburger Wort“berichtete. bobo
in anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst,“sagt Jesus zu Petrus im Evangelium, das an diesem 3. Ostersonntag verkündet wird.
Viele Menschen müssen das in ihrem Leben erfahren. Sie merken plötzlich, dass der Lauf ihres Lebens eine Wende nimmt, die sie nicht wollen, und sie können sich noch nicht einmal dagegen wehren. Sie spüren, dass ihnen keine Wahl bleibt oder nur eine Wahl zwischen Möglichkeiten, die alle unerträglich sind. Menschen erleben, dass ihnen Kreuze auf die Schultern gelegt werden, die sich nur ein Vermessener hätte wünschen können.
„Führen, wohin du nicht willst“Wie viele Menschen gibt es, deren Lebenshoffnungen schon im Keim erstickt werden durch Krankheit, durch Behinderung; wie viele Menschen gibt es, die ihre Begabungen nie entfalten dürfen, die gefesselt sind an einen Beruf, den sie nicht lieben können; wie viele Menschen haben sich verfangen in einem Netz einer Lebensform, die unglücklich macht und einsam; wie viele Menschen gibt es, die im Laufe ihres Lebens – durch welche Schuld auch immer – in Zwänge geraten, die sie nicht abschütteln können; wie viele Menschen gibt es, die immer vor vollendete Tatsachen gestellt werden, die nie nach ihrer Zustimmung gefragt wurden. Was macht der Mensch, der allmählich oder ganz plötzlich begreift, dass er geführt wurde, wohin er nicht wollte? Er kann sich wehren, mit Händen und Füßen um sich schlagen. Es wird ihm nichts nützen. Er kann sich einreden, dass er ja im Grunde einverstanden sei, aber sein Herz wird es ihm nicht glauben. Er kann versuchen, das Beste aus seiner Lage zu machen. Er kann versuchen, sich aus den Trümmern seines Lebens noch ein bescheidenes Glück zu zimmern. Ist das aber wirklich ein Weg?
„Und führen, wohin du nicht willst.“Vielleicht ist es besser, alle Ausflüchte zu lassen. Auch das Evangelium verrät uns nicht, wie ein Mensch das bewältigen kann. Auch für den Glaubenden gibt es kein Zauberwort, das aus Unerträglichem Erträgliches macht. Der
Glaube führt uns nicht in eine heile Welt. „Gott geht nicht nach Utopia“, sagt der Dichter Stefan Andres einmal, „aber auf die tränenfeuchte Erde kommt er immer wieder“.
Für den Glauben öffnen
Wer glaubt, lebt nicht in Utopia, wo es kein Leid, keine Tränen, keine Angst mehr gibt. Aber wer glaubt, spürt vielleicht mitten im Wirrwarr seines Lebens Gott an seiner Seite. Der erfährt vielleicht, dass Gott gerade da ist, wo Menschen leiden und weinen. Der erfährt vielleicht, dass Gott dem zum Weggefährten wird, der geführt wird, wohin er nicht will. Zu einem solchen Glauben kann sich der Mensch nicht einfach entscheiden. Einen solchen Glauben kann uns niemand einreden, ein solcher Glaube liegt in keines Menschen Hand. Aber öffnen können wir uns für diesen Glauben, wenn er kommt wie das Licht nach einer langen, dunklen Nacht.
Wer glaubt, lebt nicht in Utopia, wo es kein Leid, keine Tränen, keine Angst mehr gibt.
Stéck, an obschonns et der esou vill waren, ass d’Netz net gerass. De Jesus sot zu hinnen: „Kommt iessen!“Et war kee vun de Jünger esou kéng fir nozefroen: „Wie bass du?“– si wousste jo, datt et den Här war. Dunn ass de Jesus higaang, huet d’Brout geholl an huet hinnen es ginn, a gradesou de Fësch. Dat hei war schonn déi drëtte Kéier, datt de Jesus sech de Jünger gewisen huet, zënter datt hien aus dem Doud erwächt gi war. Wéi si giess haten, huet de Jesus de Simon Péitrus gefrot: „Simon, Jong vum Johannes, bass du méi frou mat mir wéi si hei?“De Péitrus huet him geäntwert: „Jo, Här, du weess, datt ech dech gär hunn.“De Jesus sot zu him: „Féier meng Lämmer op d’Weed!“Eng zweete Kéier huet de Jesus hie gefrot: „Simon, Jong vum Johannes, bass du frou mat mir?“De Péitrus huet him geäntwert: „Jo, Här, du weess, datt ech dech gär hunn.“De Jesus sot zu him: „Hitt meng Schof!“Eng drëtte Kéier huet de Jesus hie gefrot: „Simon, Jong vum Johannes, hues du mech gär?“De Péitrus ass traureg ginn, datt de Jesus hien eng drëtte Kéier gefrot hat: „Hues du mech gär?“, an hie sot zu him: „Här, du weess alles; du weess och, datt ech dech gär hunn.“Du sot de Jesus zu him: „Féier meng Schof op d’Weed! Amen, amen, ech soen dir: Wéi s du jonk waars, hues du dir selwer e Stréck ëmgebonnen an du bass duer gaang, wuer s du hiwolls. Wann s du awer al gi bass, da strecks du deng Hänn aus, an et ass en aneren, deen dir e Stréck ëmbënnt an dech duer féiert, wuer s du net hiwëlls.“Dëst sot hien, fir unzedeiten, duerch wat fir en Doud de Péitrus den Herrgott verherrleche géif. An nodeems hien dëst gesot hat, sot hien zum Péitrus: „Komm mir no!“
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