Mit geballter Wasserkraft
Zwei Jahre lang hatte das Paket ungeöffnet in einer Kellerecke verbracht, doch an diesem fast schon sommerlichen Tag holte ich es heraus. Ich schlitzte die Verpackung auf und fragte mich sofort, wie ein so großes Gerät in diesen Karton hinpasst. Die Antwort dämmerte mir, als ich den Inhalt auf dem Wohnzimmerboden verteilte: Der Hochdruckreiniger bestand aus 20 Einzelteilen, die erst noch zusammengebaut werden mussten. Ich hatte mir nämlich vorgenommen, an dem schönen Frühlingstag die Steinfliesen der Terrasse zu reinigen. Dort hatten sich in den letzten zwei Jahren dunkle Flecken festgesetzt. Früher hatte ich die Terrasse
Früher genügte der Schrubber ...
mit einem Eimer Wasser, Spülmittel und einem Schrubber gereinigt, jetzt sollte die geballte Kraft der Technik zum Einsatz kommen. Dafür musste ich mir erst einmal den Kopf über der Gebrauchsanleitung zerbrechen, die aus wenigen dürren Worten bestand, dafür aber mit vielen Bildchen bestückt war. Nach einiger Zeit hatte ich das Ungetüm zusammengebaut und schon konnte es losgehen. In dem Moment, als ich den Gartenschlauch an das Gerät angeschlossen hatte und bereit war, auf den Einschaltknopf zu drücken, ertönten aus den Nachbargärten ebenfalls die Geräusche von zwei Hochdruckreinigern. „Okay, da haben auch andere mitbekommen, dass vor zwei Jahren die Aktionswoche im Baumarkt war“, dachte ich mir. Also strahlte ich die Terrasse ab, bis wirklich nicht mehr das kleinste Fleckchen zu sehen war. Nach zwei Stunden war ich fertig. Mit Eimer und Schrubber hatte ich immer nur eine Stunde gebraucht. Als ich den Karton wegräumte, fiel mein erschreckter Blick auf die technischen Angaben. Wasserdurchfluss: 600 Liter/h stand da. Ich glaube, im nächsten Frühling probiere ich es wieder mit dem Schrubber. Volker