Noch längst nicht satt
Käerjengs Zoran Radojevic denkt nicht ans Aufhören und bleibt als Trainer titelhungrig
Für Zoran Radojevic stehen in den kommenden Wochen noch einige wichtige Spiele auf dem Programm. Nicht mit dem Männerteam des HB Käerjeng, bei dem man nur noch auf das Ende einer enttäuschenden und verkorksten Saison wartet, sondern vielmehr mit seiner Frauenmannschaft. Der Käerjenger Trainer kann noch alles gewinnen … wie auch verspielen.
Dieser Tatsache ist sich der 40Jährige bewusst, allerdings verschwendet der frühere Profi keinen Gedanken an ein Verpassen des Meistertitels. Trotz zwei Niederlagen aus drei Vergleichen mit dem HB Düdelingen hat der HB Käerjeng den Ausgang der Meisterschaft in eigener Hand. „Wir sind für den Endkampf gerüstet“, ist sich Radojevic sicher. „Die Mädels sind es gewohnt unter Druck zu stehen und haben ihren Test beim Rückspiel in der Normalrunde beim HBD bestanden. Uns war es wichtig, dass wir die beiden letzten Partien in der Titelgruppe vor heimischem Publikum spielen können, denn dies ist in einem Endspiel um den Titel immer von Vorteil.“
Dabei vergisst der Trainer nicht, dass der Konkurrent aus Düdelingen in dieser Saison bereits ein Mal die Punkte aus dem Käerjenger Dribbel entführte. „Damals war der HBD wie bei unserer jüngsten Auswärtsniederlage einfach besser. Doch wir haben aus diesen beiden Partien gelernt und sind für die entscheidende Phase gerüstet. Zunächst gilt es aber noch unsere Hausaufgaben gegen die Red Boys, Diekirch und Museldall zu erledigen. Dort müssen wir auch an die Leistungsgrenze gehen. Die Düdelinger Niederlage in Diekirch sollte uns ein Warnsignal sein.“
Kontinuität
Bereits vor der Entscheidung in der Axa League sowie im Final Four des Pokals, wo der Gegner im Halbfinale HB Museldall heißt, ist der Posten des Trainers für die kommende Saison gesichert. „Wir haben bereits vor einiger Zeit entschieden unsere Zusammenarbeit in der nächsten Spielzeit fortzuführen. Es macht mir mit dieser Mannschaft extrem viel Spaß und die Spielerinnen entwickeln sich in die richtige Richtung. Wir sind mitten in der Kaderplanung und wollen auch in Zukunft weiterhin Erfolg haben.“
Diesen Spaß und Erfolg kannte Radojevic in dieser Saison nicht in seiner Spielerrolle mit dem Käerjenger Männerteam. „Es war keine einfache Spielzeit mit vielen kleinen Problemen. Doch solche Phasen kannte ich bereits aus meiner Profikarriere und in solchen Situationen muss man versuchen motiviert zu bleiben und weiterhin alles zu geben“, kennt der Rückraumspieler den Umgang mit einer Negativspirale. „Der Saisonverlauf war extrem enttäuschend, vor allem weil wir eigentlich das Potenzial für einen besseren Ausgang gehabt hätten.“
Unter solchen Umständen möchte sich Radojevic auch nicht vorstellen, seine Karriere nach dieser Spielzeit zu beenden. „Ich möchte die Handballbühne nicht so verlassen. Ich fühle mich körperlich absolut fit und habe weiterhin große Lust der Mannschaft zu helfen. Ich kenne meine Rolle und weiß, dass ich nicht mehr 60 Minute pro Spiel agieren werde, wenn alle Spieler fit sind. Sobald der neue Käerjenger Trainer feststeht, werde ich mich mit ihm austauschen. Wenn dieser meint ich wäre zu alt und könnte nicht mehr helfen, dann werde ich das ohne Groll hinnehmen und den Verein anderweitig unterstützen.“Die jahrelange Erfahrung von Radojevic weiß der HB Käerjeng sicherlich zu nutzen.