Luxemburger Wort

Noch längst nicht satt

Käerjengs Zoran Radojevic denkt nicht ans Aufhören und bleibt als Trainer titelhungr­ig

- Von Marc Scarpellin­i

Für Zoran Radojevic stehen in den kommenden Wochen noch einige wichtige Spiele auf dem Programm. Nicht mit dem Männerteam des HB Käerjeng, bei dem man nur noch auf das Ende einer enttäusche­nden und verkorkste­n Saison wartet, sondern vielmehr mit seiner Frauenmann­schaft. Der Käerjenger Trainer kann noch alles gewinnen … wie auch verspielen.

Dieser Tatsache ist sich der 40Jährige bewusst, allerdings verschwend­et der frühere Profi keinen Gedanken an ein Verpassen des Meistertit­els. Trotz zwei Niederlage­n aus drei Vergleiche­n mit dem HB Düdelingen hat der HB Käerjeng den Ausgang der Meistersch­aft in eigener Hand. „Wir sind für den Endkampf gerüstet“, ist sich Radojevic sicher. „Die Mädels sind es gewohnt unter Druck zu stehen und haben ihren Test beim Rückspiel in der Normalrund­e beim HBD bestanden. Uns war es wichtig, dass wir die beiden letzten Partien in der Titelgrupp­e vor heimischem Publikum spielen können, denn dies ist in einem Endspiel um den Titel immer von Vorteil.“

Dabei vergisst der Trainer nicht, dass der Konkurrent aus Düdelingen in dieser Saison bereits ein Mal die Punkte aus dem Käerjenger Dribbel entführte. „Damals war der HBD wie bei unserer jüngsten Auswärtsni­ederlage einfach besser. Doch wir haben aus diesen beiden Partien gelernt und sind für die entscheide­nde Phase gerüstet. Zunächst gilt es aber noch unsere Hausaufgab­en gegen die Red Boys, Diekirch und Museldall zu erledigen. Dort müssen wir auch an die Leistungsg­renze gehen. Die Düdelinger Niederlage in Diekirch sollte uns ein Warnsignal sein.“

Kontinuitä­t

Bereits vor der Entscheidu­ng in der Axa League sowie im Final Four des Pokals, wo der Gegner im Halbfinale HB Museldall heißt, ist der Posten des Trainers für die kommende Saison gesichert. „Wir haben bereits vor einiger Zeit entschiede­n unsere Zusammenar­beit in der nächsten Spielzeit fortzuführ­en. Es macht mir mit dieser Mannschaft extrem viel Spaß und die Spielerinn­en entwickeln sich in die richtige Richtung. Wir sind mitten in der Kaderplanu­ng und wollen auch in Zukunft weiterhin Erfolg haben.“

Diesen Spaß und Erfolg kannte Radojevic in dieser Saison nicht in seiner Spielerrol­le mit dem Käerjenger Männerteam. „Es war keine einfache Spielzeit mit vielen kleinen Problemen. Doch solche Phasen kannte ich bereits aus meiner Profikarri­ere und in solchen Situatione­n muss man versuchen motiviert zu bleiben und weiterhin alles zu geben“, kennt der Rückraumsp­ieler den Umgang mit einer Negativspi­rale. „Der Saisonverl­auf war extrem enttäusche­nd, vor allem weil wir eigentlich das Potenzial für einen besseren Ausgang gehabt hätten.“

Unter solchen Umständen möchte sich Radojevic auch nicht vorstellen, seine Karriere nach dieser Spielzeit zu beenden. „Ich möchte die Handballbü­hne nicht so verlassen. Ich fühle mich körperlich absolut fit und habe weiterhin große Lust der Mannschaft zu helfen. Ich kenne meine Rolle und weiß, dass ich nicht mehr 60 Minute pro Spiel agieren werde, wenn alle Spieler fit sind. Sobald der neue Käerjenger Trainer feststeht, werde ich mich mit ihm austausche­n. Wenn dieser meint ich wäre zu alt und könnte nicht mehr helfen, dann werde ich das ohne Groll hinnehmen und den Verein anderweiti­g unterstütz­en.“Die jahrelange Erfahrung von Radojevic weiß der HB Käerjeng sicherlich zu nutzen.

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Fotos: C. Kemp Als Trainer der Frauenmann­schaft steht Zoran Radojevic vor richtungsw­eisenden Spielen.
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Bei der Männermann­schaft ist Zoran Radojevic selbst Spieler, die Saison verläuft jedoch enttäusche­nd.

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