Rundum aufgefrischt
Skoda verleiht seinem SUV-Erfolgsmodell Karoq einen noch markanteren und nachhaltigeren Auftritt
Das Fahrzeugsegment der „Sports Utility Vehicles“ist einigen Zeitgenossen ein Dorn im Auge. Ihnen zufolge haben die Stadtgeländewagen einen schlechten Einfluss auf die Umwelt. Die allermeisten schätzen hingegen das bequemere Ein- und Aussteigen, den besseren Überblick über das Verkehrsgeschehen dank der leicht erhöhten Sitzposition sowie die etwas größere Bodenfreiheit ... und so steigt der Marktanteil der SUV unaufhörlich.
Auch an Skoda geht dieser Trend nicht vorbei. Besonders beliebt ist das mittlere SUV-Modell des tschechischen Automobilherstellers. Mehr als 566 000 Exemplare des Karoq liefen seit seiner Vorstellung im Frühjahr 2017 vom Band. Der kleinere Bruder des Kodiaq ist damit der meistverkaufte SUV der Marke und das zweitbeliebteste Skoda-Modell hinter dem Octavia.
Nun wurde der Karoq rundum aufgefrischt: In der Größe hat sich der kleine Karoq nicht verändert. Optisch kommt er aber etwas robuster daher. Neue Akzente setzen der breitere, nun hexagonale Grill, die neu gestaltete Frontschürze sowie die flacher gezeichneten LED-Scheinwerfer mit der neuen Vier-Augen-Leuchtgrafik. Schmaler und schärfer gezeichnet wurden ebenfalls die LED-Leuchten hinten. Ein längerer und in Wagenfarbe lackierter Heckspoiler streckt das Fahrzeug in der Seitenansicht optisch.
Verbesserte Aerodynamik
Besonders an der Aerodynamik haben die Ingenieure in Mlada Boleslav gefeilt. Sie wurde um mehr als neun Prozent verbessert, was Skoda zufolge für weniger Verbrauch und niedrigere CO2-Emissionen sorgt. Neben dem längeren Heckspoiler bedingen unter anderem neue Leichtmetallräder mit Aero-Einsätzen, seitliche Finlets an der Heckscheibe und eine neue Unterbodenverkleidung einen Luftwiderstandsbeiwert von jetzt cw 0,30.
Optisch verändert hat sich auch der Innenraum durch eine größere Auswahl an Farben für die LEDAmbientebeleuchtung und Materialien sowie neue Dekorleisten an der Instrumententafel und den Türverkleidungen. Nachhaltige Sitzbezüge halten erstmals Einzug in den Karoq. Sie bestehen aus einem Stoff, der aus recycelten PET-Flaschen besteht, und tragen Applikationen aus lederähnlichen Materialien. Für noch mehr Komfort sorgt auf Wunsch eine 3Zonen-Climatronic. Optional ist auch ein elektrisch verstellbarer Beifahrersitz inklusive MemoryFunktion verfügbar. So lassen sich persönliche Einstellungen speichern und auf Knopfdruck jederzeit wieder abrufen.
Platz findet sich im Karoq mehr als genug. Nicht nur drei Erwachsene reisen bequem auf der Rückbank. Bei Bedarf erweist sich der Kompakt-SUV auch als Lademeister: Die drei im Verhältnis 40:20:40 geteilten Rücksitze lassen sich einzeln verstellen oder sogar komplett ausbauen. In diesem Fall bietet der Karoq ein maximales Ladevolumen von 1 810 Litern.
Weiter verbessert wurden auch die Assistenz- und Sicherheitssysteme. Der Travel Assist fasst jetzt sieben Assistenzsysteme zusammen, darunter der Abstands- und Spurhalteassistent sowie die verbesserte Verkehrszeichenerkennung. Bei drohenden Kollisionen reagiert der optionale „Proaktive Insassenschutz“präventiv und verhindert mögliche Unfallfolgen.
Fünf Antriebsvarianten
Die Antriebspalette des aufgefrischten Karoq umfasst fünf moderne und effiziente Motoren aus der aktuellen EVO-Generation des Volkswagen-Konzerns. Die drei TSI-Benziner und zwei Diesel decken eine Leistungsspanne von 81 kW (110 PS) bis 140 kW (190 PS) ab. Für niedrige Emissionen und einen geringen Kraftstoffverbrauch sorgen bei den TSI-Benzinern unter anderem hohe Einspritzdrücke und plasmabeschichtete Zylinderkurbelgehäuse.
Bei den Dieselmotoren setzt Skoda für eine besonders effektive
Abgasnachbehandlung auf zwei SCR-Katalysatoren und das sogenannte „Twindosing“-Verfahren. Hier wird AdBlue in zwei hintereinander angeordneten Reduktionskatalysatoren eingespritzt. Ein Reduktionskatalysator ist motornah im Abgasreinigungsmodul verbaut und der zweite ist weiter entfernt vom Motor am Fahrzeugunterboden angeordnet.
Die Einstiegsmotorisierung ist der mit einem manuellen Sechs-GangSchaltgetriebe kombinierte 1,0TSI-Dreizylinder. Der Vierzylinder-Benziner 1,5 TSI mit 110 kW (150 PS) verfügt zusätzlich über ein aktives Zylindermanagement, das bei geringer Last automatisch zwei Zylinder abschaltet und so den Verbrauch senkt.
Das leistungsstärkste Triebwerk mit 140 kW (190 PS) ist exklusiv dem ausdrucksstarken Karoq-Topmodell Sportline mit zahlreichen schwarzen Akzenten vorbehalten. Der 2,0 TSI gibt seine Kraft über ein Sieben-Gang-DSG serienmäßig an alle vier Räder ab. Die Kraftverteilung des 4×4-Antriebs übernimmt eine elektronisch geregelte Lamellenkupplung. Dank eines jetzt integrierten Steuergeräts reagiert sie schneller und schaltet den Allradantrieb je nach Bedarf innerhalb von Sekundenbruchteilen ab oder wieder zu.
Auch die beiden Dieselmotoren verfügen jeweils über zwei Liter Hubraum. Serienmäßig sind sie mit einem manuellen Sechs-GangSchaltgetriebe kombiniert. Für das stärkste Aggregat mit 110 kW (150 PS) ist auf Wunsch ein SiebenGang-DSG
erhältlich. In diesem Fall bringt der Motor seine Kraft per Allradantrieb auf die Straße.
Mit Verbrauchswerten von 4,7 bis 8,0 Liter pro 100 Kilometer liegt der Skoda Karoq keineswegs über denen anderer Fahrzeuggattungen. Seine Trümpfe als SUV weiß er dennoch in puncto Geräumigkeit und Praxistauglichkeit voll auszuspielen. Dabei kann er auch noch abseits befestigter Straßen überzeugen, auch wenn wohl die allerwenigsten ihm dies abverlangen werden. Die Preise für den modernisierten Karoq beginnen bei 29 640 Euro. Für das Topmodell Sportline verlangt Skoda 8 120 Euro mehr.
Bei Bedarf erweist sich der Karoq als Lademeister: Er bietet ein maximales Ladevolumen von 1 810 Litern.