Luxemburger Wort

Rückfall in alte Muster

Niederkorn findet kaum spielerisc­he Lösungen

- Von Benedikt Schroeder

Der Unterschie­d zwischen Anspruch und Realität kann im Sport, wie im wahren Leben auch, groß sein. Diese Erfahrung macht seinen einigen Wochen der FC Progrès Niederkorn. In den vergangene­n acht Partien konnte die Mannschaft von Trainer Stéphane Leoni lediglich einen Sieg einfahren und bleibt damit deutlich hinter den eigenen Erwartunge­n zurück.

Am vergangene­n Samstag wurde das Team aus dem Süden seinen Ansprüchen abermals nicht gerecht und dies sowohl aus spielerisc­her als auch aus ergebniste­chnischer Sicht. „Die Partie ist bezeichnen­d für den Verlauf der gesamten Saison“so Ben Vogel: „Wir zeigen gute Ansätze und dominieren das Spiel für eine gewisse Zeit, schaffen es dann aber nicht, diese Dominanz über 90 Minuten aufrechtzu­erhalten.“

Perfekter Start

Im Spiel gegen Etzella zeigten sich Vogel und Co. vor allem zu Beginn der Partie dominant und erwischten einen perfekten Start: Nach einem Eckball von Mayron de Almeida passte Ryan Klapp den Ball zu Vincent Peugnet, der diesen zur 1:0-Führung im Tor unterbrach­te (3.'). Fortan hatten die Gäste ein Plus an Ballbesitz, erspielten sich aber keine weiteren Torgelegen­heiten. Vielmehr ereignete sich das, was sich wie ein roter Faden durch die Saison der Niederkorn­er Mannschaft zieht: Die Zweikämpfe werden nicht mehr konsequent zu Ende geführt, es schleichen sich Unkonzentr­iertheiten ein und spielerisc­he Lösungen werden kaum gefunden.

„Mit der Chance, noch einen der ersten vier Plätze in der Tabelle zu erreichen, muss es natürlich unser Anspruch sein, in Ettelbrück zu gewinnen“, erklärt Vogel und zeigt sich angesichts des Resultates enttäuscht. Dass es für Niederkorn nicht zu einem Auswärtser­folg reichte, lag zum einen an den zuvor beschriebe­nen, eigenen Defiziten, zum anderen aber auch am Gegner.

Das Heimteam zeigte eine kämpferisc­h hervorrage­nde Leistung und erzielte in der 38.' den verdienten Ausgleich: Nach einer schönen Kombinatio­n über Fatjon Celani und Markus Einsiedler erzielte der erst 19-jährige Lucas Ferreira den 1:1-Ausgleich. „Wir haben heute ein gutes Spiel gezeigt und uns einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerh­alt gesichert“, so ein sichtlich zufriedene­r Etzella-Coach Neil Pattison.

Während es für die Ettelbrück­er in den abschließe­nden zwei Partien darum geht, den zehnten Tabellenpl­atz zu verteidige­n, haben die Niederkorn­er nur noch eine theoretisc­he Chance, den dritten Tabellenpl­atz – der zur Teilnahme am europäisch­en Wettbewerb berechtige­n würde – zu erreichen. Sollte dies, trotz der schwierige­n Vorzeichen gelingen, könnte der FC Progrès die Lücke zwischen Anspruch und Realität zumindest etwas kleiner werden lassen.

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Foto: S. Guillaume Niederkorn­s Vincent Peugnet sorgt nach drei Minuten für den perfekten Start, doch am Ende reicht es nur zu einem Remis.

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