Die nächsten Ziele im Blick
Racings Fußballfrauen feiern den Meistertitel und möchten nun auch das Doublé holen
Die Meistertrophäe war vorerst nur ein golden glänzender Luftballon, doch zum Feiern reichte das Utensil in Form eines großen Pokals allemal. Die Fußballfrauen des Racing hüpften damit über den Rasen im heimischen Stade Achille Hammerel und ließen sich den Siegerchampagner schmecken. Die Titelverteidigung ist geschafft, doch sie haben weitere Ziele im Blick. „Jetzt genießen wir den Erfolg, aber wir sollten uns auch auf die Aufgaben konzentrieren, die wir noch vor uns haben“, sagte Kapitänin Julie Wojdyla.
Sie und die Mitspielerinnen peilen das Doublé an. Morgen treffen sie im Halbfinale der Coupe des Dames auf die Entente Itzig/Cebra. „Ein Pokalsieg wäre toll, er fehlt mir noch. Wenn wir das schaffen könnten, hätte ich alle Titel in Luxemburg geholt“, meinte Kimberley dos Santos. Die Nationalspielerin ist mittlerweile zum vierten Mal Meister, zwei Titel hatte sie mit Bettemburg geholt. Beim ersten Pokalgewinn des Racing 2019 war sie noch nicht beim Hauptstadtclub gewesen.
Doch der Samstagabend nach dem 3:1-Sieg gegen den SC Ell stand ganz im Zeichen der Meisterparty. „Die Spielerinnen haben sich eine Feier verdient. Danach können sie sich erholen und auf das Pokalhalbfinale vorbereiten“, meinte Trainer Alexandre Luthardt. Und schließlich freuen sich alle wieder auf den europäischen Wettbewerb. „Nachdem uns der erste Sieg in der Champions League gelungen ist, möchten wir diesmal eine Runde weiterkommen“, so der Coach.
Ungeschlagener Meister
Die Titelverteidigung des Favoriten am drittletzten Spieltag war keine Überraschung. Trotzdem war die Erleichterung nach dem Sieg gegen Ell zu spüren. „Der Gegner hat es uns schwer gemacht und wir haben uns schwer getan. Nach der langen Saison sind wir alle ein bisschen müde“, sagte Nationalspielerin Edina Kocan. Nach dem schnellen Führungstor durch Wojdyla (2.') hatte Racing Mühe. Der Ausgleich durch Johanna Koenig (61.') schien die Entscheidung zu verzögern, ehe Karoline Kohr (66.'/Foulelfmeter) und Chloé Luthardt (76.') mit weiteren Racing-Treffern alles klar machten. Der Meister ist bislang ungeschlagen. Von 22 Partien in der
Liga gewann er 21, es gab lediglich ein Unentschieden (gegen die Entente Wormeldingen). Acht Punkte Vorsprung vor dem Zweiten FC Mamer und ein Torverhältnis von 140:13 unterstreichen die Dominanz.
Die Siegerinnen hatten zwischenzeitlich mit der Situation in der Liga und den Niveau-Unterschieden gehadert. „Ich hätte mir mehr enge Spiele gegen starke Rivalen gewünscht“, sagte dos Santos.
Nach der Winterpause hatte die Mannschaft wegen Ausfällen der Gegner eine lange Spielpause. In der nächsten Saison schrumpft die Liga von 13 auf zwölf Teams. Eine Arbeitsgruppe kümmert sich zudem um Reformen. „Diese Zeit der Inaktivität war für alle schwierig. Zudem hatten wir zuletzt wegen der Nachholpartien viele Spiele in kurzer Zeit“, so Luthardt. „Aber ich mache niemandem Vorwürfe. Man versucht, Lösungen zu finden.“