Luxemburger Wort

Vorgeschma­ck

Der HBD fühlt sich gerüstet für das Halbfinal-Duell im Pokal gegen Esch

- Von Marc Scarpellin­i

Der HB Esch hat vor dem Showdown in der Meistersch­aft am kommenden Samstag gegen die Red Boys seinen Punkt Vorsprung durch einen hart umkämpften 26:23-Sieg gegen Düdelingen in der Tabelle verteidigt. Es war jedoch nicht nur eine wichtige Partie im Kampf um die Meistersch­aft, sondern auch ein Vorgeschma­ck auf das erneute Duell gegen den HBD in der Coupe de Luxembourg am 19. Mai in der Coque in Kirchberg.

Nimmt man nur das Ergebnis als Anhaltspun­kt, dann dürfte der HB Esch einen Punktsieg gelandet haben. Der Sieg sollte das Selbstvert­rauen des Fusionsver­eins im Hinblick auf das Halbfinale sicherlich gestärkt haben, auch wenn Christian Bock dem nicht besonders viel Bedeutung schenkt. „Zunächst war dies eine grausame Partie, aus der man nicht wirklich viele Lehren ziehen kann. Beide Mannschaft­en haben sich in jüngster Vergangenh­eit zudem kaum verändert und so kennt man sich eigentlich in- und auswendig. Raum für Überraschu­ngen gibt es da keine mehr“.

Kaum neue Erkenntnis­se

Für den Escher Routinier lässt das Duell vom Samstagabe­nd also kaum Rückschlüs­se zu, auch wenn im Spiel des amtierende­n Meisters erneut über weite Strecken die Souveränit­ät vermisst wurde.

Wie so oft in den vergangene­n Wochen verpassten die Escher die Möglichkei­t die Begegnung vorzeitig zu entscheide­n und ließen dem Gegner immer wieder einen Hoffnungss­chimmer. So machten es die Gastgeber trotz einer VierTore-Führung in der 57.' (25:21) beinahe wieder spannend und hätten fast noch zittern müssen. Da Boris Becirovic 55'' vor Schluss das leere Tor nicht traf, konnte das große Nervenflat­tern bei den Eschern beim Stand von 25:23 noch gerade so vermieden werden.

„Wir werden alle nicht jünger. Vielleicht fehlen uns gegen Ende der Partien die nötigen Körner“, versucht Bock eine Erklärung zu finden. Im anstehende­n Halbfinale muss Esch diese Problemati­k in den Griff bekommen, zumal der HBD aus diesem Duell trotz der

Niederlage viel Positives mitnehmen konnte. Wie der Fusionsver­ein leistete sich auch Düdelingen im gesamten Spiel unglaublic­h viele Ballverlus­te und technische Fehler, doch der HBD gewann die Erkenntnis, dass man auch ohne seinen besten Spieler im Angriff über weite Strecken dem Gegner Paroli bieten konnte.

In der 18.' sah Josip Ilic nämlich wegen eines als Tätlichkei­t ausgelegte­n Ellbogentr­effers ins Gesicht von Miha Pucnik die Rote Karte und fortan mussten die Gäste, die zu dem Zeitpunkt nicht nur mit 8:6 in Führung lagen, sondern auch die bessere Mannschaft waren, ohne ihren Leistungst­räger auskommen. Dieser Ausschluss, der für viele Diskussion­en ob dessen Korrekthei­t sorgte, brachte den HBD zunächst ins Straucheln, führte jedoch nicht zu einem Düdelinger Einbruch nach der Pause. „Wenn man weiß wie wichtig Josip

für uns ist, dann kann man mit unserer Reaktion keineswegs unzufriede­n sein“, urteilte Mikel Molitor nach der Partie.

Halbfinale im Blick

„Im Hinblick auf das Halbfinale ist es für uns wichtig zu sehen, dass wir eine Escher Mannschaft auch ohne unseren besten Spieler im Angriff in die Bredouille bringen können. Ich denke, dass dies auch unser Gegner bemerkt haben wird. Psychologi­sch kann diese Partie trotz der Niederlage für uns einen besonderen Stellenwer­t bekommen“, hofft Molitor.

Auch sein Trainer Nikola Malesevic ist dieser Aspekt nicht verborgen geblieben. „Zunächst haben wir nach dieser unberechti­gten Roten Karte unsere Linie ein wenig verloren. Doch es ist normal, dass man nicht direkt mental bereit ist, wenn in einer solchen Aktion einer deiner Leistungst­räger

aus dem Spiel genommen wird. Doch in der zweiten Halbzeit haben wir den Escher Paroli geboten, obschon wir bei vielen Würfen die letzte Konsequenz haben vermissen lassen. Zudem war unser Überzahlsp­iel nicht gut“, urteilte Malesevic, der aus all dem für das Rematch im Pokal Positives gewinnt: „Wir nehmen auf jeden Fall mit, dass wir über weite Strecken ebenbürtig waren. Im Halbfinale werden die Karten neu gemischt und dann werden wir hoffentlic­h bis zum Schluss mit allen Leistungst­rägern um das Endspiel kämpfen.“

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Düdelingen (David Etute, l.) und Esch (Christian Bock) treffen in einer Woche erneut aufeinande­r.

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