Luxemburger Wort

Nichts für schwache Nerven

Mondorf verliert das zweite Barragespi­el gegen Contern nach zweifacher Verlängeru­ng

- Von David Heintz

„Der Modus ist gut für die Vereinskas­se“, so Conterns Manager Francis Rollinger nach dem dritten Viertel des zweiten Relegation­sspiels gegen den Underdog aus Mondorf. Angesichts von zwölf Punkten Vorsprung war Rollinger bereits versucht, eine finanziell­e Bilanz zu ziehen, da die Partie wie auch die Serie sportlich vorentschi­eden schien.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand, welche dramatisch­en Wendungen noch bevorstehe­n sollten. „Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt aufgegeben“, resümierte Gilles Fassotte, was noch kommen sollte. Mondorf gewann das vierte Viertel mit plus zwölf Punkten und rettet sich durch einen Notdreier von Khalil Small in die Verlängeru­ng. In derselben brachte Bob Hemmen den Zweitligis­ten nach exakt 44 Minuten und 57 Sekunden erstmals mit plus drei in Führung. Ausgerechn­et Hemmen war man versucht zu denken, humpelte Mondorfs Kapitän doch übers Parkett, nachdem er mit einer Sprunggele­nkverletzu­ng aus Spiel eins ins Spiel ging.

Contern nahm bei noch drei Sekunden

auf der Uhr eine letzte Auszeit, um den Ball aus dem Halbfeld einspielen zu dürfen – und Cartier Diarra kopierte Landsmann Small, indem auch er seine Mannschaft per Buzzer-BeaterDrei­er in eine weitere Verlängeru­ng rettete.

In dieser kippte die Partie zugunsten der Gastgeber, als Small foulbeding­t ausschied. „Der Fehler ist umso ärgerliche­r, weil ihm ein Turnover meinerseit­s vorausging“, ging Small allzu hart mit sich ins Gericht.

Auch wenn der Sieg greifbar war, blickte Mondorfs Coach Phil Dejworek ohne Groll zurück. „Wir sind eine Amateurtru­ppe und haben am absoluten Maximum gespielt. Ich bin unfassbar stolz auf meine Jungs – und kann ihnen überhaupt keinen Vorwurf machen. Unser Profi-Duo hat die ganze Saison über mit den einheimisc­hen Spielern unfassbar gut harmoniert. Wenn man mit dem Ziel Klassenerh­alt in der Nationale 2 in die Saison geht – und dann Contern im Kampf um einen Platz in der ersten Liga alles abverlangt, dann ist dies für einen Verein mit unseren Möglichkei­ten ein kleines Basketball­märchen.“

Während sich Mondorfs Basketball­er trotz der Niederlage wie Gewinner fühlen durften, kündigt Rollinger nach einer enttäusche­n Saison einen Umbruch an: „So finanziell reizvoll die Relegation ist, sportlich entspricht sie nicht unseren Ansprüchen. Eine derartige Saison darf sich nicht wiederhole­n.“

Boros kommt

Dafür soll Neu-Trainer Gabor Boros sorgen, der einen Zweijahres­vertrag unterschri­eben hat und Gavin Love an der Seitenlini­e ersetzen wird. Im Kader gibt es noch einige Fragezeich­en. Bislang steht nur fest, dass Alain Gengler zurücktret­en wird.

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Foto: Stéphane Guillaume Khalil Small führt Mondorf gegen Contern um Cartier Diarra (r.) fast zum Sieg.

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