Dienst am Bürger hat oberste Priorität
Nach zehn Jahren feiert die Fusionsgemeinde Parc Hosingen ihre Errungenschaften
Hosingen. Nachdem die Bürger der ehemaligen Gemeinden Consthum, Hoscheid und Hosingen am 4. Juli 2010 per Referendum klar Ja gesagt hatten, war die letzte Hürde genommen, und die drei Kommunen schlossen sich zum 1. Januar 2012 offiziell zur neuen Fusionsgemeinde Parc Hosingen zusammen. Heute zählt die Gemeinde in ihren 13 Ortschaften 3 870 Einwohner und nicht weniger als 165 Betriebe.
Dafür, dass das Fusionsprojekt nachhaltig zur Erfolgsgeschichte werden könnte, standen die Zeichen von Anfang an nicht schlecht. Im neu zusammengestellten Gemeinderat arbeitete man nämlich ab den ersten Tagen immer konstruktiv zusammen, so dass mit gebündelten Kräften neue, ambitiöse Projekte geräuschlos in die Wege geleitet werden konnten.
Gleich drei solcher Projekte – das neue Gemeindehaus mit Atelier, das renovierte Einsatzzentrum der Feuerwehr sowie der neue Freizeitplatz Op der Héi – wurden nun im Rahmen der Feierlichkeiten zu zehn Jahren Fusionsgemeinde offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Nach dem Willen des Schöffenrats, mit an seiner Spitze Bürgermeister Romain Wester, standen dabei die Bürger im Mittelpunkt, so wie auch sonst bei den Entscheidungen der Gemeindeführung. Während ein paar Stunden standen ihnen die Türen der neuen Gebäude sowie des Einsatzzentrums zur freien Besichtigung offen. Bis in die Abendstunden hinein war denn auch für Kinderanimation und musikalische Unterhaltung mit „The Speedos“, „Blue Moose“und „The Young Souls“gesorgt, dies bei gratis Essen und Getränken.
Fusion die richtige Entscheidung
Neben einer Reihe Abgeordneter und regionaler Politiker konnte Romain Wester auch Innenministerin Taina Bofferding zu dieser Feierstunde willkommen heißen. Rückblickend auf die Fusion vor zehn Jahren meinte er zu Beginn seiner Ansprache, dass diese Entscheidung die richtige gewesen sei und sie den Einwohnern auf vielen Ebenen Vorteile gebracht habe und auch in Zukunft noch bringen werde. Dabei nannte er eine Reihe von Projekten in Sachen Schule und Ganztagsbetreuung sowie im Sport- und Freizeitbereich, die den Bürgern ein Stück mehr Lebensqualität im Alltag gebracht hätten.
Die Gemeinde Parc Hosingen habe in der Vergangenheit in vielen Hinsichten und mit viel Erfolg ihre Regionalität sowie ihr regionales Wirken bewiesen, so Romain Wester weiter. Von daher wäre es für sie ein Schlag ins Gesicht, falls es sich bewahrheiten sollte, dass sie in Zukunft tatsächlich keine regionale Rolle einnehmen dürfe und sich dementsprechend auch nicht entwickeln dürfe, wie das im neuen Programme directeur de l’aménagement du territoire (PDAT) vorgesehen sei. Auch das Ösling sollte sich entwickeln dürfen und nicht nur Naherholungsgebiet sein für andere, rief das Gemeindeoberhaupt die
Regierung unter dem Beifall der zahlreich erschienenen Bürger auf.
In der Folge präsentierte Romain Wester die Hintergründe für die Realisierung der drei rezentesten Projekte. Auch diese seien von der Allgemeinheit für die Allgemeinheit finanziert worden, um ihr zu dienen: „Eng Gemeng fir hir Bierger!“, so der Redner.
Nachdem absehbar geworden war, dass der Sitz der Fusionsgemeinde
im Hosinger Rathaus unter anderem angesichts des stetig wachsenden Personalbestands irgendwann zu eng werden würde, beschloss man einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Hosinger Tennisfelder „Op der Héi“. Im Mai 2018 begannen die Erdarbeiten für ein multifunktionales Gemeindegebäude mitsamt Ateliertrakt und Werkhof. Am 16. Dezember 2019 öffnete das neue Rathaus
erstmals seine Türen für die Bürger.
Bürgerfreundlichkeit
Das Gebäude zeichnet sich neben seiner Funktionalität und seiner bürgerfreundlichen Zugänglichkeit auch durch seinen ressourcenschonenden Charakter aus. So bezieht der Rathauskomplex seine Wärme von einer lokalen, landwirtschaftlichen Biogasgenossenschaft, während die Fotovoltaikanlage auf dem Dach einer Bürgerkooperative gehört, die aus Einwohnern der Gemeinde besteht. Der Kostenpunkt liegt bei 9,7 Millionen Euro. Die Arbeiten wurden mit 1,25 Millionen Euro vom Innenministerium bezuschusst.
Im Zuge der Schaffung des nationalen Rettungsdienstes CGDIS im Jahr 2018 wurde das Hosinger Einsatzzentrum einer umfassenden Anpassung an die geltenden Sicherheits- und Konformitätsregeln unterzogen. Es wurden regelkonforme Brandabschnitte und abschottungen, angemessene Schlaf- und Aufenthaltsräume sowie eine Brandmeldeanlage und eine Notbeleuchtung eingerichtet. Darüber hinaus wurden auch noch die Fenster und die Fassade erneuert, Türen und Pforten neu gestrichen und eine zeitgemäße Zugangskontrollanlage installiert.
Sinnvolle Neunutzung
Ende 2020 beschloss der Gemeinderat, das Gelände des ehemaligen Campingplatzes einer sinnvollen Neunutzung zuzuführen. Aus dem Areal rund um das neue Gemeindezentrum Op der Héi sollte ein lebendiger, einladender Ortsteil für die ganze Bevölkerung werden, eine Begegnungsstätte für Groß und Klein. Angelegt wurde schließlich eine 100 mal 40 Meter große Festwiese, ein Spielplatz mit Rutsche, Klettergerüst, Schaukel und Trampolin, ein MehrzweckSportfeld für Fußball, Basketball und Volleyball, ein Parking mit 55 ökologischen Stellplätzen sowie eine überdachte Terrasse für das viel besuchte Café-Restaurant „Camping des Ardennes“.