Luxemburger Wort

Diamanten zum Jubiläum

Chopard feiert die 75. Ausgabe der Filmfestsp­iele von Cannes mit einer besonderen Trophäe

- Von Michael Juchmes

Stars und Sternchen, Produzente­n und Regisseure – sie alle werden vom kommenden Dienstag an wieder die Croisette bevölkern, denn die Filmfestsp­iele von Cannes laden erneut an die französisc­he Mittelmeer­küste ein. Und in diesem Jahr ist die Rückkehr zur Normalität sogar mit einem besonderen Ereignis verbunden, denn: Das „Festival de Cannes“feiert Jubiläum – das große Branchentr­effen findet bereits zum 75. Mal statt.

Mit von der Partie ist zum 25. Mal als Partner auch die Schmuck- und Uhren-Marke Chopard, die als Hersteller der Siegestrop­häe gleich auch ein neues, speziell zu diesem Anlass entworfene­s Schmuckstü­ck präsentier­t, das später nur eine Person ihr Eigen nennen kann: die „Palme d'Or“, der Preis für den besten Film des Festivals, in einer Neuinterpr­etation mit diamantbes­etzten Blättern auf einem Sockel aus Rosenquarz.

Palmzweig statt „Grand Prix“Verantwort­lich für die Neugestalt­ung der ikonischen Trophäe ist Caroline Scheufele, Co-Präsidenti­n von Chopard und künstleris­che Direktorin des Hauses, die bereits zur 70. Ausgabe des Filmevents eine Sonderedit­ion der Trophäe kreierte, die einen mit Diamanten überpudert­en Palmwedel trug. Sie nahm 1998 – auf Einladung des Festivalpr­äsidenten Pierre Viot, erstmals die Umgestaltu­ng des Preises vor, der zwischen 1955 und 1962 und wiederum seit 1975 in dieser Form verliehen wird.

Bis einschließ­lich 1954 konnten sich die Gewinner des „Grand Prix“, so der damalige Titel, über ein Objekt freuen, das von bekannten zeitgenöss­ischen Künstlern gestaltet wurde. 1955 dann die erste Trophäe mit Palmzweig, ein Entwurf aus der Feder von Lucienne

Lazon. Dieser wurde als bestes Design von Festivalle­iter Robert Favre Le Bret ausgewählt, der Juweliere um eine Neugestalt­ung der Siegestrop­häe nach floralem Vorbild bat.

Preis voller Symbolik

Die 1998 erstmals vorgestell­te Trophäe aus den Schweizer Schmuckwer­kstätten von Chopard gilt wie schon die Vorgängerm­odelle als Hommage an die Croisette – und ist auch eine Reinterpre­tation des Wappens von Cannes, das unter anderem einen silberfarb­enen Palmzweig zeigt. Dieser soll an die Palme erinnern, auf die einst der Heilige Honoratius (370-429) geklettert sein soll, um zuzuschaue­n, wie das Meer die von Schlangen bevölkerte Insel Saint-Honorat vor Cannes von den Tieren befreite.

Die neue, aus 18-karätigem Gelbgold gefertigte Palme steckt voller Symbolik: Eines der Palmblätte­r ist mit exakt 75 Diamanten besetzt, ein anderes mit 25 Edelsteine­n – als Zeichen des Doppeljubi­läums. Auch hinter der Wahl des Materials für den Sockel, der 13,5 Zentimeter mal neun Zentimeter misst, vormals aus Bergkrista­ll gefertigt wurde und in seiner Form an einen Diamanten in Emerald-Schliff erinnert, steckt mehr als die rein optische Komponente: Der Rosenquarz steht als Stein für die Liebe, laut Chopard für die Liebe zur Filmkunst. Die griechisch­e Mythologie geht sogar noch einen Schritt weiter: Der Rosenquarz sei von der Göttin der Schönheit und Liebe, Aphrodite, höchstpers­önlich geschaffen worden.

Den echten Wert der Trophäe könnte man durchaus berechnen: Die 100 aufgesetzt­en Diamanten ergeben zusammen ein Karat. Der Palmwedel mit 19 Blättern, dessen Stiel im Anschnitt ein Herz offenbart, besteht aus 118 Gramm Gold, das in insgesamt 70 Stunden von den Kunsthandw­erkern in den Haute-Joaillerie-Werkstätte­n von Chopard verarbeite­t wurde.

Aus ethischem Gold gefertigt

Den symbolisch­en Wert kennen natürlich nur die Preisträge­r – und die, die den Preis nicht in Händen halten dürfen: Im vergangene­n Jahr etwa konnte sich Regisseuri­n Julia Ducournau für ihren Film „Titane“über die Goldene Palme freuen, ein Objekt, das seit 2014 sogar aus Fairmined-zertifizie­rtem, ethischem Gold hergestell­t wird.

Jane Campion, Gewinnerin von 1993 („The Piano“), die als erste Frau triumphier­t hat, wird dies vielleicht etwas wehmütig stimmen, denn sie hatte weniger Glück: Vor dem Einstieg von Chopard vor mehr als zwei Dekaden ging es nicht sonderlich glamourös zu. Der Preis war zu dieser Zeit lediglich vergoldet – und ruhte auf einem Sockel aus schnödem Plexiglas.

Die Trophäe gilt als Hommage an die Croisette – und auch als Reinterpre­tation des Wappens von Cannes.

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Fotos: Chopard Liebevolle­s Detail: Der Stiel des Palmwedels legt im Anschnitt eine Herzform offen.
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