Ambitionierter Auftakt
„Gerecht gewënnt“: Fokus mit Gründungs- und erstem Nationalkongress – Frank Engel Spitzenkandidat für 2023
„Ich habe einen neuen Freundeskreis gefunden.“Frank Engel kann sich den Seitenhieb auf seine frühere politische Heimat nicht verkneifen, als er beim ersten Nationalkongress von Fokus das Wort ergreift. Dass der Mitbegründer und Parteisprecher das Aushängeschild der neuen Partei ist, bestätigt der Kongress: Engel wird Fokus als Spitzenkandidat ins Wahljahr 2023 führen.
Etwa 60 Mitglieder, mehrheitlich Männer, viele davon grauhaarig, wohnen am Samstag dem Gründungskongress und anschließenden Nationalkongress auf Kirchberg bei. Die offizielle Gründung mit der Annahme der Parteisatzung – Fokus wird von einem sechsköpfigen Exekutivkomitee und einem Nationalvorstand geführt – und des Grundsatzprogrammes dauert gute fünf Minuten, dann kann Generalsekretär
Gay Kneip verkünden, „dass wir jetzt als Partei existieren“.
Rund 100 Mitglieder und ebenso viele Sympathisanten zähle Fokus
mittlerweile, blickt Kneip auf die ersten sechs Monate, seit das Projekt aus der Taufe gehoben wurde, zurück. Den Fokus richtet die Partei nun auf die beiden Wahltermine. Noch sei nicht entschieden, in welchen Proporzgemeinden Fokus am 11. Juni 2023 antreten werde, so der Generalsekretär. Dafür aber steht die Taktik schon fest für jene Kommunen, wo keine Fokus-Liste zustande kommt: Offene Listen sollen logistisch unterstützt werden, verbunden mit dem Hintergedanken, „über diesen Weg mit interessanten Leuten für die Chamberwahlen im Oktober in Kontakt zu kommen“.
Da wolle Fokus antreten, um ein „ehrbares Ergebnis zu erzielen“und „Verantwortung zu übernehmen“, unterstreicht Frank Engel die Ambitionen – „weil wir den Sachverstand haben“.
Engel wie auch Parteipräsident Marc Ruppert betonen, dass man sich nicht scheue, „unangenehme Wahrheiten“auszusprechen und dass man das Land aus seiner
Komfortzone holen wolle. „Es geht nicht um Gefälligkeiten, sondern um Substanz“, so Engel, der mit Blick auf die laufende Legislaturperiode feststellt, dass das, was die Politik leiste, nicht ausreiche, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Hängen bleiben würden seit 2018 die Pandemie, der Ukraine-Krieg und ein paar Affären.
Fokus selbst beschäftigt sich zurzeit in sieben thematischen Arbeitsgruppen mit den für die Partei und ihre Mitstreiter wichtigen Herausforderungen – Energie und Klima, Gesundheit, Handwerk, Mobilität, Rechtsstaat, Steuern, Wohnungsbau – und will die Wähler mit Ideen statt Ideologien überzeugen. Leitmotiv für Fokus sind dabei die bürgerlichen Werte und die Gerechtigkeit – weshalb das Kongressmotto „Gerecht gewënnt“lautete. mas