Luxemburger Wort

Die Last fällt ab

Käerjengs Handballfr­auen feiern nach großem Kampf den Meistertit­el und können weiter auf Tina Welter zählen

- Von Andrea Wimmer

Tina Welter sprang in die Luft und schrie ihre Freude hinaus. Dann flossen die Tränen. Tief bewegt umarmte die Nationalma­nnschaftsk­apitänin eine Mitspieler­in nach der anderen. „Ich weine sonst nie. Aber in dem Moment ist so eine große Last abgefallen“, erklärte die ehemalige Bundesliga­spielerin ihre Emotionen nach dem Gewinn der Meistersch­aft mit dem HB Käerjeng.

„Wenn man Jahre lang im Ausland war, dort keine Titel geholt hat und dann wieder zurückkomm­t, ist das jetzt das unglaublic­he Gefühl, wieder angekommen zu sein. Wir haben ein super Team. Ich bin glücklich, dass wir das gemeistert haben“, so Welter. Mit dem 23:20-Sieg im letzten Spiel der Axa League gegen den direkten Konkurrent­en Düdelingen feierte die Mannschaft von Trainer Zoran Radojevic den 33. Meistertit­el im Luxemburge­r Frauenhand­ball.

Für Welter war es die erste Saison in der Heimat nach ihrer Rückkehr aus Deutschlan­d gewesen. Nun soll es in Niederkers­chen weitergehe­n. „Ich habe mich dazu entschiede­n, dass ich hier bleibe“, sagte sie. Die 29-Jährige hatte zwischenze­itlich überlegt, es eventuell noch einmal im Profihandb­all zu versuchen.

Im direkten Duell der Meistersch­aftsrivale­n, die vor dem letzten Spiel punktgleic­h gewesen waren, verdient“, meinte Welter. Käerjeng hatte zuletzt verstärkt junge Luxemburge­rinnen geholt, neben Lily auch ihre Schwester Laura Melchior, Teodora Galic und Torhüterin Laure Flener.

Düdelingen will den Pokal

In der Vorsaison, als Diekirch Meister und Düdelingen Pokalsiege­r geworden war, war die HBKMannsch­aft leer ausgegange­n. In die Spielzeit 2021/22 starteten Käerjeng und Düdelingen wieder als Favoriten. Lange führten die Düdelinger­innen die Tabelle an. Käerjeng schien am Ende noch Probleme zu bekommen, das vorletzte Spiel gegen den HB Museldall war mit 18:17 überrasche­nd eng.

„Das Spiel in Grevenmach­er war am Ende Adrenalin pur. Es hat uns noch mal gezeigt, dass wir alle gemeinsam kämpfen müssen“, meinte Jenny Zuk. Im Duell mit Düdelingen gelang dies wieder. „Wir waren die Besten, als es darauf ankam. Ich bin so stolz auf die Spielerinn­en, denn nach der schwierige­n letzten Saison sind wir stärker zurückgeko­mmen“, urteilte Trainer Radojevic.

Düdelingen war so nah am ersten Meistertit­el seit 2016 gewesen wie lange nicht mehr. „Wir haben versucht, so gut zu kämpfen wie möglich, aber es hat nicht gereicht. Wir waren ziemlich nervös“, sagte Svenia Gambini enttäuscht. „Ein großes Problem war, dass wir unsere Überzahlsi­tuationen nicht genutzt haben“, meinte Dea Dautaj. Sie und die Mitspieler­innen hoffen auf die nächste Titelchanc­e am kommenden Wochenende im Final Four der Coupe de Luxembourg: „Wir dürfen uns nicht aufgeben. Als kleinen Trost wollen wir den Pokal gewinnen.“

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Fotos: Christian Kemp Nach der Schlusssir­ene gibt es auch für Tina Welter kein Halten mehr.

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