Aller guten Dinge sind fünf
Kevin Moura und die Düdelinger erzwingen in der Finalserie gegen Amicale Steinsel ein letztes Spiel
Kevin Mouras Arbeitstag ist auch kurz nach 22 Uhr noch nicht beendet. Am Samstagabend ist Düdelingens Kapitän ein gefragter Mann und steht den Journalisten noch lange nach dem Ertönen der Schlusssirene Rede und Antwort. Moura muss dabei immer wieder durchatmen.
Der 28-Jährige ist nach dem vierten Finalduell zwischen T71 und Amicale erschöpft. Beim 86:73Erfolg der Gastgeber absolviert Moura die kompletten 40 Minuten. „Ich bin kaputt“, sagt er und fügt direkt hinzu: „Schumi hat uns gesagt, dass man in so einem Finale nicht zeigen darf, wenn man müde wird. Man muss bis zum Schluss Gas geben.“
Über den Auftritt seiner Schützlinge beim letzten Heimspiel der Saison kann sich T71-Coach Tom Schumacher nicht beschweren. Die Düdelinger überzeugen vor allem in der Defensive. „Wir konnten in der Verteidigung etwas wechseln, dadurch bekamen Jimmie (Taylor) und Mo (Greenwood) kurze Pausen, um am Ende die nötigen Akzente in der Offensive zu setzen“, weiß Moura.
Schumi hat uns gesagt, dass man in so einem Finale nicht zeigen darf, wenn man müde wird. Kevin Moura
Der Guard übernimmt ebenfalls auf beiden Seiten Verantwortung, verteidigt Bob Melcher und Tom Konen und erzielt selbst 19 Punkte. „Ich hatte einige Würfe, die ich während der kompletten Saison genommen habe, nur in den vergangenen Spielen nicht. Die Mannschaft hat mir sehr gut geholfen, schließlich war ich oft ganz frei.“Moura verwandelt vier Dreier und ist am Samstagabend nach Moses Greenwood (27 Punkte) der Topscorer der Gastgeber.
Dass die Düdelinger ausgerechnet dann überzeugen, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen und gewinnen müssen, überrascht Kapitän Moura nicht. „Wir kamen sehr gut damit klar, weil wir in dieser Saison schon viele solcher
Spiele hatten. Als es für uns darum ging, in die Play-offs zu kommen, war der Druck größer als jetzt. Wir geben nicht auf, das macht uns stark.“
Durch den Heimsieg haben die Düdelinger am Samstag (19.30 Uhr) in Steinsel die Chance, den Meistertitel zu verteidigen. „Die Serie ist sehr interessant. Ich finde es gut, dass im Best-of-fiveModus gespielt wird, weil wir das noch nie hatten. Während in einer Best-of-three-Serie schon ein schlechter Tag entscheidend sein kann, ist es jetzt noch sehr spannend.“
Moura gegen Konen
Im fünften und letzten Finale wird sich aber nicht nur entscheiden, welcher Verein die eigene Titelsammlung erweitert. Auch im Privatduell zwischen Moura und Konen
steht dann der Sieger fest. In der Finalserie gab es schon mehrere Schlüsselmomente mit den beiden als Hauptprotagonisten. „Ich mag Tom. Wir kennen uns von der Nationalmannschaft und haben in Walferdingen kurz zusammengespielt“, erklärt Moura das Verhältnis. Dass er am Samstag im fünften Duell als Letzter lachen will, steht dennoch außer Frage.