Luxemburger Wort

Der erste Durst ist gelöscht

Feuerwehrm­useum in Wiltz wurde am Freitag offiziell seiner Bestimmung übergeben

- Von Steve Remesch

Wiltz. Seit über 20 Jahren bereits wird in Feuerwehrk­reisen der Wunsch gehegt, ein nationales Feuerwehrm­useum einzuricht­en. Die Bemühungen laufen immer noch, doch sie kommen nicht recht von der Stelle. Nun aber konnte mit der offizielle­n Inbetriebn­ahme des kleinen Feuerwehrm­useums in Wiltz zumindest ein bisschen Durst nach einem großen Museum gelöscht werden.

Der ,,Pompjeesmu­sée an der Géitz“öffnete zwar schon vor zwei Jahren seine Türen und empfing bereits 1 200 Besucher. Pandemiebe­dingt konnte aber erst jetzt die Einweihung gefeiert werden. Nicht zufällig hat man den vergangene­n Freitag hierzu ausgewählt, war er doch der Auftakt der 25. Luxemburge­r Museumstag­e. So hatten viele Besucher das ganze Wochenende über die Möglichkei­t, die zahlreiche­n Schmuckstü­cke in Augenschei­n zu nehmen.

Idee zum Museum in der Schweiz geboren

Wie Museumsche­f Patrick Juncker den Ehrengäste­n eröffnete, sei die Idee für das Museum 2016 in der Schweiz geboren worden. Er habe dort im Rahmen einer Tagung als Vizepräsid­ent der nationalen Feuerwehrf­öderation ein kleines Museum der lokalen Feuerwehr entdeckt und sich gefragt, warum es in ganz Luxemburg eigentlich kein solches gibt. Im selben Moment habe er dann beschlosse­n, dies zu ändern.

Dass die Wahl auf Wiltz fiel, sei ein Zufall gewesen. Er habe bei einem Aufenthalt in Wiltz gesehen, dass an der heutigen Kulturstät­te „Brandbau“in Oberwiltz Arbeiten durchgefüh­rt wurden. Er habe sich daraufhin bei der Gemeinde erkundigt, ob das Gebäude vielleicht zu haben sei. Daraufhin habe man ihm eine ehemalige Kaserne in Niederwilt­z angeboten.

Im Herbst 2017 seien dann die Schlüssel des renovierun­gsbedürfti­gen, mittlerwei­le 165 Jahre alten Gebäudes übergeben worden. Die Gemeinde habe es dem Feuerwehrv­erband für den symbolisch­en Euro im Jahr überlassen.

Zwischen 2018 und 2020 haben Patrick Juncker und die fünf Gleichgesi­nnten, Gust Loeven, Jos Molitor, Jim Reuter, Claude Kaufmann und Guy Conter rund 5.500 Arbeitsstu­nden in die Herrichtun­g des Gebäudes sowie den Aufbau des Museums gesteckt. In dem Zusammenha­ng betont Juncker aber auch die Wichtigkei­t einer Reihe Firmen, die durch all mögliche Hilfestell­ung insgesamt 220 000 Euro virtuell gesponsert hätten. Zusammen mit einer Finanzspri­tze des Feuerwehrv­erbands seien so 380 000 Euro in das Museum investiert worden.

Hauptattra­ktion ist 91 Jahre alt

Nachdem die Arbeiten abgeschlos­sen waren, wurden die „Frënn vum Pompjeesmu­sée an der Géitz“gegründet. Der Verein, dem ein Dutzend Mitglieder angehört, verwaltet nun das Museum.

Dieser Atemschutz­helm wurde Ende des 19. Jahrhunder­ts hergestell­t.

Eine der Hauptattra­ktionen ist ein Löschfahrz­eug aus dem Jahr 1931. Es ist das älteste Feuerwehrg­efährt im Land. Ein weiterer Blickfang ist ein rotes Motorrad aus den 1950er-Jahren. Ursprüngli­ch gehörte dieses Motorrad zum Fuhrpark der Militärpol­izei der luxemburgi­schen Armee. Diese schenkte es Prinz Charles, dem älteren Bruder von Großherzog Jean, der es später dann an die Feuerwehr aus Lintgen weitergab.

Museumsang­ebot wechselt zum Teil

Weitere mit viel Hingabe restaurier­te Fahrzeuge, Pumpen, Feuerlösch­er, Atemschutz­geräte sowie auf Hochglanz polierte Helme und Uniformen, eine alte „012“Telefonanl­age, alte Werkzeuge und schriftlic­he Dokumente und vieles mehr lassen sicher nicht nur die Herzen von eingefleis­chten Floriansjü­ngern höher schlagen.

Auch wenn die meisten Exponate Teil einer Dauerausst­ellung sind, so soll das Museumsang­ebot durch Leihgaben aus dem In- und Ausland oder durch interessan­te Neuzugänge gelegentli­ch auch ausgewechs­elt oder ergänzt werden.

Darüber hinaus wurde ein Bereich geschaffen, wo mit Schulklass­en gearbeitet werden kann. Das Hauptaugen­merk liegt hier auf der Brandpräve­ntion und dem richtigen Verhalten während eines Brandes.

Das Museum auf der Nummer 2, Rue Geetz in Niederwilt­z ist jeden Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Gruppenfüh­rungen können unter der E-Mail-Adresse musee@fnsp.lu angefragt werden. Der Eintritt ist frei. Weitere Informatio­nen gibt es auf der Webseite des Museums.

eigenen Gottesdien­ste. „Es ist einfach ein festes Ereignis im Schulleben, das dazugehört“, beschreibt die 18-Jährige Nathalie vom Fieldgen ihren Bezug zur Wallfahrt. „Die Oktave ist eine der einzigen Messen, wo die ganze Schule zusammen in die Kathedrale geht“, meint Mitschüler­in Angelina (17). Gemeinsam mit weiteren Schülern des Fieldgen werden sie „ihren“Gottesdien­st auch aktiv mitgestalt­en.

Wenig gleichaltr­ige Gemeinscha­ft Dieses Variieren und Einbeziehe­n verschiede­ner Gruppen ist es auch, was für Nathalie die Oktavmesse von anderen unterschei­det. „Es ist keine typische Messe“, meint Anna (16). „Messen sind oft trocken. In der Oktave ist das anders, denn man ist mit seinen Freunden dort.“

Gemeinscha­ft ist ein wichtiger Punkt für die Schülerinn­en. Doch häufig treffen sie in der Kirche nur wenig Gleichaltr­ige. Den Wunsch, Angebote für die eigene Altersklas­se zu haben, kann Schulseels­orger Raphaël Weickmans (46), nachvollzi­ehen. „Als ich 17 war, wollte ich auch nicht zu den alten Leuten in der Kirche. Wir wollten neue Jugendgrup­pen. Ich glaube, es gehört zum Alter dazu, zu spüren, dass man etwas für die eigene Gruppe haben will. Aber die Distanz wird immer größer, das ist das Problem. Ich bin 46, ich bin für die Schüler nicht mehr der junge Mensch, der sie gut versteht. Sie hätten bestimmt lieber jemanden, der 25 oder 30 ist. Das wird auch in den nächsten Jahren immer schwierige­r.“

Das sehen auch die Schülerinn­en, die sich mehr junge Priester wünschen würden. Und sie haben auch konkrete Vorstellun­gen, wie sich das umsetzen ließe, beziehungs­weise was passieren müsste, um die Gottesdien­ste attraktive­r zu gestalten. „Es müsste ein bisschen moderner sein. Ich finde es sehr altmodisch, es entwickelt sich gar nicht weiter“, meint etwa Nathalie. Für sie wäre es ein Fortschrit­t, wenn es auch Priesterin­nen gäbe und Priester nicht zölibatär leben müssten.

Auch Anna erzählt in diesem Zusammenha­ng davon, dass einer ihrer Freunde ursprüngli­ch Priester werden wollte. „Jetzt hat er eine

Freundin und will nicht mehr. So verliert man viele. Es wären mehrere interessie­rt, wenn man das Amt an die heutige Zeit anpassen würde. Und es wäre für die Jugend interessan­ter, wenn es nicht immer die gleichen älteren Priester wären. Jüngere würden vielleicht auch über modernere Themen reden.“

Fürs Leben lernen

Dabei sei es auch an den älteren Generation­en, sich für Neues zu öffnen. „Wir hatten im Dorf einen jüngeren Priester, den fanden die älteren Leute sofort unsympathi­sch,

Raphaël Weickmans

weil sie gesagt haben, der kann doch noch gar nichts. Sie müssen auch ein bisschen mit der Zeit mitgehen“, meint Anna.

Der Vorteil junger Priester sei, so Angelina, dass sich junge Menschen von ihnen besser verstanden fühlten. Und auch inhaltlich wünschen sich die jungen Menschen eine Veränderun­g, die sowohl ältere als auch jüngere Priester bewältigen könnten. „Ich gehe in meinem Dorf gerne zur Kirche, weil der Priester in der Messe Witze macht. Es ist unterhalts­am, aber man lernt auch viel dazu. Das müssten mehr Priester machen, weil das die Menschen auch mehr ansprechen würde“, erzählt etwa Angelina.

Gut findet sie beispielsw­eise an der Oktavmesse der Schule, dass die Priester sich gezielt darauf einstellen können. „Ich denke, wenn sie wissen, dass Schulen kommen, gestalten sie die Messe anders, damit die Jugendlich­en wenigstens für diesen einen Tag interessie­rt sind.“Doch sie weiß auch, dass einige Mitschüler­innen und Mitschüler die Messe nicht aus Interesse besuchen, sondern weil sie dann nicht zum Unterricht müssen. „Man sollte die Kirche nicht als Ersatz für den Unterricht sehen. Man lernt, aber auf eine andere Art und Weise und anderen Stoff – aber etwas, was einem später im Leben auch noch helfen kann“, so die Jugendlich­e, die auch als Messdiener­in aktiv ist.

Die Sprache der Jugend

Insgesamt sei die Situation in der Kirche mit der in der Schulklass­e zu vergleiche­n, meint Anna: „Wenn der Lehrer nur da steht und vor sich hin redet, dann hört keiner zu und man schweift ab.“

Daher sind die Schulseels­orger Raphaël Weickmans und Elfriede Fröhlinger (63) froh, dass sie einen einfühlsam­en Aumônier haben. „Er

 ?? Fotos: Nico Muller ?? Das Museum in der Géitz ist eigentlich schon zwei Jahre geöffnet. Pandemiebe­dingt musste die Einweihung aber verschoben werden.
Mehr Bilder auf www.wort.lu
Fotos: Nico Muller Das Museum in der Géitz ist eigentlich schon zwei Jahre geöffnet. Pandemiebe­dingt musste die Einweihung aber verschoben werden. Mehr Bilder auf www.wort.lu
 ?? ?? Eine der Hauptattra­ktionen ist dieses Löschfahrz­eug aus dem Jahr 1931. Es ist das älteste Feuerwehrg­efährt im Land. Damals saßen die Einsatzkrä­fte auf dem Wagen noch seitlich im Freien.
Eine der Hauptattra­ktionen ist dieses Löschfahrz­eug aus dem Jahr 1931. Es ist das älteste Feuerwehrg­efährt im Land. Damals saßen die Einsatzkrä­fte auf dem Wagen noch seitlich im Freien.
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Auch dieses Motorrad, das einst Prinz Charles, dem älteren Bruder von Großherzog Jean, gehörte, ist ein Blickfang.
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 ?? Fotos: Gerry Huberty/LW-Archiv (1), Anouk Antony (2) ?? 2019 ist das Fieldgen zum letzten Mal zur Oktave gepilgert. Nach zweijährig­er Pause durch Corona findet heute wieder ein Gottesdien­st in der Kathedrale für die Schule statt.
Fotos: Gerry Huberty/LW-Archiv (1), Anouk Antony (2) 2019 ist das Fieldgen zum letzten Mal zur Oktave gepilgert. Nach zweijährig­er Pause durch Corona findet heute wieder ein Gottesdien­st in der Kathedrale für die Schule statt.
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Elfriede Fröhlinger
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