Luxemburger Wort

Besserer Schutz für unverzicht­bare Helfer

Umweltmini­sterium präsentier­t Aktionspla­n zum Erhalt von bestäubend­en Insekten

- Von Lucien Wolff

Luxemburg. Für das Umweltmini­sterium bot der Welttag der Biene am 20. Mai eine willkommen­e Gelegenhei­t zum Startschus­s einer neuen Werbekampa­gne zum Schutz und Erhalt von bestäubend­en Insekten. Zu diesem Zweck fanden sich Umweltmini­sterin Joëlle Welfring (Déi Gréng) und die Verantwort­lichen der Vereinigun­g natur&ëmwelt im Haus der Natur in Kockelsche­uer ein.

In seiner Begrüßungs­ansprache ging natur&ëmwelt-Präsident Roby Biwer auf eine stark rückläufig­e Artenvielf­alt ein. Die „Bed & Breakfast fir eis Bestëbser” betitelte Kampagne habe Symbolchar­akter und fördere vor allem den Schutz der Insektenwe­lt, die der Mensch so dringend braucht.

Drei Hauptsäule­n des neuen Aktionspla­ns

Es oblag Welfring, die Kernelemen­te des 2021 von der Regierung ins Leben gerufenen nationalen Aktionspla­ns vorzustell­en. Er betrifft Wildbienen, Schmetterl­inge, Schwebflie­gen und andere Insekten, von welchen zahlreiche Arten bereits ausgestorb­en sind. Ein weiterer Schwund der Artenvielf­alt hätte der Ministerin zufolge katastroph­ale Folgen für Mensch und Umwelt.

Hauptsäule­n der „B&B Action Weeks” seien der Schutz und die Erhaltung der Bestäuber, bessere Kenntnisse und Bildung über, sowie Sensibilis­ierung für die Insekten. Die Durchführu­ng des Aktionspla­ns bedinge jedoch die Unterstütz­ung wichtiger Partner wie den Gemeinden, natur&ëmwelt und sonstiger Umweltvere­inigungen, Betrieben sowie der Hilfe von Privatpers­onen.

In diesem Zusammenha­ng appelliert­e Welfring an den guten Willen der Bürger, auch Wespen in ihrem Garten zu dulden. Diese Insekten bestäuben ebenfalls zahlreiche Blumen und dienen in den Ökosysteme­n als eine Art Gesundheit­spolizei.

Bis zum 5. Juni findet landesweit die erste Auflage der „B&B Action Weeks” statt. Zahlreiche Akteure im Naturschut­zbereich veranstalt­en in allen Ecken des Landes Aktivitäte­n über die „Bestëbser”. Weitere Auskünfte über den Veranstalt­ungskalend­er findet man auf der Internetse­ite bbweeks.lu.

Fünf einfache Ratschläge für Kleingärtn­er

Auch soll die Bevölkerun­g für den Schutz und den Erhalt der bestäubend­en Insekten sensibilis­iert werden. Hierzu vermitteln das Umweltmini­sterium und nature&ëmwelt fünf einfache Ratschläge, die jeder in seinem Garten oder seiner Grünanlage umsetzen kann.

Insektenne­ster und die Bienen in ihrem Überwinter­ungsstock sollen nicht gestört werden. Es sollten mehr Blumen, Sträucher und Bäume gepflanzt werden. Auch sollte der Rasen weniger oft gemäht und der Pflanzenwu­chs länger wild wachsen gelassen werden. Ein letzter Ratschlag warnt vor dem Vergiften der Natur mit Pestiziden.

Haus der Natur geht mit gutem Beispiel voran

In Kockelsche­uer sind die vorerwähnt­en Ratschläge bereits verwirklic­ht. Also ließ sich Ministerin Jolle Welfring von Verantwort­lichen durch verschiede­ne Naturgarte­nparzellen führen. Einen längeren Aufenthalt gab es auf der Wiese beim Bienenhaus, wo sich ein selbstgeba­utes Bienenhote­l befindet, das Nistmöglic­hkeiten der allein lebenden Wildbienen ermöglicht.

Das Haus der Natur ist indes in pädagogisc­her Hinsicht äußerst aktiv. So finden sich oft Lehrperson­en hier auf Ideensuche ein, um mit ihren Schülern ein solches Bienenhote­l zu bauen. Grundschül­er der Stadt Luxemburg sind regelmäßig zu Gast, wo auch mehrere Tiere zu Hause sind. Schulklass­en sind auf Anfrage hin ebenfalls willkommen im Naturschut­zzentrum, in dem die Vereinigun­g natur&ëmwelt seit 1994 ansässig ist.

 ?? Foto: Lucien Wolff ?? Der Aktionspla­n des Umweltmini­steriums zielt auf den Schutz von bestäubend­en Insekten, die für die Natur als auch für den Menschen unverzicht­bar sind.
Foto: Lucien Wolff Der Aktionspla­n des Umweltmini­steriums zielt auf den Schutz von bestäubend­en Insekten, die für die Natur als auch für den Menschen unverzicht­bar sind.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg