Siemens Energy baut um
Der Konzern streicht sein Management zusammen
München. Beim Energietechnikkonzern Siemens Energy stehen die Zeichen auf Umbau: Das Unternehmen will seine Struktur umstellen und zahlreiche Hierarchieebenen abschaffen, wie es gestern mitteilte. Dabei soll beinahe jede dritte Management-Position wegfallen.
„Wir wollen schneller, flexibler und kundenorientierter werden“, sagte Konzernchef Christian Bruch. Wo es bisher bis zu elf Hierarchieebenen gab, werden es künftig maximal sechs sein, hieß es von Energy. Dadurch verschwinden rund 30 Prozent der bisherigen Management-Positionen. Arbeitsplätze sollen dadurch aber nicht wegfallen – die betroffenenMitarbeiter werden andere Aufgaben erhalten, wie es hieß.
Der interne Umbau soll dagegen die Entwicklung der Geschäfte besser sichtbar machen. Dafür wird ab dem nächsten Geschäftsjahr, das bei Energy im Oktober beginnt, das bisherige Segment Gas and Power in drei Geschäftsbereiche (Business Areas) aufgeteilt.
Der größte davon ist mit rund neun Milliarden Euro Umsatz „Gas Services“, in den das Geschäft mit Gas- undgroßen Dampfturbinen samt zugehörigem Service fällt. Dahinter folgt „Grid Technologies“
mit 5,8 Milliarden Euro Umsatz in den Bereichen Stromübertragung und Energiespeicherung. Kleinster Bereich ist „Transformation of Industry“mit zuletzt 3,9 Milliarden Euro Umsatz. Hier geht es um die Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen in industriellenProzessen – von Wasserstoff über Automation und industrielle Dampfturbinen bis hin zu Kompressoren. Zudem sollen wichtige Bereiche wie Logistik, IT und das Beschaffungswesen gebündelt werden.
Winkrafttochter soll von der Börse genommen werden
Die Ankündigung des Umbaus kommt in bewegten Zeiten: Erst am Wochenende hatte Energy angekündigt, seine Windkrafttochter Gamesa komplett aufkaufen und von der Börse nehmen zu wollen. Für die 32,9 Prozent der GamesaAnteile, die noch nicht in ihrem Besitz sind, wollen die Münchner rund vier Milliarden Euro bezahlen. „Indem wir beide Unternehmen zusammenbringen, können wir viele Dinge besser und schneller machen“, bekräftigte Bruch gestern. „Ich bin überzeugt, Wind wird ein profitables Geschäft.“Gamesa macht derzeit hohe Verluste und hatte mehrere Gewinnwarnungen aussprechen müssen. dpa