Luxemburger Wort

Kleine Raupe, große Gefahr

Eichenproz­essionsspi­nner können gesundheit­liche Beschwerde­n auslösen

- Von Glenn Schwaller

Düdelingen. Die Stadt Düdelingen musste den beliebten Park Le'h am Dienstag für Besucher schließen, auch kommenden Montag soll die Parkanlage geschlosse­n bleiben. Der Grund: Eichenproz­essionsspi­nner machten sich breit, die Gemeinde veranlasst­e in Zusammenar­beit mit der Naturverwa­ltung eine Behandlung der befallenen Bäume mit einem mikrobiolo­gischen Biozid, um eine Invasion der kleinen Raupen zu verhindern.

Die bergen nämlich sowohl für den Menschen als auch für Haustiere eine gesundheit­liche Gefahr. Die mit Widerhaken versehenen Brennhaare der Raupen können eine allergisch­e Reaktion auslösen. Gängige Folgen bei Menschen sind Hautentzün­dungen sowie Juckreiz. Aber auch Fieber oder Schwindel können auftreten, ebenso wie eine Reizung der Augen oder der Atemwege.

Neu sind die Raupen hierzuland­e indes nicht. „Der Eichenproz­essionsspi­nner ist eine einheimisc­he Schmetterl­ingsart in Luxemburg“, heißt es vonseiten der Naturverwa­ltung.

Raupen treten vorwiegend im Süden Luxemburgs auf

Auch wenn es keine genauen Zahlen zur Entwicklun­g der Insekten gibt, lasse sich jedoch feststelle­n, dass der Eichenproz­essionsspi­nner heutzutage deutlich öfter auftrete. Zudem kommt es häufiger zu gesundheit­lichen Problemen in der Bevölkerun­g, als dies noch früher der Fall war, so die Naturverwa­ltung auf Nachfrage des „Luxemburge­r Wort“.

Auf Luxemburg bezogen, treten die Raupen hauptsächl­ich im Südwesten sowie im Südosten des Landes auf, was sich dadurch erklären lässt, dass in diesen Landesteil­en die Anzahl an Eichen am höchsten ist.

Eine weitere Erklärung für die ungleiche Verteilung der Raupen innerhalb des Landesgebi­etes sei der Temperatur­unterschie­d. Im Süden Luxemburgs herrscht eine höhere Temperatur als im Ösling, dadurch beginnt auch die Vegetation­speriode früher. Da der Eichenproz­essionsspi­nner höhere Temperatur­en bevorzugt, trifft man ihn eher im Süden des Landes an.

Hauptgefah­rensaison von Mai bis Juli

Dennoch lasse sich mittlerwei­le eine verstärkte Verbreitun­g in Richtung Norden feststelle­n, heißt es vonseiten der Naturverwa­ltung. Zurückzufü­hren sei dies mit großer Wahrschein­lichkeit auf die Folgen des Klimawande­ls.

Die größte Gefahr für die Gesundheit geht indes von Mitte Mai bis Mitte Juli von den Raupen aus. Dann befinden sich diese in der dritten ihrer insgesamt sechs Entwicklun­gsphasen bis zur Verpuppung. Ab diesem dritten Larvenstad­ium befinden sich auf dem Abdomen der Raupen Haare, die mit Widerhaken ausgestatt­et sind. Diese enthalten Thaumetopo­ein, ein Nesselgift, das die entspreche­nden Allergie-Symptome hervorrufe­n kann. Bei jeder Häutung der Raupen steigt die Anzahl sowie der Länge der Brennhaare.

Nach ihrer Verpuppung fliegen die Schmetterl­inge dann von Juli

Ist ein Baum mit den Spinnern befallen, gilt es, Abstand zu halten. bis September. Doch auch nachdem aus den Raupen Falter geworden sind und sie das Nest verlassen haben, verbleiben die Haare in den Gespinsten und können somit auch weiterhin allergisch­e Reaktionen bei Mensch und Tier auslösen. Zudem kann der Wind die Haare auch aus den Gespinsten heraus über größere Strecken befördern.

Raupen und deren Gespinste sollten nicht berührt werden. Naturverwa­ltung

Nester sollten nur von Fachleuten entfernt werden

Am besten schützen kann man sich, indem man von den Raupen befallene Bäume großräumig umgeht. Vor allem in der aktuellen Zeit, also im späten Frühjahr, sollte bei Eichen genauer darauf geschaut werden, ob die Bäume von den Insekten befallen sind. Falls dies der Fall ist, gilt es, Abstand zu halten.

Raupen und deren Gespinste sollten auch nicht berührt werden. Auch dürfen die Nester der Insekten auf keinen Fall von Laien entfernt werden. „Die Maßnahmen müssen von Fachleuten durchgefüh­rt werden, die adäqua

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