Wahrzeichen erhalten
Gemeinderat Frisingen beschließt Sanierung des Hellinger Wasserturms
Hellingen. Schlank ragt der Wasserturm von Hellingen als Wahrzeichen der Ortschaft und als Landmarke gegen den Himmel. Er wurde im Jahre 1911, demnach vor über 110 Jahren, in Betrieb genommen und im Jahre 2020 unter Denkmalschutz gestellt. Doch der Zahn der Zeit nagt: In der jüngsten Sitzung des Frisinger Gemeinderates wurde nun über eine Instandsetzung mit Betonsanierung für geschätzte 790 000 Euro abgestimmt. Diejenigen, die sich stets aktiv für den Erhalt des Wasserturms eingesetzt hatten, dürfte diese Nachricht freuen.
Es gelte, der Nachwelt erhaltenswertes Kulturgut als Zeitzeuge einer Epoche zu erhalten, lautete eine Meinung am Ratstisch. Für das Sanierungskonzept zeichnet das Studienbüro TR-Engineering verantwortlich. Mit der Fertigstellung
wird für Weihnachten 2023 gerechnet.
Zwei identische Türme
Das 25 Meter hohe Bauwerk wurde im Jahre 1911 vom Unternehmer Camille Brasseur aus Luxemburg errichtet. Diesem Bau lag ein Beschluss des Frisinger Gemeinderates aus dem Jahre 1909 zugrunde, Frisingen und Hellingen an das kommunale Wassernetz anzubinden. In den beiden Ortschaften wurden daraufhin zwei identische Wassertürme errichtet. Der Hellinger Wasserturm war bis 1987 in Betrieb, derjenige aus Frisingen fiel im Jahre 2008 der Abrissbirne zum Opfer.
Der Bau aus vorgefertigten Eisenbetonteilen, eine für damals einzigartige Bauart, ist eine architektonische Bauspezifikation des Turms. Für die Region war das Bauwerk damals einzigartig in seinem Genre.
Laut Bürgermeister Roger Beissel (Är Equipe) dürften die reinen Sanierungsmaßnahmen zur Ertüchtigung der Betonteile mit etwa 591.000 Euro zu Buche schlagen. Das Kulturministerium wird diese Arbeiten zu 50 Prozent bezuschussen. Mit zusätzlichen 15 Prozent werden die Honorare für die Studien bezuschusst.
Zu einem Schlagabtausch kam es unterdessen zwischen der Mehrheit und der CSV-Fraktion. Letztgenannte vermisste ein klares Konzept zu einer zukünftigen Nutzung des Turms.
Als Beispiel stellte die Opposition etwa eine Nutzung als Aussichtsturm in den Raum. Ob die Stufen im Inneren des Turms zu diesem Zweck ausgelegt seien, bezweifelte das Gemeindeoberhaupt jedoch. Mit den Stimmen von Är Equipe, DP und LSAP wurde der Kostenvoranschlag gutgeheißen, die CSV-Fraktion enthielt sich ihrer Stimmen.