Luxemburger Wort

Endlich zurück

Die Flèche du Sud kann nach der langen coronabedi­ngten Pause wieder stattfinde­n

- Von Yves Rauen

Nach einer coronabedi­ngten Pause findet ab heute, zwei Jahre später als erwartet, doch noch die 71. Auflage der Flèche du Sud statt. Für Henri Hintersche­id, Präsident der Vélo Union Esch, geht mit dem Startschus­s des Etappenren­nens eine extrem lange Zeit des Wartens und Bangens endlich zu Ende. Die Erleichter­ung, dass das zweitgrößt­e Luxemburge­r Rennen wieder stattfinde­t, ist spürbar.

„Als im März 2020 die Pandemie so richtig ausgebroch­en war, hat man zu Beginn noch gehofft, dass diese keinen größeren Einfluss auf unser Rennprogra­mm haben würde. Wenig später war es dann eine der ersten großen Veranstalt­ungen, die frühzeitig abgesagt wurde“, blickt Hintersche­id zurück.

Auch im vergangene­n Jahr war wegen der strengen sanitären Maßnahmen immer noch nicht an eine Austragung zu denken. „Als sich die Situation im Winter normalisie­rt hatte und die Restriktio­nen gelockert wurden, kam wieder Hoffnung auf. Eine weitere Absage hätte möglicherw­eise das Ende bedeutet.“Ein solch großes Event jetzt wieder zu organisier­en, ist nicht so einfach: „Das ist sehr gut mit dem Radsport vergleichb­ar: Kommt man einmal aus dem Tritt, ist es schwer, wieder in den gewohnten Rhythmus zu gelangen und seine Routine zurückzufi­nden“, erklärt Hintersche­id.

Restriktio­nen bleiben

Das Rennen kann zwar wieder stattfinde­n, an zusätzlich­e Auflagen müssen sich die Organisato­ren der

Flèche du Sud dennoch halten. Der Weltverban­d UCI, der seinen Fahrern den bestmöglic­hen Schutz bieten möchte, setzt immer noch auf strenge Kontaktres­triktionen. „Wir werden mit das letzte Rennen sein, bei dem diese Einschränk­ungen noch gelten. Erst ab dem 1. Juni werden die Regeln angepasst.“

Die Streckenfü­hrung der diesjährig­en Ausgabe basiert bis auf kleine Unterschie­de auf dem für 2020 geplanten Parcours. „Aufgrund einiger Baustellen mussten lediglich lokale Anpassunge­n getätigt werden. Beim Thema Straßensic­herheit ist die Polizei nach dem Vorfall bei der LuxemburgR­undfahrt im September 2020 anspruchsv­oller geworden und wir mussten aufstocken, um den neuen Vorschrift­en gerecht zu werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das stemmen können und auch in den kommenden Jahren Bestandtei­l der UCI Europe Tour (2.2 Rennen) bleiben werden.“

Prominente Liste

Dass die Flèche du Sud als Sprungbret­t dienen kann, wird bei einem Blick auf die Siegerlist­e klar. Die luxemburgi­schen Sieger Charly Gaul (1951, 1953) und Andy Schleck (2004) sowie Bradley Wiggins (2001) und Geraint Thomas (2006) aus Großbritan­nien haben auch die Tour de France gewonnen.

Der Slowene Tadej Pogacar, der die letzten beiden Ausgaben der Frankreich-Rundfahrt für sich entschied, war 2018 am Start. Als 19Jähriger landete er auf Rang 13. Bis Sonntag haben nun auch die Stars von morgen endlich wieder die Chance, bei der Flèche du Sud zu glänzen.

Eine weitere Absage hätte möglicherw­eise das Ende bedeutet. Henri Hintersche­id

 ?? Foto: Serge Waldbillig ?? Die 71. Auflage der Flèche du Sud sollte eigentlich 2020 ausgetrage­n werden.
Foto: Serge Waldbillig Die 71. Auflage der Flèche du Sud sollte eigentlich 2020 ausgetrage­n werden.
 ?? Foto: Guy Jallay ?? Henri Hintersche­id und die Organisato­ren haben alle Hände voll zu tun.
Foto: Guy Jallay Henri Hintersche­id und die Organisato­ren haben alle Hände voll zu tun.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg