Luxemburger Wort

Parlament bereitet sich vor

Organisato­rische Details zur Video-Schalte Wolodymyr Selenskyjs in der Chamber stehen nun fest

- Von Florian Javel

Nach unter anderem Deutschlan­d, Frankreich, Griechenla­nd, Kanada, den USA, Großbritan­nien, Dänemark, Israel, Polen, Italien, Japan und Schweden sowie der Europäisch­en Union ist nun Luxemburg an der Reihe, den ukrainisch­en Präsidente­n Wolodymyr Selenskyj per Liveschalt­e am 2. Juni im Parlament zu empfangen. Dies gab Parlaments­präsident Fernand Etgen vor zwei Wochen im Rahmen einer Aktualität­sstunde zur Position der Regierung zur Situation in der Ukraine bekannt.

Dass die symbolträc­htige Rede des Präsidente­n für das Parlament weitaus mehr repräsenti­ert als bloßes Alltagsges­chäft, steht sicherlich nicht zur Debatte. Der organisato­rische Aufwand, um die Würde und den offizielle­n Charakter eines solchen Augenblick­s zu gewährleis­ten, hängt im Gegensatz zur Rede selbst ironischer­weise mit alltäglich-bürokratis­chen Aufgaben zusammen. Die Gestaltung der Tagesordnu­ng und der technische Aufwand, mit denen eine Liveschalt­ung verbunden ist, sind zwei wesentlich­e Punkte, die bei der Vorbereitu­ng der Sitzung für den 2. Juni von den Mitarbeite­rn der Abgeordnet­enkammer berücksich­tigt werden müssen.

Technische Ausstattun­g ist bereits vorhanden

Wer den Dialog mit der ukrainisch­en Regierung eröffnet hat, um Präsident Selenskyj zu einer Rede im Parlament einzuladen, beantworte­ten Mitarbeite­r der Chamber auf Nachfrage des „Luxemburge­r Wort“damit, dass die Initiative vonseiten der Ukraine selbst kam. Der Kontakt sei über die Botschaft in Brüssel gelaufen. Längerfris­tig hätte die Entscheidu­ng, den Präsidente­n der Ukraine einzuladen, nicht im Raum gestanden. Man habe die Öffentlich­keit zeitnah über das Erscheinen Selenskyjs in der Chamber informiert.

Was die für die Video-Schalte notwendige Technik angeht, sei diese kein Mehraufwan­d gewesen, wenn man den Ausführung­en von Parlaments­mitarbeite­rn folgt. Die technische Ausstattun­g des Saales, insbesonde­re der Bildschirm, seien bereits vorher vorhanden gewesen. Die Verbindung, die eine Video-Schalte erlauben soll, habe man dennoch neu eingericht­et und wiederholt getestet, um den reibungslo­sen Ablauf der Rede zu garantiere­n.

Am Donnerstag wird es der Tagesordnu­ng nach eine kurze Ansprache

vom Parlaments­präsidente­n Fernand Etgen geben, worauf die Rede des ukrainisch­en Präsidente­n folgen soll. Daraufhin wird der luxemburgi­sche Premiermin­ister Xavier Bettel auf die Worte Selenskyjs reagieren, um gegen Ende der Sitzung dem Parlaments­präsidente­n Etgen das Schlusswor­t zu überlassen. Eine Antwort Selenskyjs auf die Rede Xavier Bettels ist demnach nicht eingeplant. Präsident Selenskyj wird dennoch während Bettels Rede weiterhin live zugeschalt­et bleiben. Nach Informatio­nen von Parlaments­mitarbeite­rn soll es für den ukrainisch­en Präsidente­n eine Live-Übersetzun­g auf ukrainisch geben.

Nach einer Viertelstu­nde Unterbrech­ung soll in einer öffentlich­en Sitzung eine Debatte zum Thema Ukraine geführt werden. Jede Fraktion und jede politische Sensibilit­ät wird bei dieser öffentlich­en Debatte über zehn Minuten Redezeit verfügen.

Live-Übersetzun­g für Abgeordnet­e

und Selenskyj

Für die Abgeordnet­en im Parlament wird es auch eine Live-Übersetzun­g geben. Dies soll auch für Zuschaueri­nnen und Zuschauer gelten, welche die Sitzung auf Chamber TV oder im Stream auf der Internetse­ite des Parlaments verfolgen werden.

Auf die Rede des Präsidente­n Selenskyj soll am nächsten Tag der Besuch der ukrainisch­en Vize-Ministerin für auswärtige Angelegenh­eiten Emine Dzhaparova folgen. Diese wird am 3. Juni vom Parlaments­präsidente­n Etgen und dem Präsidente­n der Parlaments­kommission für auswärtige Angelegenh­eiten Yves Cruchten (LSAP) empfangen werden.

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Foto: dpa Zwei Wochen ist es her, als Fernand Etgen bekannt gab, dass am 2. Juni der ukrainisch­e Präsident per Liveschalt­ung in der Chamber eine Rede halten würde.

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