Luxemburger Wort

Diskussion­en um neues Wohnprojek­t

Gemeindera­t äußert Lob und Kritik für geplanten Bau von 25 Wohnungen in Schouweile­r

- Von Glenn Schwaller

Schouweile­r. „DesignForA­ll“– diesen Namen trägt ein geplantes intergener­ationelles Wohnprojek­t im Zentrum von Schouweile­r. 25 neue Wohnungen sollen hier in den kommenden Jahren entstehen. Am Montag wurde der Entwurf des Gebäudes dem Dippacher Gemeindera­t vorgestell­t. Dort gab es Lob, jedoch auch heftige Kritik aus den Reihen der Opposition.

Doch zunächst zum eigentlich­en Projekt: Das neue Wohngebäud­e, das vom Architekte­nbüro WW+ entworfen wurde, soll über fünf Stockwerke, einen Mehrzweckr­aum sowie eine Tiefgarage mit 36 Stellplätz­en für Autos verfügen. Das Gebäude soll der Form einer Treppe nachempfun­den werden, das unterste Stockwerk mit der Tiefgarage umfasst also die größte Fläche, die darüberlie­genden Stockwerke werden zunehmend kleiner.

Drei verschiede­ne Größen

Zwei Treppenhäu­ser sowie ein Aufzug verbinden die Stockwerke miteinande­r. Jede der barrierefr­ei gestaltete­n Wohnungen soll über eine eigene Terrasse verfügen. Auch Dachterras­sen soll das Gebäude erhalten.

Im Entwurf sind drei verschiede­ne Wohnungsgr­ößen vorgesehen. Die kleinsten Einheiten umfassen eine Wohnfläche von 59 Quadratmet­ern und bieten somit Platz für zwei Erwachsene. Für die mittlere Größe sind 74 Quadratmet­er vorgesehen, darin können drei Personen leben. Die größten Einheiten der Wohnanlage sind auf 88 Quadratmet­er sowie vier Bewohner ausgelegt. Alle Wohnungen sollen zur Miete angeboten werden und im Besitz der öffentlich­en Hand bleiben, wie Bürgermeis­terin Manon Bei-Roller (LSAP) erklärte. Das Gelände, auf dem das neue Projekt entstehen soll, umfasst 2.552 Quadratmet­er und befindet sich in der Rue Tajel, nur unweit des Rathauses entfernt. Aktuell stehen noch zwei Gebäude auf der Parzelle, diese sollen erst kurz vor Beginn der Bauarbeite­n im Herbst 2023 abgerissen werden. Die Fertigstel­lung ist für das Jahr 2025 geplant.

Auch wenn das Wohnungsba­uministeri­um einen Teil der Kosten tragen wird, sei es aktuell noch schwer, den genauen Preis des Projektes abzuschätz­en, da die Pandemie und der Krieg in der Ukraine die Preise immer weiter in die Höhe treiben, wie Jean-Luc Wagner

von WW+ bei der Präsentati­on erklärte.

Lange Liste an Kritikpunk­ten

Welche Bewohner schlussend­lich einziehen werden und wer die Verwaltung des Gebäudes übernehmen wird, steht derweil noch nicht fest. Dies soll der kommende Gemeindera­t entscheide­n. Rat Sven Schaul von der opposition­ellen Lokalparte­i Biergerini­tiativ sieht dies jedoch kritisch. Mit dem dann fertiggest­ellten Gebäude würde man den kommenden Gemeindera­t bereits vor vollendete Tatsachen stellen, so die Kritik.

Auch das Überschwem­mungsrisik­o, das von der angrenzend­en

Tajel ausgeht, sprach Schaul in der Gemeindera­tssitzung an. Schöffe Max Hahn (DP) verwies jedoch darauf, dass das Gelände nach dem Bau weniger versiegelt wäre als dies heute der Fall ist.

Ein weiterer Kritikpunk­t von Schaul bezog sich darauf, dass die Schöffen den Gemeindera­t erst in einem solch fortgeschr­ittenen Stadium über das Projekt informiert haben. Auch bemängelte der Opposition­s-Vertreter, dass die geplante Anlage keine Aufnahme von pflegebedü­rftigen Menschen ermögliche. Diese müssten weiterhin in Strukturen in benachbart­en Gemeinden ausweichen. Auch CSV-Rat Carlo Neu erklärte, sich statt dem nun geplanten Projekt eine Anlage für betreutes Wohnen gewünscht zu haben.

Hauskauf sorgte bereits für Kritik

Es sind nicht die ersten Diskussion­en um das Gelände in der Rue Tajel. Bereits vor zwei Jahren, als die Gemeinde die Häuser, die dem Neuprojekt weichen sollen, kaufte, hagelte es Kritik aus der Opposition. Im Fokus stand damals der aus Sicht der Biergerini­tiativ überhöhte Kaufpreis, der deutlich über dem eigentlich­en Schätzprei­s lag. In der kommenden Gemeindera­tssitzung sollen die Ratsmitgli­eder Vorschläge zur weiteren Ausgestalt­ung des Projektes vorbringen.

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Foto: Glenn Schwaller Der Kauf der Gebäude sorgte für Kritik, in Zukunft will die Gemeinde an dieser Stelle 25 Wohnungen entstehen lassen.

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