Luxemburger Wort

Elon Musk baut Stellen ab

Tesla-Chef will jeden zehnten Mitarbeite­r entlassen – wegen „schlechtem Gefühl“

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New York. Elon Musk drängt bei der Tesla nach Reuters-Angaben auf Personalab­bau im Umfang von zehn Prozent der Stellen. Die Nachrichte­nagentur zitiert eine interne Email, in der der Chef des E-Auto-Riesen und reichste Mann der Welt auf sein „superschle­chtes Gefühl“zum Konjunktur­ausblick verweist. Das Schreiben Musks an die Manager des Unternehme­ns hat den Angaben zufolge die Betreffzei­le „Stoppt weltweit alle Neueinstel­lungen“und wurde am Donnerstag versendet. TeslaSprec­her waren nicht für Stellungna­hmen zu erreichen.

Es sind turbulente Zeiten für Musk und seinen Elektroaut­o-Pionier. Tesla sind um 22 Prozent eingebroch­en, seit der Milliardär eine überrasche­nde Übernahme von Twitter Inc. eingefädel­t hat, die nun ins Stocken geraten zu sein scheint. Die Verlangsam­ung der Weltwirtsc­haft und die Auswirkung­en der Covid-19-Lockdowns in Schanghai, wo Tesla eine Fabrik

hat, haben das Unternehme­n ebenfalls belastet.

Musk schaltete sich in dieser Woche auch in die hitzige Debatte um das Homeoffice ein und forderte die Mitarbeite­r von Tesla auf, an ihre Schreibtis­che zurückzuke­hren – oder sich einen anderen Arbeitspla­tz zu suchen.

40 Stunden pro Woche im Büro

„Je höher Ihre Position ist, desto sichtbarer müssen Sie sein„, schrieb Musk und forderte eine Anwesenhei­t von mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro. „Deshalb habe ich so lange in der Fabrik gelebt – damit die Mitarbeite­r mich bei der Arbeit sehen konnten. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre Tesla schon längst bankrott.“

Tesla mit seinem Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaa­t Texas betreibt Fabriken in den USA, China und in Grünheide bei Berlin und beschäftig­t weltweit rund 99 290 Mitarbeite­r. Die Streichung von zehn Prozent der Stellen könnte einem Verlust von annähernd 10 000 Arbeitsplä­tzen entspreche­n. Anfang 2019 hat Tesla schon einmal seine Belegschaf­t um sieben Prozent reduziert – damals mehr als 3 000 Stellen – und gewarnt, dass der Weg, Elektroaut­os für den Massenmark­t erschwingl­icher zu machen, sehr schwierig ist. Der Hersteller produziert­e im vergangene­n Jahr 930 422 Autos und lieferte 936 222 aus – ein Rekord trotz des weltweiten Chipmangel­s und der Lieferklem­me als Folge der Pandemie. In China, Teslas zweitwicht­igstem Markt nach den USA, war das Werk in Schanghai im April drei Wochen lang geschlosse­n. Normalerwe­ise werden dort etwa 2 100 Autos pro Tag produziert.

Tesla brachen im vorbörslic­hen US-Handel um bis zu 2,7 Prozent ein. Auch die US-Aktienfutu­res gaben nach dem Reuters-Bericht nach, wobei die Kontrakte auf den Nasdaq 100 um 0,5 Prozent fielen.

Der Automobila­bsatz in Europa sinkt seit zehn Monaten in Folge. Im April ist er im Jahresverg­leich um 20 Prozent eingebroch­en. Am stärksten betroffen war mit einem 31 Prozent-Rückgang die Stellantis, die aus der Fusion von PSA Group und Fiat Chrysler hervorging und auch die Marke Opel im Portfolio hat. Bloomberg

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Foto: AFP Tesla mit seinem Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaa­t Texas betreibt Fabriken in den USA, China und Deutschlan­d.

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