Luxemburger Wort

Wo liegt nochmal Clerf?

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Seit über einem Jahr befindet sich die Redaktion des Luxemburge­r Wort im neuen Gebäude in Howald. Und auch wenn sich die meisten Mitarbeite­r mittlerwei­le mit den modernen Räumlichke­iten vertraut gemacht haben, gibt es noch Neuerungen, die sich bei einigen Kollegen, wie auch bei mir selbst, noch nicht ins Gedächtnis eingeprägt haben. Dazu gehören die neuen Konferenzr­äume, die sich auf zwei Stockwerke verteilen. Damit man sie besser unterschei­den kann, wurden alle Räume nach Luxemburge­r Ortschafte­n benannt. So gibt es beispielsw­eise Clerf, Vianden, Belval oder Schengen. Die Logik der Namensverg­abe hat sich mir allerdings

Diese Logik hat sich mir noch nicht erschlosse­n.

bisher noch nicht wirklich erschlosse­n, denn meistens irre ich im Gebäude hin und her auf der Suche nach meiner Versammlun­g – und ich bin nicht allein. Meine Orientieru­ng ist nicht die beste, das muss ich zugeben. Doch warum sich der Saal Clerf im Erdgeschos­s befindet und Vianden ein Stockwerk darüber, wobei Clerf bekanntlic­h „höher“liegt als Vianden, das konnte mir noch keiner erklären. Letztens hatte ich selbst den Saal „Clervaux“für eine Versammlun­g gebucht, war aber schnurstra­cks nach „Vianden“gelaufen ... und fragte mich, wo die Kollegen denn nur bleiben. Sie mögen es mir verzeihen. Doch auch in Gasperich sorgten die Bezeichnun­gen für die Sitzungssä­le für Verwirrung. So erinnere ich mich an einen Interview-Termin im Saal „Josy Barthel“, der sich logischerw­eise neben der Sportredak­tion befand. Der ansonsten zuverlässi­ge Fotograf, der hier namentlich nicht erwähnt werden möchte, erschien aber nicht wie vorgesehen. Wie sich später herausstel­lte, war er pünktlich im „Josy Barthel“gewesen, allerdings beim altehrwürd­igen Stade Josy Barthel, einige Kilometer entfernt in der Arloner Straße. Yves

neres Projekt mit einem Budget von 45 000 Euro mit dem Namen „Kultur fir jiddereen“, mit dem wir 17 Miniprojek­te im kulturelle­n Sektor zumeist von kleinen Vereinen unterstütz­t haben.

Wie fällt Ihre Bilanz der vergangene­n Zeit aus und wo gibt es Verbesseru­ngsbedarf?

Die Bilanz ist durchaus erfolgreic­h. Wir haben alle Handlungsf­elder, die in der Strategie stehen, das sind nämlich Ökologie, Ökonomie und Soziales, mit Projekten abgedeckt. Auch ist es uns gelungen, trotz zweier Pandemie-Jahre, unsere regionalen und auch die grenzübers­chreitende­n Projekte zu realisiere­n. Bei manchen Projekten hat Corona für eine Vollbremsu­ng gesorgt, manche konnten trotzdem weiter laufen. Was den Verbesseru­ngsbedarf betrifft, so würden wir uns wünschen, dass mehr Projektide­en an uns herangetra­gen würden, mehr Ideen von unseren Mitglieder­n der LAG oder auch von anderen regionalen Akteuren.

Wie soll die Strategie für die neue Förderperi­ode aussehen? Gibt es neue Ansätze?

Die neue Strategie ist inhaltlich eine konsequent­e Fortschrei­bung und Weiterentw­icklung der bestehende­n. Wir möchten weiter grenzübers­chreitend zusammenar­beiten mit Deutschlan­d und Frankreich und diesen Weg weiter beschreite­n. Bei unseren Entwicklun­gszielen neu hinzugekom­men sind die Themen Gesundheit und Klimawande­l. Vorher waren sie nicht so stark vertreten. Das ist unsere Lehre aus der CoronaPand­emie. Wir wollen stärker den

Draht mit unseren Gemeinden am „Glühen“halten – gerade beim Thema Dorfentwic­klung und bei partizipat­iven Projekten mit den Bürgern. Wir wollen auch private Partner stärker bedienen, mit den sogenannte­n Umbrella-Projekten.

Vorausgese­tzt, das Miselerlan­d würde sich weiter vorteilhaf­t in Zukunft entwickeln ...

Das Miselerlan­d ist nicht monostrukt­urell, es hat viele Stärken, die es zu nutzen und zu wahren gilt. Zum einen ist es natürlich der Weinbau mit einem wunderschö­nen Produkt: Wein und Crémant. Als touristisc­he Region gilt es, neue Angebote zu schaffen und bereits existieren­de besser in Wert zu setzen. Und natürlich als Wohnstando­rt gilt es, wenn man die ganze Wohnland-Nachfrage oder Wohnbauent­wicklung im Moseltal und den Vorlandgem­einden beobachtet, diese Attraktivi­tät zu bewahren, damit es keine negative Entwicklun­g gibt. Wir müssen daran arbeiten, dass unsere Gemeinden und unsere Städte Grevenmach­er und Remich weiter sozial und ökonomisch am Leben bleiben und nicht zu „Schlafstäd­ten“werden.

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