Luxemburger Wort

3'40'' bis Bonneweg

Ausbau der Tramstreck­e: Erste Testfahrt im Juli, Leerfahrte­n im August und Regelbetri­eb vom 11. September an

- Von Steve Remesch

Luxemburg. Am Abend des 11. Juli wird die Tram erstmals vom hauptstädt­ischen Bahnhof über den Pont Jean-Pierre Buchler und die Route de Thionville bis hin zum Bonneweger Lyzeum fahren. Zunächst wird sie dabei aber nur im Schritttem­po rollen, denn es ist der erste Versuch auf dem neuen Streckenab­schnitt und weitere Tests werden folgen.

Von August an wird die Tram den Abschnitt dann unter normalen Bedingunge­n, wenn auch ohne Passagiere, befahren – denn die Fahrer müssen sich mit der Strecke vertraut machen und alle möglichen Schwierigk­eiten, die den späteren Regelbetri­eb stören könnten, müssen ausgeschlo­ssen werden.

Am Sonntag, dem 11. September, wird dann der Pôle d'échange Lycée Bouneweg eröffnet. Mit dieser neuen vorläufige­n Endstation und der Haltestell­e Leschte Steiwer verlängert sich die Tramstreck­e um 1,2 Kilometer. Die Fahrtzeit vom Pôle d'échange zum Bahnhof wird drei Minuten und 40 Sekunden betragen.

Wenn diese Etappe abgeschlos­sen ist, werden gleich die Arbeiten zum weiteren Ausbau der Tramlinie aufgenomme­n. Von September an wird am Teilstück zwischen dem Lycée Vauban und dem neuen Fußballsta­dion gearbeitet. Von Ende des Jahres an – wenn die derzeitige­n Arbeiten im Rangwee fertiggest­ellt sind, folgt das Verbindung­sstück zwischen dem neuen Pôle d'échange und dem Lycée Vauban.

„Wir können uns fast nicht gegen den Erfolg der Tram wehren“, betonte Mobilitäts­minister François Bausch (Déi Gréng) bei der Pressevors­tellung am Freitag. Seit Oktober 2021 erziele man Spitzenwer­te von bis zu 75 000 Tramnutzer­n pro Tag. Dadurch erscheine die Zielsetzun­g von 80 000 Nutzern

pro Tag mit der Anbindung von Bonneweg an die Strecke schon fast untertrieb­en, meinte der Minister.

Hauptstadt­bürgermeis­terin Lydie Polfer (DP) sprach von einem „extrem wichtigen Schritt“. Die Verlängeru­ng der Tramstreck­e bringe der Stadt eine große Verkehrsen­tlastung. Busse aus dem Südwesten der Stadt würden dann nicht mehr bis in die Stadt fahren, sondern am Pôle d'échange halten. Zudem werde mit Bonneweg ein sehr großes Wohngebiet an die Tram angebunden.

Luxtram-Direktor André Van Der Mark ergänzte, der neue Streckenab­schnitt werde ab dem 8. Juli unter Strom gesetzt. Wegen der Ausweitung der Fahrtstrec­ke stelle man zwölf neue Fahrer ein und nehme sechs weitere Straßenbah­nen in Betrieb. Damit erhöhe man die Beförderun­gskapazitä­t um 2 400 Personen. Aktuell besitze man 33 Fahrzeuge. Die Haltestell­en seien im ganzen Netz so gebaut worden, dass man zu Spitzenstu­nden Doppelgesp­anne einsetzen könne.

Brückensch­lag in Kirchberg

An einer weiteren spektakulä­ren Trambauste­lle wird in der Zwischenze­it am anderen Ende der Tramlinie gearbeitet – die Verbindung zwischen Kirchberg und dem Flughafen Findel. Ein Höhepunkt wird die neue, 110 Meter lange Brücke über die Autobahn A1 sein, verspricht Luxtram-Direktor André Von Der Marck.

Im kommenden Herbst und im Winter werden zehn jeweils 70 Tonnen schwere Brückenmod­ule per Spezialtra­nsport aus Belgien angeliefer­t, die an beiden Seiten der Brücke zusammenge­baut werden. Im Frühjahr 2023 werden diese an zwei Wochenende­n zusammenge­schoben. Die Tramlinie nach Findel soll Ende 2024 in Betrieb gehen.

Wir können uns fast nicht gegen den Erfolg der Tram wehren. François Bausch, Mobilitäts­minister

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Foto: Gerry Huberty Noch ist für die Tram am hauptstädt­ischen Bahnhof Endstation. Das wird sich aber sehr bald ändern. In fünf Wochen wird die Tram erstmals über den Pont Buchler nach Bonneweg fahren.

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