Wenn der Stausee ruft
Für die bevorstehende Badesaison wurden mehrere Neuerungen eingeführt
Insenborn. Der Obersauerstausee ist nicht nur das größte Trinkwasser-Reservoir Luxemburgs, er ist auch weit über die Grenzen hinaus bekannt als Badeparadies und die Gegend um ihn herum als herrliche Wanderregion, zumindest während der Sommersaison. Damit diese Idylle bei hohem Besucher-Andrang nicht zu sehr gestört wird, die Umweltsünden möglichst vermieden werden und auch die Anwohner sich wegen der vielen Besucher an sonnig-heißen Tagen nicht allzu belästigt fühlen müssen, haben die Verantwortlichen des Naturparks Obersauer einige Neuerungen eingeführt. Präsentiert wurden sie dieser Tage in Lultzhausen im Beisein von Minister Claude Turmes sowie Marco Schank, Bürgermeister der Gemeinde Esch/Sauer, und Charles Pauly, Präsident des Naturparks Obersauer.
Elektronische Kassen
Da sich die sanitäre Situation entspannt hat, wird es 2022 keine Reservierungspflicht mehr geben. Eine weitere Neuerung betrifft das Zahlungssystem am Eingang der Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu den Stränden in Lultzhausen und Insenborn. Hier werden die Parkgebühren nicht mehr durch Studenten, sondern mittels elektronischer Kassen erhoben. Die Gebühr für eine Stunde liegt bei drei Euro. Bis Mitte August muss allerdings noch Cash bezahlt werden, denn Kartenzahlung wird infolge einer verspäteten Lieferung der entsprechenden Geräte bis dahin nicht möglich sein. Einwohner der Gemeinde Esch-Sauer haben derweil ein Recht auf eine kostenlose Parkkarte. Fischer und Taucher erhalten auf Anfrage eine ermäßigte Parkkarte, die pro Saison 75 Euro kostet.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, seinen Wagen gratis auf einem der beiden großen Auffangparkplätze „Am Kéilert“in Insenborn (700 Stellplätze) und „Kräizfeld“in Lultzhausen (250 Stellplätze), direkt an der N27, abzustellen. Von hier aus erreicht man den See zu Fuß in zehn bis zwanzig Minuten oder bequem mit dem „Plage Bus“, der an SchönwetterWochenenden und Feiertagen zwischen 11 und 19 Uhr alle zwanzig Minuten einen Shuttle-Service zwischen Parking und See anbietet.
Anfahrt mit dem Bus
Ohnehin empfehlen die Verantwortlichen des Naturparks und der Gemeinde Esch/Sauer, den eigenen Wagen möglichst zu Hause zu lassen und eine der öffentlichen Buslinien in Anspruch zu nehmen, etwa die Linien 535 (Ettelbrück –
Arsdorf), 624 (Wiltz – Bauschleiden) oder 627 (Wiltz – Liefringen). Außerdem fährt die StauséiNavette (Linie 690) im Stundentakt rund um den Stausee.
So wie das Baden im See ein Genuss für alle ist, stellt auch der Respekt gegenüber der Umwelt eine Pflicht für alle dar. Deshalb bestehen rund um den See auch eine Reihe Regeln, die unbedingt beachtet werden müssen. So ist es zum Beispiel nur an den vorinstallierten Barbecue-Stellen gestattet, zu grillen. In Lultzhausen können die Besucher von einer mobilen Verpflegungsstation (Foodtruck) profitieren.
Kein wildes Campen
Das Mitbringen von Hunden zu den Stränden ist verboten, ebenso wie wildes Campen in der Nacht.
Nach 23 Uhr müssen die Wiesen geräumt sein. Zudem ist es nicht gestattet, Musik über Lautsprecher zu hören. Der Obersauerstausee sei ein Erholungsgebiet, keine Partymeile, so die Verantwortlichen. Verboten sind ebenfalls alle Arten von motorisierten Wassersportmöglichkeiten.
Es versteht sich denn auch von selbst, dass der Müll in die dafür vorgesehenen Abfalltonnen entsorgt wird. Falls diese am Ende des Tages voll sein sollten, werden die Besucher gebeten, den eigenen Müll mit nach Hause zu nehmen und nicht einfach vor Ort in der Natur liegenzulassen.
Erhöhte Sicherheit
Weiter gearbeitet wird auch an der Umsetzung des Rettungspunktesystems, eines Systems, bei dem durch eine individuelle Kennung auf Schildern an stark frequentierten Wegen oder Wegkreuzungen das Auffinden eines Hilfesuchenden stark beschleunigt wird. Hierdurch, aber auch durch die erhöhte Polizeipräsenz und die entsprechenden Anpassungen des CGDIS wurde zusätzlich für die Sicherheit der Besucher gesorgt.
In diesem Jahr wird auch wieder ein Ranger-Team während der Sommermonate an den Badestränden präsent sein. Dies, um die Besucher zu informieren, zu sensibilisieren und gegebenenfalls auf ein Fehlverhalten hinzuweisen. Ebenso werden mobile Info-Teams auf den Liegewiesen unterwegs sein, die den Besuchern Antworten auf alle möglichen Fragen rund um den Stausee und die Region des Naturparks Obersauer liefern.
vum Lex Roth