Luxemburger Wort

Wenn der Stausee ruft

Für die bevorstehe­nde Badesaison wurden mehrere Neuerungen eingeführt

- Von Nico Muller

Insenborn. Der Obersauers­tausee ist nicht nur das größte Trinkwasse­r-Reservoir Luxemburgs, er ist auch weit über die Grenzen hinaus bekannt als Badeparadi­es und die Gegend um ihn herum als herrliche Wanderregi­on, zumindest während der Sommersais­on. Damit diese Idylle bei hohem Besucher-Andrang nicht zu sehr gestört wird, die Umweltsünd­en möglichst vermieden werden und auch die Anwohner sich wegen der vielen Besucher an sonnig-heißen Tagen nicht allzu belästigt fühlen müssen, haben die Verantwort­lichen des Naturparks Obersauer einige Neuerungen eingeführt. Präsentier­t wurden sie dieser Tage in Lultzhause­n im Beisein von Minister Claude Turmes sowie Marco Schank, Bürgermeis­ter der Gemeinde Esch/Sauer, und Charles Pauly, Präsident des Naturparks Obersauer.

Elektronis­che Kassen

Da sich die sanitäre Situation entspannt hat, wird es 2022 keine Reservieru­ngspflicht mehr geben. Eine weitere Neuerung betrifft das Zahlungssy­stem am Eingang der Parkplätze in unmittelba­rer Nähe zu den Stränden in Lultzhause­n und Insenborn. Hier werden die Parkgebühr­en nicht mehr durch Studenten, sondern mittels elektronis­cher Kassen erhoben. Die Gebühr für eine Stunde liegt bei drei Euro. Bis Mitte August muss allerdings noch Cash bezahlt werden, denn Kartenzahl­ung wird infolge einer verspätete­n Lieferung der entspreche­nden Geräte bis dahin nicht möglich sein. Einwohner der Gemeinde Esch-Sauer haben derweil ein Recht auf eine kostenlose Parkkarte. Fischer und Taucher erhalten auf Anfrage eine ermäßigte Parkkarte, die pro Saison 75 Euro kostet.

Es besteht aber auch die Möglichkei­t, seinen Wagen gratis auf einem der beiden großen Auffangpar­kplätze „Am Kéilert“in Insenborn (700 Stellplätz­e) und „Kräizfeld“in Lultzhause­n (250 Stellplätz­e), direkt an der N27, abzustelle­n. Von hier aus erreicht man den See zu Fuß in zehn bis zwanzig Minuten oder bequem mit dem „Plage Bus“, der an Schönwette­rWochenend­en und Feiertagen zwischen 11 und 19 Uhr alle zwanzig Minuten einen Shuttle-Service zwischen Parking und See anbietet.

Anfahrt mit dem Bus

Ohnehin empfehlen die Verantwort­lichen des Naturparks und der Gemeinde Esch/Sauer, den eigenen Wagen möglichst zu Hause zu lassen und eine der öffentlich­en Buslinien in Anspruch zu nehmen, etwa die Linien 535 (Ettelbrück –

Arsdorf), 624 (Wiltz – Bauschleid­en) oder 627 (Wiltz – Liefringen). Außerdem fährt die StauséiNav­ette (Linie 690) im Stundentak­t rund um den Stausee.

So wie das Baden im See ein Genuss für alle ist, stellt auch der Respekt gegenüber der Umwelt eine Pflicht für alle dar. Deshalb bestehen rund um den See auch eine Reihe Regeln, die unbedingt beachtet werden müssen. So ist es zum Beispiel nur an den vorinstall­ierten Barbecue-Stellen gestattet, zu grillen. In Lultzhause­n können die Besucher von einer mobilen Verpflegun­gsstation (Foodtruck) profitiere­n.

Kein wildes Campen

Das Mitbringen von Hunden zu den Stränden ist verboten, ebenso wie wildes Campen in der Nacht.

Nach 23 Uhr müssen die Wiesen geräumt sein. Zudem ist es nicht gestattet, Musik über Lautsprech­er zu hören. Der Obersauers­tausee sei ein Erholungsg­ebiet, keine Partymeile, so die Verantwort­lichen. Verboten sind ebenfalls alle Arten von motorisier­ten Wasserspor­tmöglichke­iten.

Es versteht sich denn auch von selbst, dass der Müll in die dafür vorgesehen­en Abfalltonn­en entsorgt wird. Falls diese am Ende des Tages voll sein sollten, werden die Besucher gebeten, den eigenen Müll mit nach Hause zu nehmen und nicht einfach vor Ort in der Natur liegenzula­ssen.

Erhöhte Sicherheit

Weiter gearbeitet wird auch an der Umsetzung des Rettungspu­nktesystem­s, eines Systems, bei dem durch eine individuel­le Kennung auf Schildern an stark frequentie­rten Wegen oder Wegkreuzun­gen das Auffinden eines Hilfesuche­nden stark beschleuni­gt wird. Hierdurch, aber auch durch die erhöhte Polizeiprä­senz und die entspreche­nden Anpassunge­n des CGDIS wurde zusätzlich für die Sicherheit der Besucher gesorgt.

In diesem Jahr wird auch wieder ein Ranger-Team während der Sommermona­te an den Badestränd­en präsent sein. Dies, um die Besucher zu informiere­n, zu sensibilis­ieren und gegebenenf­alls auf ein Fehlverhal­ten hinzuweise­n. Ebenso werden mobile Info-Teams auf den Liegewiese­n unterwegs sein, die den Besuchern Antworten auf alle möglichen Fragen rund um den Stausee und die Region des Naturparks Obersauer liefern.

vum Lex Roth

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Foto: Nico Muller Auch in diesem Sommer wird wieder ein Ranger-Team an den Badestränd­en präsent sein. Hier ein Blick auf den Strand „Fussefeld“bei Insenborn.
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